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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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»Fürchten die Deutschen, die Russen könnten versuchen, Mischkin und Lasareff zu erledigen?«
    »Nein, Mr.   President, das trauen sie eher uns zu«, sagte der CIA-Direktor.
    »Ich sehe hier eine Möglichkeit, an die wir vielleicht noch nicht gedacht haben«, warf Poklewski ein. »Wenn die Terroristen zwanzigtausend Tonnen Rohöl ins Meer pumpen und damit drohen, den Tanker und die Besatzung zu vernichten, kann der auf den deutschen Bundeskanzler ausgeübte Druck unerträglich werden …«
    »Das wird er zweifellos«, meinte Lawrence.
    »Ich will damit sagen, daß der Bundeskanzler unter Umständen beschließen könnte, im Alleingang zu handeln und die Flugzeugentführer ohne vorherige Konsultation freizulassen. Schließlich weiß er nicht, daß er dadurch den Dubliner Vertrag platzen ließe.«
    Die anderen schwiegen eine halbe Minute lang.
    »Daran kann ich ihn nicht hindern«, stellte Präsident Matthews schließlich bedrückt fest.
    »Doch, das können Sie«, widersprach Benson. Die anderen drei sahen ihn gespannt an. Als er seinen Plan erläuterte, spiegelte sich in ihren Gesichtern Abscheu.
    »Diesen Befehl kann ich nicht geben!« sagte der Präsident.
    »Es ist ein verdammt harter Entschluß«, bestätigte Benson ruhig, »aber nur auf diese Weise können wir dem deutschen Regierungschef zuvorkommen. Wir erfahren es schließlich, wenn er plant, die Flugzeugentführer freizulassen. Wie wir das erfahren, spielt im Moment keine Rolle; wichtig ist nur, daß wir es erfahren. Machen wir uns doch nichts vor: Unternehmen wir nichts, platzt der Dubliner Vertrag – und das Wettrüsten geht weiter wie bisher. Vermutlich werden wir dann auch der Sowjetunion kein Getreide liefern. Und das könnte Rudins Sturz bewirken …«
    »Deshalb kommt einem seine Reaktion um so verrückter vor!« rief Lawrence aus.
    »Richtig, aber das ist nun mal seine Reaktion, und solange wir die Hintergründe nicht kennen, können wir nicht beurteilen, ob sie verrückt ist oder nicht«, fuhr Benson fort. »Bis wir das herausgefunden haben, können wir den Bundeskanzler vielleicht zur Zurückhaltung veranlassen, indem wir ihn vertraulich von meinem Vorschlag unterrichten.«
    »Sie meinen, wir sollten Ihren Vorschlag nur dazu benützen, den Bundeskanzler unter Druck zu setzen? Ohne den Plan auszuführen?« fragte Matthews hoffnungsvoll.
    In diesem Augenblick traf eine persönliche Botschaft der britischen Premierministerin für Präsident Matthews ein.
    »Eine bemerkenswerte Frau«, meinte er, nachdem er den Text gelesen hatte. »Die Engländer trauen sich zu, mit den ersten zwanzigtausend Tonnen Rohöl fertig zu werden. Sie stellen ein Kommando aus Kampfschwimmern zusammen, das nach Sonnenuntergang die ›Freya‹ entern und den Terroristenanführer ausschalten soll. Ihre Erfolgsaussichten beurteilen sie gedämpft optimistisch.«
    »Das bedeutet, daß wir den Bundeskanzler nur noch zwölf Stunden hinhalten müssen«, sagte Benson. »Mr.   President, ich rate Ihnen dringend, den von mir vorgeschlagenen Befehl zu erteilen. Wahrscheinlich wird er nie ausgeführt werden müssen, aber wir wären zumindest vorbereitet.«
    »Aber wenn es doch nötig wird, Bob? Wenn es sein muß?«
    »Dann muß es sein.«
    William Matthews bedeckte sein Gesicht mit den Händen und rieb sich müde die Augen.
    »Mein Gott, kein Mensch dürfte dazu gezwungen werden, solche Befehle zu erteilen«, murmelte er. »Aber wenn es tatsächlich sein muß … Bob, veranlassen Sie das Nötige.«
    Die Sonne stand im Osten noch dicht über dem Horizont, der von der holländischen Küste gebildet wurde. Auf dem Achterdeck des Kreuzers Argyll , der der Freya seine Breitseite zugekehrt hatte, lehnte Major Fallon an der Reling und sah auf die drei Schnellboote hinunter, die im Lee des Kreuzers lagen. Dort waren sie den Blicken des Ausgucks auf dem Schornstein der Freya entzogen, so daß auf ihren Decks Fallons Kampfschwimmer ihre Kajaks vorbereiten und ihre ungewöhnliche Ausrüstung verstauen konnten. Der wolkenlos klare Himmel versprach einen weiteren warmen Frühlingstag, und das Meer lag ruhig da. Der Kommandant des Kreuzers, Kapitän zur See Richard Preston, gesellte sich zu Fallon.
    Die beiden Männer betrachteten die drei schnittigen Windhunde des Meeres, auf denen Fallons Leute mit ihrer Ausrüstung in acht Stunden von Poole hierher gekommen waren. Die Boote dümpelten im Kielwasser eines Kriegsschiffs, das mehrere Kabellängen westlich an ihnen vorbeizog. Fallon hob den

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