Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Des Kaisers Gespielin (German Edition)

Des Kaisers Gespielin (German Edition)

Titel: Des Kaisers Gespielin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
Vom Netzwerk:
habe ihn genauer beobachtet und er ist ein guter Kerl. Er liebt dich und es ist das Beste, wenn du mit ihm gehst.“
    „Ich will nicht.“, kam es da herzzerreißend aus meinem Mund.
    Ravenna hielt und wiegte mich und sagte kein Wort, weil sie wusste, dass sie am Ende gewinnen würde. Das tat sie immer. Ihre Stärke und Entschiedenheit würde mich überzeugen. Aber noch wehrte ich mich, auch wenn ich wusste, dass ich schon verloren hatte.
    Als die Endgültigkeit unserer Situation und meine Entscheidung endlich so weit in meinen Verstand gedrungen war, dass ich sie auch aussprechen konnte, fand ich auch meine Stimme wieder.
    „Und es gibt keinen anderen Weg?“
    „Keinen!“, versicherte sie mir und versuchte dabei nicht so zu klingen, als würde sie weinen.
    Lange hielten wir uns aneinander fest, versuchten uns jede Erinnerung ins Gedächtnis zu rufen, die uns in den nächsten Monaten und Jahren Trost spenden sollte, bis wir uns schließlich verweint und schüchtern voneinander lösten. Ravenna sah mich lange an und spielte dabei mit meinem Haar.
    „Heute Nacht wirst du Seine Majestät darum bitten, dass er dich gehen lässt. Er hält sehr viel von dir und auch von seinem Krieger. Er wird es dir nicht verwehren. Es darf nur Hella in keinem Fall auch nur die kleinste Andeutung zu Ohren kommen, bevor du fort bist, hast du verstanden?“
    Ich hatte verstanden, aber eine Frage drängte sich mir noch auf.
    „Was wenn er mich nicht heiraten will?“
    Ravenna lachte unwirsch: „Aber natürlich will er. Es wird die Erfüllung all seiner Träume sein, dich zu der Seinigen zu machen. Wer würde das nicht wollen?“
    Ich konnte die Bitterkeit in ihrer Stimme hören und in diesem Augenblick tat sie mir unendlich leid. Sie hatte immer dieses Bedürfnis stark zu sein. Eines Tages würde es sie zerstören. Ich wünschte, sie würde einfach zugeben können, wie sehr ich ihr fehlen würde, wie sehr es sie schmerzte, mich mit einem Anderen gehen zu sehen. Aber so war sie nicht. Schön und stark, aber unnahbar kam sie mir vor, als hätte sie sich innerlich schon von mir verabschiedet. Sie war wieder, wie sie gewesen war, bevor sie mich kannte. Bis ins kleinste Detail hatte sie alles bedacht, hatte den besten Weg für uns gewählt. Dass er leicht sein würde, das hatte sie wahrscheinlich nicht geglaubt, aber nun schien es, als wäre sie selbst von seiner Schwere überrascht.
    Als mir die Endgültigkeit und die Tragweite dieser Entscheidung bewusst wurde, konnte ich nicht anders, als zu verzweifeln. Eine tiefe Hoffnungslosigkeit überkam mich. Ich sah in Ravennas schönes dunkles Gesicht, dann schloss ich meine Augen und versuchte mir jedes kleinste Detail von ihr in Erinnerung zu rufen. Und ich merkte, wenn ich mich nur genügend konzentrierte, dann konnte ich ihr exotisches Gesicht noch genau vor mir sehen. Ich sah immer noch ihre Augen, ihr glänzendes Rabenhaar vor mir, ich konnte mich an ihren Duft ebenso gut erinnern, wie an ihre dunkle Stimme. Sie würde immer bei mir sein, egal wie weit entfernt ich war. Das sollte mir Trost genug dafür sein, dass ich meine Liebe verlieren würde. In meinem Herzen und in meinem Kopf würde immer die Erinnerung sein, dort würde unsere Liebe weiterleben. Und derart ruhig, dass es mir fast angst wurde, konnte ich endlich meine Augen wieder öffnen und sie ansehen.
    „Wenn das der einzige Weg ist... dann will ich ihn gehen.“
    Meine Stimme klang ruhig und sicher und etwas darin ließ Ravenna erneut in Tränen ausbrechen. Aber es war beschlossen und kein Weg führte am Unvermeidlichen vorbei.
     
    27.
    In dieser Nacht bemerkte auch Seine Majestät die Veränderung an mir.
    Nachdem unsere Körper vom Liebesspiel gesättigt waren, begann er zu sprechen: „Ihr wirkt verändert, Lila.“
    Ich lächelte ihn an: „Es geht mir gut.“
    Er rieb sich am Kinn.
    „Ich meinte nicht, dass Ihr unwohl wirkt, nur verändert. Ruhiger, selbstbewusster... eher wie...“
    Er sprach nicht weiter, aber ich wusste an wen er dachte. Ich beschloss, dass der rechte Moment gekommen war und nahm mir vor, gerade heraus zu sein.
    „Euer Hoheit, ich habe eine Bitte.“
    Seine Augenbrauen zogen sich überrascht nach oben, dann lächelte er leicht.
    „Ihr habt mich noch nie um etwas gebeten. Ich nehme an, es ist Euch wichtig? Braucht Ihr Geld? Seid Ihr in Schwierigkeiten?“
    Ich schüttelte meinen Kopf.
    „Nichts dergleichen. Mein Wunsch ist anderer Natur.“
    Er nickte mir zu und ermunterte mich, weiter zu

Weitere Kostenlose Bücher