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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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abwaschung des unsaubern Pannonischen Blutes. Die dritte und vierde Schachtel fand sich auch / da in der einen eine köstliche Halßkette von Rubinen und Smaragden üms ander geheftet / gedoppelt drey Ellen lang / ein par Armbänder fünffdoppelt gleicher Art / ein Leib Gürtel und Messerketchen eben derselben Arbeit / zwey Ohrengehänge und sechs Ringe mit grossen Rubinen / gelegt wahren / auch ein beygefügetes Zettel anzeige taht / daß es als ein Beutpfennig der Königin von Herkules solte eingereichet werden. In der lezten lagen zehn par güldene Armbånder und zehn Ringe / vor das adeliche Frauenzimmer der Königlichen Fräulein / so daß jene schwarz und weiß verblümet / und auff jedem Schlosse ein schöner Rubin eingefasset wahr / diese aber drey Rubinen in gestalt eines Kleeblades hatten; noch zwey par Armbänder von Rubinen und Schmaragden / und zween Ringe von köstlichen Demanten / vor der Fräulein zwo Leib Jungfern; und endlich XII köstliche Ringe von allerhand Steinen vor das Fräulein selbst / welches alles auch ein Zettel anzeigete. Als Libussa nun die schönen Tücher zu den Kleidern besahe / fiel ein kleiner praller Beutel heraus / von silbern Stük gemacht / uñ oben darauf zwo sehr schöne Korallen an stat der Knöpfe / welchen sie ofnete / und tausend Stük ZahlPerlen darinnen fand / (welche von der Räuber Fürsten jhren Kleidern abgeschnitten wahren) über deren volkommener Reinigkeit / Grösse und Runde sie sich verwunderte / und den überschlag machete / daß sie über eine Tonne Schaz austrugen. Hiemit wahr die Lade / dem Ansehen nach / ledig / und doch sehr schwer zu heben / merketen auch das ein Mißscheid in der Lade wahr / weil sie den Bodem fast in der Mitte sahen / funden bald / daß derselbe kunte hinweg getahn werden / und traffen unter demselben 15000 eingepackete Kronen an / dabey dieses Zettel lag: Der Königlichen Fräulein Valißka Handpfennig auff ein Jahr 15000 Kronen. Nach kurzer Betrachtung sagete das Fräulein; iezt klage ich meines Herkules Verschwendung mehr an / als seinen vorigen Zweifel; dann lebet er ohn Gewißheit meiner Liebe / warum schenket er mir dann mehr als mein ganzes Heiraht Gut anträget? Sie stellete Libussen ihre Anteil zu / welche davor dankete / legte ihren ganzen Schmuk an / und nam der Königin überschiktes mit sich in der Schachtel. Als dieselbe nun jhre Tochter mit solcher Kostbarkeit zu jhr treten sahe / entsetzete sie sich darüber / und sagte: Hatte der fremde dieses bey dir zu werben? Sage mir doch / liebes Kind / von wannen komt dir ein solcher fünkelnder Schaz? Ich wil meiner Gn. Fr. Mutter den jhren zuvor auch anlegen / sagte sie / und hernach die Zettel zeigen / welche uns den milden Geber kund machen sollen. Die Königin stund als im Traum / als ihr so viel Stücke von dem Fräulein gelieffert wurden / sahe auch aus den Bey Brieffen Herkules Freygebigkeit / und gingen jhr die Augen vor Freude über / da sie zu jhrer Tochter sagte: Du bist wol eine teure Bademagd; doch die Götter geben dir keinen unwirdigern zu waschen / als meinen Sohn Herkules / und weil derselbe dich mit einem so reichen Handpfennige versehen / wirstu mir nichts mehr abfodern. Diese Worte durchgingen der Fräulein Mark und Seele / daß ihr unmöglich wahr / ihre Liebesveränderung zu verhehlen / dessen auch die Mutter wahr nam / und die Gedanken zufassen begunte /diese beyde würden schon ein mehres als Brüderschafft gemacht haben / welches dann ihr einiger Wunsch wahr / uñ sichs doch nicht merken ließ. Libussa muste der Fräulein adeliches Zimmer herzu hohlen / denen die übergeschikte Sachen eingereichet wurden / und Jungfer Brela als die andere / und nähst Libussen die geheimeste Leib Jungfer / den andern Teil des vornehmsten bekam; nach deren Abtrit fing das Fräulein also an: Herzallerliebste Fr. Mutter / ob gleich der heutige fremde mir im Nahmen Fürst Herkules alle erwähnete Sachen eingeliefert hat / ist doch dieses nicht seine Häupt- sondern nur Nebenwerbung gewesen / dann er wahr eigentlich von meinem Herr Bruder Ladisla und dessen Frl. Braut befehlichet / mir anzudeuten / daß wo einige Schwester- und Schwägerliche Liebe ich gegen sie trüge / würde ich nicht unterlassen / auff ihrem Hochzeitfeyr zuerscheinen /da sie mir den wolverwahrten Beutpfennig selbst einliefern wolten / der nicht geringer als der übermachte seyn solte; und hätte Furst Herkules bey dieser Gelegenheit solches verrichten wollen / weil er nöhtiger Geschäfte wegen nach Rom

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