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Des Erdenmannes schwere Bürde

Des Erdenmannes schwere Bürde

Titel: Des Erdenmannes schwere Bürde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson Poul Anderson
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an. Ihm fiel nicht mehr zu dem Gewächs ein, als daß es a) ein Busch und b) einer seiner Zweige gebrochen war.
    „Könnte es … äh … der Wind gewesen sein?“ fragte er zögernd.
    „Das ist doch lächerlich , Watson“, gab Holmes zurück. „Der gebrochene Zweig ist grün. Zweifellos wurde er in der vergangenen Nacht von etwas körperlich Großem abgebrochen, das sich in großer Eile befand. Ja, Watson, das bestätigt meinen Verdacht. Der Hund ist auf dem Weg zu seinem Schlupfwinkel hier vorbeigekommen, und der Zweig zeigt uns die Richtung an, die er wahrscheinlich genommen hat.“
    „Hier gehts zum Grimpen-Moor“, sagte der Bauer Toowey unsicher. „Is kein guter Weg nich.“
    „Das kann er auch nicht sein, wenn sich der Hund dort aufhält“, sagte Holmes. „Aber wo er hingehen kann, können wir es auch. Kommen Sie, Watson!“ Und schon watschelte er vor Spannung vibrierend los.
    Sie schlugen sich mehrere Minuten lang durch das Buschwerk und gelangten schließlich auf eine ausgedehnte freie Fläche, vor der ein Schild verkündete:
     
    GRIMPEN-MOOR
    Vier Quadratmeilen Umfang
    Gefahr!!!!!!
     
    „Höchste Aufmerksamkeit, Watson“, sagte Holmes. „Die Kreatur ist offensichtlich von einem Grasbüschel zum anderen gesprungen. Wir werden den gleichen Weg nehmen und dabei auf niedergetrampeltes Gras oder zerbrochene Zweige achten. Also dann!“ Er beugte sich an dem Warnschild vorbei, machte einen Satz und landete auf einer Torfscholle, von der aus er sich sogleich auf die nächste begab.
    Alex zögerte, schluckte und folgte ihm. Es war nicht einfach, sich in Sprüngen von der Weite eines Meters fortzubewegen, und bald hatte Holmes, der wie ein Gummiball vor ihm herhüpfte, einen beachtlichen Vorsprung. Der Bauer Toowey kam grunzend hinter Alex her. „Meine ollen Knochen tun dat nich mehr aushalten, tun sie nich“, murmelte er, als sie eine Pause einlegten. „Hätt ich gewußt, wieviel Abbeit dat machen tut, durch dat Moor zu laufen, hätten wers niemals nich hergebracht; Buch hin, Buch her.“
    „Ihr habt das Moor hierhergebracht !?“ fragte Alex. „Es ist künstlich angelegt?“
    „Jau, min Jung, dat isset. In dat Buch hat dringestanden, dat hier ’n Moor hin muß, in dat ’ne Menge Leute drin versinken tun. ’ne Menge brave Burschen tun dadrin ihr’n letzten Schlaf schlafen.“ Und entschuldigend fügte er hinzu: „Dat Moor hier ist natürlich nich so gefährlich, aber wir ham uns alle Mühe gegehm. Man kriegt ziemlich dreckje Füße, wenn man hier rumlaufen tut, drum bleim wer besser weg von hier, verstehste?“
    Alex seufzte.
    Die Sonne war beinahe hinter den Hügeln verschwunden und warf lange, kriechende Schatten über die Moorlandschaft. Alex schaute zurück, konnte aber keinerlei Anzeichen vom Anwesen der Baskervilles, der Ortschaft oder Geoffreys Suchkommando entdecken. Die Gegend hier war eben ziemlich einsam und abgelegen; nicht gerade der beste Platz, um einem dämonischen Hund oder gar einem Ppussjaner zu begegnen. Einen Blick nach vorn werfend stellte er fest, daß er nicht einmal mehr Holmes wahrnehmen konnte. Er erhöhte seine Geschwindigkeit.
    Inmitten des matschigen Moorgebiets erhob sich eine Insel – oder besser gesagt ein Hügel, den Alex und Toowey außer Atem erreichten. Sie durchbrachen eine Baumgruppe und schlugen sich durch Gebüsch, das auf steinigem Untergrund wucherte. Dahinter breitete sich ein dichtes Feld purpurroter Blumen aus. Alex blieb stehen, musterte sie eindringlich und murmelte einen unterdrückten Fluch. Diese Blüten hatte er oft genug in den Abbildungen von Nachrichtenartikeln gesehen.
    „Nixl-Kraut“, sagte er. „Hier hat sich der Ppussjaner also versteckt!“
    Als die Sonne verschwand, wurde es rasch dunkel. Alex, der sich jetzt wieder daran erinnerte, daß er unbewaffnet war, tastete sich verzweifelt durch die zunehmende Finsternis. „Holmes!“ rief er. „Holmes! Wo stecken Sie denn nur, alter Bursche?“ Dann schnippte er mit den Fingern und fluchte. Verdammt! Jetzt rede ich wirklich schon wie der echte Watson!
    Von der anderen Seite des Hügelkamms drang ein Knurren an seine Ohren. Alex sprang zurück. Der Ausläufer eines niedrigen Baumes knallte gegen seine Kniekehlen und ließ ihn nach hinten fallen. „Autsch!“ rief er. Und dann: „Himmel, Arsch und Zwirn!“
    Das Knurren wiederholte sich; es war ein wahrhaft teuflisches Geräusch, das einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Alex krallte sich in die Beinkleider des Bauern

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