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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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zwei Stunden nach der Injektion des Präparats. Zur gleichen Zeit liefen die Uhren an, die Adam Munro in den Zellen an die Wand gehängt hatte. Ihre Sekundenzeiger kreisten um die Zifferblätter.
    Mischkin schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. Er war schläfrig und leicht benommen – aber das war wohl auf die gestörte Nachtruhe, den Mangel an Schlaf und die Aufregung zurückzuführen. Er warf einen Blick auf die Wanduhr: Sie zeigte 8   Uhr   02 an. Mischkin erinnerte sich, daß es auf der Wanduhr im Wachraum 8   Uhr gewesen war, als er und Dawid Lasareff in ihre Zellen geführt worden waren. Er reckte sich, stand auf und begann in der Zelle auf und ab zu gehen. Fünf Minuten später tat Lasareff in seiner Zelle am Ende des Korridors das gleiche.
    Adam Munro betrat den Hangar, in dem Sergeant Barker noch immer an dem Steuerbordtriebwerk der Dominie arbeitete.
    »Na, wie steht’s, Mr.   Barker?« fragte er.
    Der Flugzeugmechaniker kam unter der Triebwerksabdeckung hervor und sah irritiert auf den Zivilisten hinunter.
    »Darf ich fragen, wie lange ich hier noch schauspielern muß, Sir? Das Triebwerk ist hundertprozentig in Ordnung.«
    Munro warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Halb elf«, sagte er. »Ich möchte, daß Sie in genau einer Stunde den Bereitschaftsraum und die Offiziersmesse anrufen und die Maschine startklar melden.«
    »Punkt halb zwölf, Sir«, bestätigte Sergeant Barker.
    In seiner Zelle sah Dawid Lasareff erneut auf die Wanduhr. Er glaubte, etwa eine halbe Stunde lang auf und ab gegangen zu sein, aber die Zeiger standen auf 9   Uhr. Diese Stunde kam ihm ungewöhnlich kurz vor. Aber in einer Einzelzelle verlor man oft jegliches Zeitgefühl – und Uhren gingen im allgemeinen genau. Weder Lasareff noch Mischkin kamen auf die Idee, daß diese Uhren doppelt so schnell gingen wie alle anderen, um die fehlenden 100   Minuten ihres Lebens aufzuholen, und daß sie ab 11   Uhr   30 MEZ wieder mit allen übrigen Uhren auf dem Fliegerhorst übereinstimmen würden.
    Um 11   Uhr telefonierte Ministerpräsident Grayling aus Den Haag mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin.
    »Was geht bei Ihnen vor, um Himmels willen?« erkundigte er sich.
    »Das weiß ich selbst nicht!« antwortete der Regierende Bürgermeister verärgert. »Die Engländer behaupten, mit ihrer Triebwerkreparatur praktisch fertig zu sein. Warum sie keine Maschine der British Airways genommen haben und von Tegel aus gestartet sind, verstehe ich auch nicht. Wir hätten liebend gern eine Maschine gechartert, um sie mit nur zwei Passagieren nach Israel fliegen zu lassen.«
    »Na ja, ich kann Ihnen nur sagen, daß die Terroristen in einer Stunde die Pumpen in Gang setzen, um hunderttausend Tonnen Rohöl in die Nordsee laufen zu lassen«, sagte Grayling, »und meine Regierung wird die Briten dafür verantwortlich machen.«
    »Ich bin völlig Ihrer Meinung«, antwortete die Stimme aus Berlin. »Die ganze Sache ist Wahnsinn.«
    Um 11   Uhr   30 klappte Sergeant Barker die Triebwerksabdeckung herunter und stieg von der Arbeitsbühne. Er ging ans Hangartelefon und rief die Offiziersmesse an. Der Platzkommandant meldete sich.
    »Fertig, Sir«, sagte der Mechaniker.
    Der RAF-Offizier drehte sich zu den Männern im Raum um. Der Gefängnisdirektor und die vier Rundfunkreporter sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Der Defekt ist behoben«, berichtete er. »Die Maschine startet in einer Viertelstunde.«
    Von der Offiziersmesse aus beobachteten sie, wie die schlanke kleine HS 125 aus dem Hangar in den Sonnenschein hinausgezogen wurde. Pilot und Kopilot gingen an Bord und ließen die beiden Triebwerke anlaufen.
    Gefängnisdirektor Bruckner betrat die Zellen der Häftlinge, um ihnen mitzuteilen, daß sie in zehn Minuten abfliegen würden. Auf seiner Armbanduhr war es 11   Uhr   35. Die Wanduhren zeigten die gleiche Zeit an.
    Die beiden Häftlinge gingen schweigend zu dem Land-Rover hinaus und wurden zusammen mit dem Gefängnisdirektor übers Vorfeld zu dem wartenden Jet gefahren. Ein Quartermaster Sergeant, der außer ihnen der einzige Passagier der Dominie auf dem Flug nach Tel Aviv sein würde, folgte ihnen die Treppe hinauf, als sie, ohne sich noch einmal umzudrehen, das Flugzeug bestiegen und ihre Plätze einnahmen.
    Um 11   Uhr   45 schob Oberstleutnant Jarvis die beiden Leistungshebel nach vorn, und die Dominie hob nach kurzer Startstrecke vom Flugplatz Gatow ab. Auf Anweisung der Flugsicherung steuerte sie sofort den Südkorridor nach

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