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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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Flugzeugentführer nach Israel zu überwachen.
    »Möchten Sie sich erst ein bißchen frisch machen?« erkundigte er sich.
    »Nichts lieber als das«, antwortete Munro. »Haben Sie schon Nachricht von der Dominie?«
    »Sie ist vor einer Viertelstunde auf dem Ben-Gurion-Flughafen gelandet«, sagte Kapitän Preston. »Mein Steward könnte Ihren Anzug aufbügeln, und wir finden bestimmt ein Hemd, das Ihnen paßt.«
    »Ein warmer Pullover wäre mir lieber«, erklärte Munro ihm. »Hier draußen ist’s verdammt kalt geworden.«
    »Ja, das kann uns noch Schwierigkeiten machen«, bestätigte der Kommandant. »Von Skandinavien rückt eine Kaltfront nach Süden vor. Wahrscheinlich kommt heute abend Nebel auf.«
    Der Nebel, der kurz nach 17   Uhr einfiel, zog als graue Wolkenbank über der Wasseroberfläche aus Norden heran und begleitete den Kaltluftvorstoß, der Polarluft nach Süden führte, wo Land und Meer sich in den letzten Tagen erwärmt hatten.
    Als Adam Munro, gewaschen und rasiert und mit einem geliehenen weißen Rollkragenpullover und einer schwarzen Sergehose bekleidet, kurz nach 17   Uhr zu Kapitän Preston auf die Brücke trat, wurde der Nebel bereits dichter.
    »Verdammter Nebel!« schimpfte Preston. »Heute scheint wirklich alles für diese Kerle zu arbeiten.«
    Um 17   Uhr   30hatte der Nebel bereits die Freya völlig verschluckt und hüllte auch die vor Anker liegenden Kriegsschiffe ein, die einander nur noch auf den Radarschirmen wahrnehmen konnten. Die hoch oben kreisende Nimrod hatte sie und die Freya ebenfalls auf ihrem Radarschirm und flog in 15   000 Fuß Höhe noch immer in wolkenlos klarer Luft. Aber das Meer war unter einer grauen Watteschicht verschwunden. Kurz nach 17   Uhr war Gezeitenwechsel, und die hereinkommende Flut nahm den Ölteppich wieder mit nach Nordosten, wo er irgendwo zwischen der Freya und der holländischen Küste auf dem Wasser schwappte.
    Der BBC-Korrespondent in Jerusalem war ein erfahrener Journalist, der schon lange in Israel arbeitete und dort viele gute Kontakte hatte. Sobald er von dem Anruf erfuhr, den seine Sekretärin entgegengenommen hatte, rief er einen Freund bei einem der Sicherheitsdienste an.
    »Das ist also die Mitteilung, die ich nach London weitergeben werde«, schloß er seinen Bericht. »Aber ich habe keine Ahnung, wer bei mir angerufen hat.«
    Der Mann am anderen Ende lachte.
    »Gib die Meldung ruhig weiter«, riet er dem Korrespondenten. »Die Sache mit dem Anrufer hat sich bereits erledigt. Und vielen Dank für deinen Anruf.«
    Kurz nach 16   Uhr   30 wurde auf der Freya die Sondermeldung aufgefangen, daß Mischkin und Lasareff auf dem Ben-Gurion-Flughafen gelandet waren.
    Andrew Drake lehnte sich mit einem Jubelschrei zurück.
    »Wir haben’s geschafft!« rief er Thor Larsen zu. »Sie sind in Israel!«
    Larsen nickte langsam. Ihm fiel es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, weil seine Hand nach wie vor dumpf und bohrend schmerzte.
    »Herzlichen Glückwunsch!« antwortete er sarkastisch. »Vielleicht können Sie jetzt mein Schiff räumen und sich zum Teufel scheren!«
    Das Telefon klingelte. Swoboda meldete sich auf ukrainisch. Larsen hörte den Jubel am anderen Ende.
    »Vielleicht verschwinden wir früher als Sie denken«, sagte Drake. »Der Ausguck auf dem Schornstein meldet eine dichte Nebelwand, die von Norden heranrückt. Mit etwas Glück brauchen wir nicht bis Einbruch der Dunkelheit zu warten. Der Nebel ist für unsere Zwecke sogar günstig. Bevor wir von Bord gehen, muß ich Sie allerdings leider mit Handschellen an den Tisch fesseln. Aber es wird bestimmt nicht lange dauern, bis Sie von der Navy befreit werden.«
    In den 17-Uhr-Nachrichten wurde aus Tel Aviv gemeldet, die Forderungen der Besetzer der Freya seien erfüllt worden. Die israelische Regierung werde allerdings die beiden Freigepreßten in Haft behalten, bis die Freya unbeschädigt geräumt sei. Sollte dem Schiff oder der Besatzung irgend etwas zustoßen, betrachte die israelische Regierung sich nicht an ihre Zusagen gebunden und werde Mischkin und Lasareff nicht freilassen.
    In der Kapitänskabine der Freya lachte Drake.
    »Diese Drohungen sind überflüssig«, sagte er. »Was aus mir wird, ist jetzt völlig gleichgültig. Diese beiden Männer werden in vierundzwanzig Stunden eine internationale Pressekonferenz geben. Und wenn sie das tun, Captain, wenn sie das tun, sprengen sie die größte Bresche in die Kremlmauern, die die Welt je gesehen hat!«
    Larsen starrte nach

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