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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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offizielles Dinner werden.“
    „Möchten Sie Salat?“ versuchte Alex ihn abzulenken, als der Robokellner die nächste Platte heranrollte.
    „Zu was ist er gut?“ lallte Doralene, schwenkte ihr Glas und signalisierte Leporello, daß er es wieder auffüllen solle. „Sollte es etwa mein Schicksal sein, hier herumzusitzen und einem gewissen Fleischturm zuzuhören, wie er in seinem großen Maul Salat zerkleinert?“
    „Darf ich mir die Frage erlauben, auf welchen Fleischturm Sie anspielen, Miß Rawlings?“ fragte Terwilliger mit einem leicht gereizten Unterton.
    „Besser nicht“, erwiderte Doralene. „Es wäre vielleicht unhöflich, das zu sagen.“
    Terwilliger bebte. Seine Augen richteten sich auf Alex und verschleierten sich.
    „Sie!“ grunzte er.
    „Ich?“ fragte Alex.
    „Sie!“ wiederholte Terwilliger schwer atmend.
    „Faß ihn bloß nicht an!“ schrie Doralene.
    Terwilliger richtete den Blick seiner verschleierten Augen jetzt wieder auf sie. „Aha!“ sagte er laut. „Also so ist das! Angezogen hast du dich nur bei ihm … Ha !“
    „Oh!“ schrie Doralene auf. „Du bist ja verrückt geworden! Verrückt … Vollkommen verrückt geworden bist du!“ Sie zog sich an den Lehnen ihres Stuhles hoch und ihr Dekolleté drohte seine Halterungen jetzt vollends zu sprengen. „Wie kannst du es wagen!“
    „Aber ich bitte Sie, verehrte Miß Rawlings“, schäumte Terwilliger heuchlerisch. „Was glauben Sie denn eigentlich, an was ich gerade denke?“
    „Aber … aber … M-moment mal“, faselte Alex. „Ich verstehe überhaupt nicht … Ich habe doch überhaupt nichts …“
    „Mein Herr spricht die Wahrheit, Ser Masetto“, tuschelte Leporello, der sich jetzt über Terwilligers Schulter beugte, um sein Glas wieder vollzuschenken. „Um diese Zeit verführte er nämlich gerade ein anderes Frauenzimmer.“
    „ Was!“ brüllte Terwilliger.
    „Entschuldige uns, Masetto“, trillerten zwei Hokas, erhoben sich, zwängten sich vorbei und watschelten hinaus.
    „WAS GEHT HIER EIGENTLICH VOR?“ donnerte Terwilliger. „Welche Ränke werden hinter meinem Rücken geschmiedet, Jones? Sind Sie nun eigentlich nur dumm oder ein Lüstling, ein lüsterner Dummkopf, ein dummer Lüstling oder beides? Was hat das alles zu bedeuten?“
    „Ich sehe besser mal nach den Hokas“, stammelte Alex, rappelte sich auf und eilte hinter den beiden her, die den Raum gerade verlassen hatten. Angstschlotternd untersuchte er die Innentüren. Aus seinem Schlafzimmer kamen Geräusche. Er trat ein.
    Neben dem Kleiderschrank stand eine große Marmorstatue von grüner Farbe, die Alex sofort als der Ausstellung zugehörig erkannte, die gerade im Hauptkorridor des zehnten Stockwerks unter dem Titel „Der Fortschritt der Menschheit“ veranstaltet wurde. Die Statue stellte John W. Campbell dar. Irgendwie … Oh, Gott – wann hatten die Hokas sie gestohlen?
    „Ah, Signor“, strahlte einer der Hokas. „Die Ereignisse schreiten offensichtlich dem Höhepunkt entgegen. So erscheint es nur natürlich, wenn wir das Standbild des Kommandanten für einen angemessen gräßlichen Auftritt vorbereiten.“
    „Nein!“ Alex entriß ihnen den Farbeimer. „Auf keinen Fall! Das werden wir nicht tun!“
    „Aber warum nicht, Signor?“ fragte das kleine Wesen mit weit aufgerissenen Augen.
    „Weil … weil … wir noch nicht den Ersten haben“, sagte Alex verzweifelt. „Statuen von Kommandanten werden jeweils nur am Ersten des Monats weiß getüncht, im Gegensatz zu denen von Admiralen, die an jedem Fünfzehnten oder Zwanzigsten getüncht werden. Das liegt daran, weil die Admirale in der Regel mehr mit Salz bedeckt sind …“ Ihm wurde plötzlich klar, welch entsetzlichen Unfug er zusammenbrabbelte und riß sich mit äußerster Gewalt zusammen. „Und jetzt geht bitte wieder auf die Party zurück“, bettelte er.
    Ein wenig enttäuscht, aber keinesfalls unwillig, seinem Wunsch Folge zu leisten, gehorchten die beiden Maler. Alex blieb einen Moment auf der Stelle stehen und fragte sich, wo er wohl den Eimer hintun könnte – es wäre sicher dumm, die Verlockung einfach hier herumliegen zu lassen –, als ihm eine Idee kam. Er trug ihn ins Badezimmer und stellte ihn, sorgfältig darauf achtend, daß sein Inhalt nicht überschwappte, auf den Medizinschrank, wo die Hokas ihn nicht mehr erreichen konnten.
    Aus dem Eßzimmer drangen laut streitende, menschliche Stimmen an sein Ohr, aber Alex hatte keine Eile, die Sache zu schnell wieder aus der

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