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Des Teufels Alternative

Des Teufels Alternative

Titel: Des Teufels Alternative Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederick Forsyth
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sein Transistorradio mit.
    »Alles okay?« fragte er Asamat Krim.
    »Alles klar«, bestätigte der Krimtatar grinsend.
    »Und das Boot?« wollte Drake von dem amerikanischen Ukrainer wissen. Der andere nickte. »Alles in bester Ordnung.«
    Drake sah auf seine Uhr. Es war 18   Uhr   20.
    »Gut, hört zu. Um Viertel vor sieben läßt Asamat die Schiffssirene heulen. Das ist das Signal zum Ablegen für den Kutter und die erste Gruppe. Asamat und ich gehen zehn Minuten später von Bord. Ihr habt eure Ausweise und euer persönliches Gepäck bei euch. Sobald ihr die holländische Küste erreicht habt, zerstreut ihr euch. Von nun an ist jeder auf sich selbst angewiesen.«
    Er warf einen Blick über die Reling. Neben dem Kutter dümpelten zwei Zodiac-Schlauchboote auf dem nebelverhangenen Wasser. Beide waren in der vergangenen Stunde an Bord des Kutters aufgeblasen und zu Wasser gelassen worden. Eines war das 4,2   Meter lange Fünfmannboot; das andere war drei Meter lang und bot reichlich Platz für zwei Männer. Mit ihren 30   Kilowatt starken Außenbordmotoren machten beide Schlauchboote bei ruhiger See fast 35 Knoten.
    »Lange kann’s nicht mehr dauern«, sagte Major Simon Fallon, der am Bug der Cutlass stand.
    Die drei Schnellboote lagen jetzt am Heck der Argyll vertäut, so daß sie mit dem Bug in Richtung Freya wiesen, die fünf Meilen von ihnen entfernt im Nebel lag.
    Die Royal Marines des SBS waren zu je vier Mann auf die Schnellboote verteilt worden und mit Maschinenpistolen, Handgranaten und Messern bewaffnet. Die Sabre beförderte außerdem vier Sprengmeister der Royal Navy. Sie sollte die Freya ansteuern, sobald die hoch über ihr kreisende Nimrod meldete, daß der Kutter mit den Terroristen abgelegt hatte und mindestens drei Seemeilen von dem Tanker entfernt war. Cutlass und Scimitar würden die Verfolgung aufnehmen und die Terroristen stellen, bevor sie in dem Gewirr aus Inseln und Wasserläufen südlich der Maasmündung verschwanden.
    Major Fallon würde die Verfolgerschiffe an Bord der Cutlass anführen. Neben ihm stand – was Fallon durchaus nicht paßte Mr.   Munro vom Außenministerium.
    »Sehen Sie zu, daß Sie in Deckung bleiben, wenn wir zu ihnen aufschließen«, riet Fallon ihm. »Wir wissen, daß sie Maschinenpistolen haben, und vielleicht führen sie auch weitere Waffen mit sich. Ich verstehe nicht, warum Sie unbedingt mitkommen wollen.«
    »Ich habe ein persönliches Interesse an diesen Burschen«, antwortete Munro knapp. »Vor allem an Mr.   Swoboda.«
    »Ich auch«, knurrte Fallon. »Und Swoboda gehört mir.«
    An Bord der Moran hatte Mike Manning die Nachricht von der Ankunft Mischkins und Lasareffs in Israel mit ebensolcher Erleichterung wie Drake auf der Freya gehört. Für ihn bedeutete diese Meldung – wie für Thor Larsen – das Ende eines Alptraums: Er würde die Freya nun doch nicht beschießen müssen. Manning bedauerte nur, daß die Schnellboote der Royal Navy das Vergnügen haben würden, die Terroristen zu jagen und zu stellen, wenn sie zu fliehen versuchten. Die Nervenanspannung der letzten eineinhalb Tage hatte sich bei dem amerikanischen Kapitän in ohnmächtigen Zorn verwandelt.
    »Ich wollte, ich bekäme diesen Swoboda in die Finger!« erklärte er Korvettenkapitän Olsen, seinem Artillerieoffizier. »Ich würde ihm mit Vergnügen eigenhändig das Genick brechen!«
    Wie auf Argyll, Brunner, Breda und Montcalm suchte das Radar der Moran unablässig das Meer nach dem Kutter der Terroristen ab, der irgendwann von der Freya ablegen würde. Auch um 18   Uhr   15 wies noch nichts auf einen Fluchtversuch hin.
    Das noch immer geladene Buggeschütz der Moran wurde um wenige Grad geschwenkt, so daß es nicht mehr auf die Freya , sondern auf einen Punkt drei Seemeilen südlich des Tankers zielte.
    Um 20   Uhr   10 Ortszeit stand Lew Mischkin in seiner Zelle im Keller des Polizeipräsidiums von Tel Aviv, als er plötzlich Schmerzen in der Brust spürte. Er hatte das Gefühl, als wachse in seinem Inneren ein Fels heran. Er wollte noch schreien, aber er bekam keine Luft mehr. Er fiel nach vorn aufs Gesicht und starb auf dem Fußboden seiner Zelle.
    Vor der Zellentür hielt ein israelischer Polizeibeamter Wache. Er hatte den Auftrag, alle drei bis fünf Minuten einen Blick in die Zelle zu werfen. Kaum zwei Minuten nach Mischkins Tod sah er wieder durch den Spion. Beim Anblick des unbeweglich auf dem Fußboden liegenden Häftlings stieß er einen lauten Schrei aus und klirrte

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