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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Arme und Schultern der SBS-Leute waren so stark, daß die Kampfschwimmer notfalls auch Überhänge bewältigen konnten.
    »Der erste Mann klettert mit speziellen Haftplatten hinauf«, berichtete Fallon. Das war alles, was er seinen Zuhörern in dieser Hinsicht gönnte. »Hinter sich her zieht er ein Seil. Bleibt es auf dem Achterdeck ruhig, befestigter das Seil an der Reling, so daß die drei anderen in zwanzig Sekunden oben bei ihm sind. Hier am Fuß des Schornsteins müßte das Deckshaus etwas Schatten werfen, während über der aufs A-Deck der Aufbauten führenden Tür Licht brennen dürfte. Wir sammeln uns in diesem Schatten. Wir tragen, wie gesagt, schwarze Taucheranzüge, außerdem sind Hände, Füße und Gesichter geschwärzt.
    Das erste ernstliche Risiko, entdeckt zu werden, läuft man bei dem Versuch, aus dem Schatten des Deckshauses über das beleuchtete Achterdeck zu den Aufbauten mit den Kabinen zu gelangen.«
    »Und wie wollen Sie das schaffen?« fragte der Vizeadmiral, den dieser Rückfall aus dem technologischen Zeitalter in die Zeit Nelsons faszinierte.
    »Gar nicht, Sir«, antwortete Fallon. »Wir halten uns auf der dem Kreuzer ›Argyll‹ abgekehrten Seite des Schornsteins auf. Der Ausguck über uns beobachtet hoffentlich den Kreuzer und kehrt uns den Rücken zu. Wir verlassen den Schatten des Deckshauses, biegen an dieser Stelle um die Ecke der Aufbauten und machen vor dem Fenster der Wäscherei halt. Wir schneiden die Scheibe lautlos mit einem kleinen Propangasbrenner heraus und klettern durchs Fenster. Die Wäscherei ist höchstwahrscheinlich nicht abgesperrt, denn wer stiehlt schon Wäsche? … Jetzt befinden wir uns im Inneren der Aufbauten und erreichen nach wenigen Schritten die Haupttreppe zu den übrigen Decks und zur Brücke.«
    »Aber wo finden Sie den Anführer der Terroristen?« erkundigte Sir Julian sich. »Den Mann, der die Sprengladungen zünden kann?«
    »Auf dem Weg nach oben horchen wir an allen Türen«, erwiderte der Major. »Wo wir Stimmen hören, reißen wir die Tür auf und erledigen jeden, den wir antreffen, mit schallgedämpften Pistolen. Zwei Mann betreten die Kabine, zwei Mann halten draußen Wache. So geht es weiter, bis wir oben sind. Auch jeden, der uns auf der Treppe begegnet, schießen wir nieder. Auf diese Weise müßten wir das D-Deck erreichen, ohne entdeckt zu werden. Dort oben müssen wir ein kalkuliertes Risiko auf uns nehmen. Eine Möglichkeit ist die Kabine des Kapitäns, für die ein Mann abgestellt wird. Er reißt die Tür auf und schießt, ohne erst zu fragen. Ein zweiter Mann übernimmt die Kabine des Leitenden Ingenieurs auf dem gleichen Deck. Er geht ebenso vor. Die beiden anderen Männer stürmen die Brücke; einer wirft unsere neuen Lähmgranaten, der andere schießt mit seiner Ingram. Die Kommandobrücke ist zu groß, als daß man Einzelziele erfassen könnte. Wir müssen sie mit der Ingram bestreichen und alle Personen im Raum erledigen, sobald die Handgranate sie paralysiert hat.«
    »Was ist, wenn einer von ihnen Kapitän Larsen ist?« fragte ein Ministerialbeamter. Fallon starrte die Tischplatte an.
    »Tut mir leid, aber wir haben keine Möglichkeit, Ziele zu identifizieren«, antwortete er.
    »Was passiert, wenn der Anführer sich weder in einer der beiden Kabinen noch auf der Brücke aufhält? Nehmen wir einmal an, der Mann mit dem Fernzünder sei irgendwo anders. Bei einem Spaziergang auf Deck? Auf der Toilette? In einer der übrigen Kabinen?«
    Simon Fallon zuckte mit den Schultern. »Dann knallt’s«, sagte er lakonisch.
    »Unter Deck sind neunundzwanzig Besatzungsmitglieder eingesperrt!« protestierte einer der Wissenschaftler. »Können Sie die nicht vorher von Bord holen? Oder zumindest an Deck bringen, damit sie eine Chance haben, sich schwimmend zu retten?«
    »Nein, Sir. Ich habe mir bereits den Kopf darüber zerbrochen, wie wir in den Farbenraum gelangen könnten, falls die Besatzung tatsächlich im Farbenraum ist. Bei dem Versuch, den Niedergang im Deckshaus zu benützen, würden wir uns verraten: Die Türverschlüsse könnten quietschen, und durch die geöffnete Tür würde Licht aufs Achterdeck fallen. Würden wir versuchen, im Schiffsinneren zum Maschinenraum vorzudringen, um sie auf diese Weise rauszuholen, würde ich meine ohnehin kleine Truppe zersplittern. Außerdem ist der Maschinenraum ein riesiger, in drei Ebenen unterteilter Saal. Dort unten braucht sich nur ein einziger Mann aufzuhalten, der den Anführer der

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