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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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Schärffe / sondern nim von mir ein Beyspiel / weil es mir doch zum ersten gelten sol. Sie gingen hierauf etwa noch XXX Schritte fort / da ersahe Valikules seine Gelegenheit /und sagte: Nun ihr guten Gesellen; hie wird die städte seyn / da man ohn blutvergiessen nit bleiben kan; aber was wollen dorten unsere Zuseher anfangen? Dieses sagte er zu dem Ende / daß die Schergen sich darnach umbsehen solten / wie auch geschahe / daher Herkules einen freien Griff hatte / reiß dem vornehmsten / der ihm zur rechten Hand ging / das Schwert von der Seite / und hieb den andern / der seines zuzücken anfing / im Augenblik nider; ergreiff dessen Schwert / und machte sich nach Gallus Gleitsleuten /deren einem er den Kopff spaltete / und seinem Gallus das ander Schwert reichete. Der vornehmste Scherge entsetzete sich hierüber / daß er sich nit besiñen kunte / der vierte aber taht einen Sprung zurücke / entblössete dz Schwert / und sagete; O ihr Schelmen / sind daß eure gute Worte? fing hierauff an / mit Valikules sich umbzutreiben / und bekam der vornehmste des andern ertödeten Schwert auch / damit er auff Gallus ganz grimig und verwägen ansetzete; es erschraken aber die acht Nachfolger über diesem Gefechte dergestalt / daß sie weder hinter sich lauffen noch vor sich gehen kunten. Valikules sahe / daß Gallus seinem Manne nicht gewachsen wahr / und demselben nur stets außweichen muste / ward mit seinem aber bald fertig / und trat dem vierden entgegen / da er Gallus befahl / die acht Diener wol in acht zunehmen / dz ihrer keiner entrüñe. Dieser wahr gehorsam / ging zu ihnen hin / und rieff ihnen zu / da ihrer einer fliehen /oder sich regen würde / solten sie alle sterben. Wodurch sie geschrecket / stille stunden / und auf seinen Befehl sich nider auff die Erde legeten. Der übrige Scherge hatte einen Muht gefasset / und ging mit unmenschlichen Hieben auff Valikules loß / der ihm anfangs nicht beschädigen wolte / sondern nur außweich / und ihm Gnade anboht; wovon aber dieser durchaus nicht hören wolte / sondern ihn erschreklich schmähete / nebest Dräuung / wie grausam er mit seinem Leichnam geberden wolte; welches er aber wenig achtete / und ihm zur Antwort gab; ich sehe wol / daß dich Gott nicht långer wil leben haben / noch dir gönnen / daß du dich berühmen sollest / einen Fürsten unter deiner Gewalt gehabt zu haben; Und als ersahe /daß dieser mit einem quehrhiebe sich verhauen / und allerdinge sich bloß gegeben hatte / taht er einen Schlag mit aller Macht auff ihn / und hieb ihn mitten im Leibe ab. Gallus sahe diesen Streich mit höchster Verwunderung an / zu dem sich Valikules alsbald verfügete / und die acht Diener unter harter Bedräuung befragete / zu was Ende sie mit heraußgangen /uñ ob sie von ihrem Herren eigentlich darzu befehlichet währen. Der furchtsameste unter ihnen fing an: Mein Herr / es hat H. Charidemus diesem im ledern Kleide befohlen / selb achte mit heraus zugehen / welcher uns darzu beruffen / daß wir uns an diesem Schauspiele ergetzen solten. Valikules kennete den gezeigeten / daß er eben von demselben ins Gesicht geschlagen wahr / ergrimmete über ihn / und sagte: Du ehrvergessener Schelm / warumb schlugestu mich / da ich gebunden wahr / und ich dich doch im geringsten nicht beleidiget hatte? ich hoffe aber nicht / daß du dich dessen lange berühmen solt / du habest einen Fürsten so hoch beschimpfet. Trat mit Gallus ein wenig abseit / und sagte: Lassen wir diese Buben leben / so lauffen sie alsbald hin / und verrahten uns /da wir von Reutern bald möchten eingehohlet und ergrieffen werden; ist also besser daß sie sterben / als unsers todes eine neue Ursache seyn; tuht demnach zur Sache / und richtet sie hin / meine schlimmen Zuchtmeister aber am ersten / und die zween blödesten lasset Leben. Gallus verrichtete dieses in kurzer Zeit / und ließ sich durch kein bitten bewägen / dann er trug die gröste Erbarmung mit ihm selbst. Zu den beyden übrigen aber sagete Valikules; geschwinde auff / und lauffet mit uns / sonst müsset ihr sterben. Diese wahren hierzu willig / uñ hüpffeten vor ihm her des Weges nach Eliß zu. Gallus sahe seines Herren Ring an des abgehauenen Schergen Finger stecken /nahm ihn zu sich / und folgete nach; sie hatten sich aber mit der erschlagenen Diener ihrem Seitengewehr versehen / weil sie bequemer wahren / sich im nohtfalle damit zu schützen / und lieffen das Gehölze auffs schnelleste hindurch / daß die beyden Knechte endlich aus grosser

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