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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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/ wobey ihrer etliche blaue Augen davon trugen. Darauf folgeten des dritten Tages die ädlen / welche nicht geringen fleiß anlegeten / ihre Wissenschaft in dieser übung sehen zulassen / insonderheit die Meden und Parther. Batis war auch hieselbst zugelassen / und hielt sich wol / wie auch Neklam und Reichard; dann jener schoß den achzehnden und neunzehnden; der andere den achten und zwölften; der dritte den zehnden und vierzehnden hölzern Reuter mitten durchs Herz. Nach vierstündigem Schiessen kam ein Alter auff einer Sänfte herzu /ließ sich von zween Dienern herab heben / und in ein Zelt tragen; von Leibe wahr er dürre und hager / hatte einen langen schneweissen Bart / uñ im Gesichte /auch an Händen / wahr er voller Sonnenstecken; sein Diener gab ihn vor einen 84 järigen an / der noch von guten Leibeskräften währe / ohn daß er neulich am Zipperlein hart danider gelegen. Er ließ sich nach dem Schießstande leiten / zielete nach dem 21sten Reuter /und traff gewünschet; und weil die Freyheit in diesem Schiessen gegeben wahr / daß wer eines Ziels mittel getroffen / noch einen Schuß darauff hatte / biß er fehl schoß / machte er sich an die vier lezten auch / und erhielt sie alle in vier Schüssen / daß Herkules zu zweifeln begunte / wie es umb diesen Schützen eine beschaffenheit haben möchte. Die Teutschen und Pannonier wendeten allen fleiß an / einen Nahmen zuerlangen / aber es glückete wenigen / doch bekam Ekhard den 20sten. Es ward dieses Schiessen bey früher Tageszeit geendet / und gute zubereitung auff daß Fürstliche gemacht / welches des andern Morgens anging. Alle Anwesende junge Könige / Fürsten und Herren /an der Zahl 42 liessen sich hiebey finden / auch Valiska selbst / und ward Könige Mnata die Ehre gegeben / dem Schiessen den Anfang zu machen; der vor dißmahl vom niedrigsten anhueb / und es glüklich gewan / nehmlich eine Taube / die ein güldenes Ketchen umb den Hals trug. Diesem folgeten drey Teutsche Herren / deren zween nach dem andern Ziel vergebens schossen / und der dritte es herunter warff. Bubazes erhielt das dritte; Tyriotes das vierde. Nachdem fünften schossen drey Bömische Herren vergebens / biß es Prinsla erwarb. Neda rührete den sechsten Vogel /aber Leches bekam ihn. Ein Friese / zween Pannonier und ein Römer zieleten auff den siebenden / aber ohn wirkung / ein Franke traf ihn / aber er fiel nicht / Markus erlangete ihn endlich. Den achten Vogel bekam Fürst Mazeus / als ein Teutscher Herr / nahmens Wengist / auch Klodius / Bertram und Wedekind vergeblich geschossen hatten. Olaf erfreuete sich des neunden. Gallus und zween Friesen hoffeten den zehnden zuerlangen / aber ein Schwede / nahmens Biorn hatte dieses Glük. Hierauff trachteten zween Dähnen / ein Wende / ein Gohte und ein Böhme nach eilften / aber er wahr Markomir bescheret. Fabius erlangete den zwölften; Arbianes den dreyzehnden; Pharnabazus den vierzehnden; Siegward den funffzehnden; Valiska den achzehnden / und Herkules den neunzehnden; damit wahr das erste umbschiessen geendiget / uñ noch sechs Vogel übrig. Nach dem 20ste schossen die erstgenanten fünff uñ dreissig umbsonst / wiewol er von Mnata / Tyriotes / Mazeus / Fabius und Olaf getroffen ward / und endlich Arbianes ihn davon brachte. Den 21ste bekam Ladisla; den 22 Valiska; den 23 Herkules. Nachdem 24sten (welcher eine Taube wahr / die in ihrem Schnabel einen Zaunkönig hielt / und nicht die Taube / sondern dieser muste getroffen werden) wolten Herkules und Valiska nicht mit schiessen / sondern den übrigen allen wurden jedem drey Schüsse auffeinander darnach gegönnet / aber keiner traff ihn / ohn von Arbianes und Baldrich ward er gerühret / aber von Siegward zimlich loß gemacht / endlich von Valisken herunter geworffen. Der Tag hatte hiemit seine endschaft / dz man umb den höchsten Gewin nicht schiessen kunte /daher auch die austeilung der erworbenen Danke auffgeschoben ward / und redete Ladisla über der Mahlzeit von den beyden alten Schützen / und dem jungen Bauren / welche in den vorigen Tagen den höchsten Preiß davon getragen hatten / denen er nachzufragen /und bessere Kundschaft von ihnen einzuzihen befahl; worüber Valiska sich des Lachens nicht enthalten kunte / und ihrer Libussen einen Wink gab; welche ihm antwortete: Gnädigster König / diese drey Schützen sitzen mit an diesem Tische / mit einem einzigen Rocke bekleidet. Herkules sagte darauff: So hat mein Schaz uns wieder geblendet / und unsere Verstellung bey dem

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