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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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geben wollen / biß einer angezeiget / der Säuhirte und sein Sohn liessen sich ja nirgend finden / hätten vor drey Stunden vorgegeben / es währe ihnen gestriges Tages ein Schwein ausse blieben / welches sie suchen müsten / fürchteten sehr / er würde den Anschlag verrahten / und wol gar in seine Geselschafft sich begeben haben. Worauff sie dann alsbald ihren Haußverwalter an mich schickete / der in ihrem Nahmen mir vortrug: Sie hätte nicht vermeynet / daß ich in meinem angemasseten Adelstande ihr eine solche Undankbarkeit erzeigen / und ihre Knechte abspenstigen wollen / solte alsbald ihren Säuhirten und dessen Sohn ihr wieder zustellen / als welche weder Böhmen noch andere freygemachte währen; wo nicht / wolte sie mich bey der Obrigkeit anklagen /daß ich als ein Verführer ihres Volks am Leben solte gestraffet werden. Ich hingegen hielt vor gewiß / des Säuhirten Warnung währe verrahten / uñ hätte sie denselben durch peinliche Frage zur Bekäntniß gebracht / oder wol gar schon erwürgen lassen / suchete auch durch diese Werbung mich in Lebensgefahr zubringen / deßwegen dann guter Raht bey mir sehr teur wahr / und hielt ich den Abgeschikten mit guten Worten hin; ich wüste von ihrem Säuhirten nichts zusagen / möchte etwa seiner Handtierung nach ausgangen seyn / daher sie mich des Verdachts erlassen / und in erzeigerer gewogenheit verbleiben würde. Klagete hernach meinen Landsleuten / wie man mir nachstellete / und begehrete / daß sie ingesamt mit mir nach dem Amtman des Orts gehen möchten; wozu sie alle geneigt und willig wahren. Demselben nun taht ich zu wissen / daß ich ein Wolgebohrner von freyem Adel /und ehemahls Königl. Böhmischer geheimter Raht und Drost gewesen währe / hoffete / man würde an mir Königl. Pannonischen Befehl nit brechen / sondern wider Gewalt mich schützen / insonderheit / weil ich schon einen geträuen Menschen (dieses tichtete ich zu meiner Versicherung) nach Böhmen ablauffen lassen / welcher meinem Könige / daß ich annoch im Leben währe / anmelden solte; begehrete endlich die Oberstin in gebührliche Straffe zunehmen / und sie andern zum Beyspiel ernstlich anzusehen / als welche mich zuerwürgen / alle Macht anwendete; erboht mich dagegen / dafern der Amtman einen nahen Verwanten oder sonst guten Freund unter den gefangene Pannoniern hätte / ich ihm denselben ohn Entgelt auff freyen Fuß stellen wolte. Dieser entsetzete sich des Vorbringens / hatte ohn mein bewust eine geraume Zeit mit meinem Obersten in Uneinigkeit gelebet / baht / ich möchte meiner Anklage einigen Beweißtuhm führen /alsdann solte das Weib mit allen ihren Helffers-Helffern am Leben gestraffet werden; gab mir auch auff mein begehren 15 bewehrter Knechte zu / mit denen meine ganze Geselschafft und ich / nach der Obristin gingen / und bedräulich begehreten / man solte alsbald den Säuhirten nebest seinen Sohn loßgeben /oder der gewaltsamen Errettung gewärtig seyn. Aber er wahr schon über mein vermuhten davon gangen /welches ich mir nicht wol einbilden kunte / wahr sonst verwirret gnug / was gestalt ich das Weib des mördlichen Anschlages überzeugen könte; endlich ließ ich einen mir sehr ungewogenen Knecht gefangen nehmen / die Obristin aber mit ihrem ganzen Gesinde verwahrlich halten / und den Gefangenen nach dem Amtman führen / der ihn auff meine Verantwortung peinlich befragen ließ / und den Anschlag alsbald erfuhr / daß ihr ganzes Hauß / niemand ausgenommen /dessen gute Wissenschafft hätte. Also wurden noch andere fünff ihrer Knechte samt der Leibmagd hergehohlet / die ohn angelegte Pein / bloß durch Bedräuung geschrecket / eine gleichmässige Bekäntniß tahten; Worauff der Amtman mit mir nach der Frauen ging / ihr solche Boßheit vorhielt / und daß sie hiedurch nicht allein ihren König / sondern das ganze Vaterland in unwiederbringliches Verderben würde gesetzet haben / daher sie ihr Leben verwirket hätte /und mit ihrem ganzen Hause sich zum Tode solte gefasset halten. Diese Urtel ging ihr hart ein / aber da halff keine Ausflucht; Sie ward öffentlich angeklaget /mit ihren Leuten ganz grimmig erwürget / ihre Güter eingezogen / und von ihrer Baarschafft / die sehr groß wahr / meinen Gefärten 4000 Kronen / mir aber absonderlich gleich so viel zugestellet / mit angehengter Bitte / bey meinem Könige des Landes Gutwilligkeit zurühmen / ihres gefangenen frommen Königes Wolfahrt zubefodern / und seinen Bruder / da er noch im Leben seyn würde / meinem erbieten nach

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