Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte
Zimmer freyete / nahmens Aurelia) fortritten / deren zween sich zu Pines schlugen mit ihm in Asien zuzihen (woselbst sie auch ihr Leben ritterlich einbüsseten) / die übrigen aber bey ihrem Könige blieben /und von demselben groß gemacht wurden. Die Leibeigene Pannonier kahmen in sechs Wochen eine Meile von Prag beyeinander / und wurden auff die nähesten Dörffer verlegt / an der Zahl 66000 / unter denen 150 Obersten; 1300 Häuptleute (deren 900 ädle 400 Unädle); 2400 Unter-Häuptleute und Fähndriche /(1800 ädle 600 unädle); 3150 Unterbefehlichshaber (unter denen 1600 ädle) / und 59000 gemeine Reuter und Knechte wahren / unter welchen sich zwar noch in die 5000 ädle funden / aber man ließ sie im Anschlage der Unädlen durchlauffen. Die Obersten erlegeten 18 Tonnen Goldes; die ädle Befehlichshaber 172 Toñen Goldes. Die Unädlen Häuptleute 240000 Kronen; die Unädle Unter Håuptleute und Fähndriche 270000 Kronen; die Unädle Unterbefehlichshaber 542500 Kronen / und die gemeinen Knechte 147 Tonnen Goldes 50000 Kronen; wahr das ganze 331 Tonnen Goldes und 82500 Kronen / welches alles nach geleisteter Verschreibung / in wendig drey Jahrfrist an Baarschaft / Korn / Wein / und Vieh geliefert / durch Böhmen und Teutschland unter die Einwohner auß geteilet ward. Nach des Pannoniers Abzuge schieden die fremden Könige auch davon / nachdem sie mit König Henrich / Notesterich und Baldrich eine feste Bündniß geschlossen hatten / da König Hilderich einwilligte / daß sein Sohn Markomir sich eine Zeitlang bey Herkules auffhalten möchte. Sechzehn Tage vor Arabianes Aufbruche nach Persepolis / genasen Königin Lukrezie und Fürstin Sibylla in einer Stunde jede eines jungen Herleins / und ward Baldrichs Sohn in der Tauffe Christian; Siegwards Sohn Karl genennet. Dreizehn Tage nach solcher Geburt erhielten Herkules und Ladisla bey ihren Eltern / daß sie die heilige Tauffe zu Prag empfingen: da Graff Pribisla / Bretisla / Krokus Wratisla / Herr Wenzesla / und Tibullus (welcher in den Graffen Stand auffgenommen wahr) sich zugleich mit tauffen liessen. Zween Tage brachten sie hernach mit der Heers Beschauung zu / und wahr Großfürstin Klaren sehr lieb / daß nicht allein Fürstin Schulda und Gräfin Therba gar in ihrer Geselschafft blieben / und zween Jahr bey ihr sich auffzuhalten versprachen / sondern auch ihr Bruder König Baldrich / Fürst Siegward und Fürst Markomir mit biß nach Jerusalem reiseten / daß sie sich zu Bethabara täuffen liessen. Valiska unterrichtete Klaren fleissig / wie sie sich gegen ihren Schwäher Phraortes und die Morgenändischen Fürsten verhalten / und da sie in frühzeitigen Witwen Stand gerahten würde / nicht in Meden bleiben / sondern bey ihren Anverwanten Trost suchen solte. Das gesegnen bey dem Abscheiden wahr mit unzähligen Trähnen vermischet; Fr. Sabina Pompeja weinete wegen Hinterlassung; Königin Gerdrut wegen Abzuges ihrer Tochter; doch weil es anders nicht seyn wolte / trosteten sie sich mit dem /daß sie einander zum wenigsten alle zwey oder drey Jahr besuchen könten. Auch schmerzete es den jungen Fabius sehr / daß er sich von seinen liebesten Freunden Herkules und Ladisla scheiden muste / die ihm alle ihre Güter in Italien eingaben / und er sie nachgehends fast alle Jahr zwey oder dreymahl besuchete. Alle König- und Fürstliche Häupter gaben den Abzihenden das Geleite biß an die Böhmischen Grenzen /befahlen sich ingesamt Götlicher Beschirmung / und kehreten diese wieder üm / jene aber nahmen den nähesten Weg auff Padua vor sich / woselbst die Schiffe (wie vorher bestellet wahr) / bereit stunden / auff welchen das gesamte Heer nach Tyrus mit sehr gutem Winde überfuhren; von dannen Arbianes / Baldrich /Siegward / Olaff und Markomir mit schnellen Pferden nach Jerusalem ritten und zu Bethabara im Jordan sich täuffen liessen; hielten sich daselbst nicht lange auff / sondern Baldrich und Siegward mit ihren Leuten 300 stark schiffeten wieder zurük nach Padua /von dannen Herr Pompejus und sein Gemahl mit ihnen fort gingen / das Stathalter Amt zu Kölln anzutreten. Arbianes und Olaff folgeten ihrem Heer / welches ungehindert ihres abwesens nach Damaskus zugehen muste / daselbst sie es auch antraffen / und blieb Markomir bey ihnen / als welcher Willens wahr / die Asiatischen Länder zubesehen / und wo möglich / Königin Valisken Schloß zu Charas; welches er auch leistete / und nach Verlauf fünf viertel Jahrs gesund wieder zu Prag anlangete / nachdem er auch Rom
Weitere Kostenlose Bücher