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Des Kaisers Gespielin

Des Kaisers Gespielin

Titel: Des Kaisers Gespielin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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sich und zog sich kurz darauf zurück. Ihr Bein rieb sich an mir und die Erregung ließ mich stärker saugen. Die Sorge ihr wehzutun, war vergessen. Ravenna begann unter mir zu zucken und ein kehliges Stöhnen entfuhr ihr, wie ich es noch nie gehört hatte, bevor die Spannung endlich von ihr abfiel und sie erschöpft und beinahe reglos unter mir lag. Noch einige Minuten saß ich so auf ihr, leckte zart ihre Brüste und genoss die Nähe. Ihre Hand streichelte meinen Kopf, ließ aber nicht erkennen, dass ihr meine Nähe und meine Berührungen unangenehm waren. Ich selbst fühlte mich unendlich zufrieden und genoss es, ihren Körper einfach küssen und ansehen zu dürfen. Zu lange schon hatte ich mich nach ihr verzehrt, zu lange von solcher Gelegenheit geträumt, als dass ich bereit gewesen wäre, jetzt schon von ihr abzulassen. Meine Hand ruhte immer noch in ihr, und da sie sich mir nicht entzog, ließ ich sie dort auch bewegungslos liegen. Nur mein Daumen streichelte zärtlich die glatten Innenseiten ihrer Schamlippen. Ihre Brustwarzen waren wieder ganz weich in meinem Mund und ich spürte, wie sie unter meiner sanften Zunge nachgaben. Fast schon reuevoll ließ ich schließlich von ihr ab, legte mich an ihre Seite und lange lagen wir so da, eng umschlungen und schweigend, bis uns die Augen zufielen und wir in einen tiefen Schlaf glitten.
     
    14.
    Ich kann nichts sehen. Durch den dichten Nebel nehme ich nur Umrisse meiner Umgebung wahr. Ich befinde mich in einer Art Halle, hohl schallt meine Stimme von den Wänden zurück. „Ist hier jemand?“ Von weit entfernt erklingt ein düsteres Lachen, dann ein Schrei. Ravenna! Ich laufe auf die Stimme zu, immer schneller werde ich, getrieben von Angst. Ravenna! Ihre Stimme entfernt sich immer weiter von mir, egal wie schnell ich laufe, ich kann sie nicht einholen. Das Lachen wird düsterer, hämischer, verspottet mich in meiner Unfähigkeit, es zu fangen. Irgendwann herrscht Stille. „Ravenna!“, rufe ich. Aber da ist nur Schweigen. Orientierungslos irre ich umher. Von weit über mir ertönt wieder die düstere Stimme: „Sie ist mein!“ Tiefe Verzweiflung ergreift Besitz von mir....
     
    Atemlos fuhr ich auf. Mein Herz klopfte wild in meiner Brust und kalter Schweiß bedeckte meinen Körper. Es dauerte einige Augenblicke, bis sich das Zittern legte und ich mich umsehen konnte. Es war hell geworden. Die Sonne schien durch das Deckenfenster und neben mir lag eingerollt Ravenna, die Haare über das Kissen gefächert mit entspanntem Gesicht. Mit dem Lächeln auf ihren Lippen sah sie aus wie ein Wesen aus einer anderen, einer besseren Welt. Während ich sie betrachtete, das Glitzern ihrer Haut im Sonnenschein bewunderte, kehrte auch in mir wieder Ruhe ein. Es war lange her, dass ich so schlecht geträumt hatte. Mit ruhigerem Atem schmiegte ich mich an Ravennas Rücken, ihr Gesäß an meinem Bauch und mein Arm schlang sich um sie und umfasste vorsichtig die Rundung ihres Bauches. Wie gut sie sich anfühlte! Lange lagen wir so da, nur eingehüllt vom Geräusch ihres tiefen Atems. Es war für mich eine Zeit des Friedens. Die Angst, sie zu verlieren, die mich vor wenigen Minuten noch aus dem Schlaf gerissen hatte, war verschwunden. Mit einem kleinen Lächeln ließ ich die letzte Nacht noch einmal in meinem Kopf passieren. Dass ich jetzt so nahe bei Ravenna sein konnte, erschien mir wie ein Wunder, eines dessen Existenz mir schier unglaublich vorkam. Noch gestern um diese Zeit hatte ich nicht daran geglaubt, dass Ravenna jemals wieder mit mir sprechen, geschweige denn, dass sie binnen weniger Stunden meine Geliebte sein würde. Meine Geliebte! Der ungewohnte Klang ging mir lange durch den Kopf. Ich musste sie wohl lieben, wie sonst ließen sich die Irrwege meiner Gefühle erklären? Und was wir letzte Nacht getan hatten, das musste doch Liebe gewesen sein? Liebte sie mich auch? Diese Frage lastete schon schwerer auf mir. Dass sie von rein körperlichem Verlangen getrieben war, konnte ich ausschließen. Dazu hätte sie mich nicht gebraucht. Ich wusste, dass Ravenna dem Kaiser durchaus zugeneigt war. Und wenn sie ihn auch vielleicht nicht liebte, so konnte es ihr Körper durchaus tun. Ich schüttelte mich widerwillig. Daran wollte ich wirklich nicht denken, würde es doch dieses wunderbare Hirngespinst zum Einsturz bringen, das ich mir da so vorsichtig errichtet hatte. Der Gedanke an Ravenna mit Seiner Majestät erfüllte mich mit Wehmut, aber auch mit einem Anflug von Eifersucht.

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