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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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meldete sich, hörte kurz zu und legte langsam auf.
    »Die Sache spitzt sich allmählich zu«, berichtete er. »Dieser Swoboda hat eben damit gedroht, morgen früh um neun Uhr – um vier Uhr Washingtoner Zeit – hunderttausend Tonnen Rohöl von der ›Freya‹ ins Meer zu pumpen. Das wäre in ziemlich genau zwölf Stunden.«
    »Was schlagen Sie also vor, Mr.   Munro?« fragte Präsident Matthews.
    »Mr.   President, in diesem Fall gibt es nur zwei Möglichkeiten: Mischkin und Lasareff werden freigelassen und dürfen nach Israel fliegen, wo sie nach ihrer Ankunft eine Pressekonferenz abhalten und Maxim Rudin und den Dubliner Vertrag vernichten; oder sie bleiben in Haft, was bedeutet, daß die ›Freya‹ zerstört wird oder mitsamt der Besatzung zerstört werden muß.«
    Er erwähnte bewußt nicht, welchen Verdacht die Briten in Bezug auf die Moran hegten, aber Poklewski warf dem mit unbeweglicher Miene neben ihm sitzenden Benson einen forschenden Blick zu.
    »Das wissen wir, Mr.   Munro«, sagte der Präsident.
    »Die eigentlichen Befürchtungen des sowjetischen Staats- und Parteichefs gelten nicht Mischkins und Lasareffs Ausreise nach Israel«, fuhr der Brite fort. »Ihm geht es darum, daß die beiden Männer keine Gelegenheit erhalten, öffentlich zu verkünden, was vor fünf Monaten auf einer Straße in Kiew geschehen ist.«
    William Matthews seufzte. »Das war auch schon unser Gedanke«, sagte er. »Wir haben Ministerpräsident Golen gebeten, Mischkin und Lasareff ins Land zu lassen, bis zur Räumung der ›Freya‹ von der Außenwelt abzuschirmen und danach entweder ins Gefängnis Moabit zurückzuschicken oder sie mindestens zehn Jahre in Israel zu inhaftieren. Aber darauf hat er sich nicht eingelassen. Er hat uns erklärt, er fühle sich an seine einmal gegebene Zusage gebunden. Er nimmt sie bestimmt nicht zurück! Tut mir leid, daß Sie vergebens hergekommen sind, Mr.   Munro.«
    »Das ist es auch nicht, was mir vorschwebt«, sagte Munro. »Ich habe meinen Vorschlag während des Fluges über den Atlantik präzisiert und schriftlich festgehalten.«
    Er zog einen ganzen Packen eng beschriebener Briefbogen mit dem Kopf der British Airways aus der Innentasche seiner Jacke und legte sie auf den Schreibtisch.
    Der amerikanische Präsident las den Bericht mit einem Ausdruck wachsenden Entsetzens.
    »Es ist grauenvoll!« sagte er, als er fertig war, »aber mir bleibt keine Wahl. Welche Entscheidung ich auch treffe – es werden Menschen sterben.«
    Adam Munro betrachtete den Präsidenten ohne Mitgefühl. Er wußte aus langer Erfahrung, daß Politiker im Prinzip nur wenig gegen das Opfer von Menschenleben einzuwenden haben, solange die Öffentlichkeit sie persönlich nicht damit in Verbindung bringt.
    »So was hat es schon früher gegeben, Mr.   President«, stellte er entschlossen fest, »und es wird ohne Zweifel wieder vorkommen. Bei uns in der Firma nennen wir das ›des Teufels Alternative‹.«
    Präsident Matthews gab den Bericht wortlos an Robert Benson weiter, der ihn rasch überflog.
    »Hervorragend!« meinte er anerkennend. »Das könnte sogar klappen. Aber haben wir noch genug Zeit?«
    »Die technischen Voraussetzungen für das Unternehmen sind vorhanden«, sagte Munro. »Die Zeit ist knapp, aber sie wird reichen. Ich muß spätestens um sieben Uhr Ortszeit in Berlin sein – also in zehn Stunden.«
    »Aber was nützt uns unser Entschluß, wenn wir nicht wissen, ob Maxim Rudin mitmacht?« fragte der Präsident. »Ohne sein Einverständnis wäre der Dubliner Vertrag trotzdem hinfällig.«
    »Uns wird nichts anderes übrigbleiben, als ihn um seine Zustimmung zu bitten«, sagte Poklewski; er hatte den Bericht inzwischen ebenfalls gelesen und gab ihn an David Lawrence weiter. Der Außenminister legte die Papiere auf den Schreibtisch, als fürchte er, sich daran die Finger schmutzig gemacht zu haben.
    »Ich finde diesen Plan widerwärtig«, sagte er. »Nie wird die amerikanische Regierung einem solchen Vorschlag zustimmen können.«
    »Ist es etwa weniger schlimm, untätig zuzusehen, wie die Besatzung der ›Freya‹ bei lebendigem Leibe verbrennt?« fragte Munro herausfordernd.
    Wieder klingelte das Telefon. Als Benson aufgelegt hatte, wandte er sich an den Präsidenten.
    »Meiner Überzeugung nach bleibt uns gar nichts anderes mehr übrig, als zu versuchen, Maxim Rudins Einverständnis einzuholen«, sagte er. »Der deutsche Bundeskanzler hat soeben bekanntgegeben, daß Mischkin und Lasareff morgen früh

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