Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)
Haar? «
» Was ist das für ein Spielchen? « , fragte Nightingale.
» Sie hat hinter Ihnen gestanden « , erklärte Lord. » Ich konnte sie nicht hören, aber ich habe gesehen, wie sie ihren Mund bewegt hat. Es kam mir so vor, als sagte sie ›Jack‹. «
Nightingale runzelte die Stirn. » Sie konnten sie sehen? «
» Das ist meine Berufung. Ich rede mit Geistern. «
» Wie der Typ, der heute Abend aufgetreten ist? Das Medium? «
Lord grinste höhnisch. » Neil Morgan? Der ist ein Scharlatan. Cold Reading, das ist seine Masche. Er schnappt körperliche und verbale Signale auf und tippt dann auf das Wahrscheinlichste. « Er blickte zu Jenny hinüber. » Larry, Lachie. Vater, Freund des Vaters. Und dann haben Sie ihm ja praktisch selbst gesagt, dass Lachie Selbstmord begangen hat. «
Nightingale sah Jenny an. » Genau meine Worte. «
» Es gibt nur wenige echte Medien, und sie treten kaum je bei solchen Veranstaltungen auf. Mit solchen Shows, wie wir sie gerade gesehen haben, geben sie sich nicht ab. «
» Und was ist mit Ihnen, Graham? Warum waren Sie hier? «
» Lordy « , gab Lord zurück. » Alle nennen mich Lordy. «
» Dann beantworten Sie bitte meine Frage, Lordy. Warum waren Sie hier? «
Lord seufzte. » Weil ich im Gegensatz zu Morgan keine Mogelpackung bin. Ich komme zu solchen Versammlungen, weil ich die Geister sehen kann. Heute Abend waren Geister hier, die versucht haben, sich mitzuteilen, aber Morgan kann sie nicht sehen. Er hat zu viel damit zu tun, seine Spielchen zu spielen. Erinnern Sie sich an das junge Paar mit dem Baby? «
» Die Frau, deren Mutter gestorben war? Natürlich. «
» Ihre Mutter stand neben Morgan. Sie war furchtbar wütend auf ihn, weil sie wusste, dass er log. «
» Sie haben sie wirklich gesehen? « , fragte Jenny.
» Ich sehe ständig Geister « , erklärte Lord. » Schwerer ist es für mich, mit ihnen zu reden. Zu hören, was sie sagen. Das gelingt mir zu Hause am besten. Aber heute Abend habe ich das kleine Mädchen hinter Ihnen stehen sehen. Mit einer Puppe im Arm. «
Nightingale spürte, wie sich ihm der Kopf drehte.
» Ich glaube, sie hat Ihren Namen gesagt « , erklärte Lord. » Jack, hat sie gesagt. «
» Und wie hieß sie? « , fragte Nightingale. » Wissen Sie das auch? «
Lord nickte ernst. » Sophie « , antwortete er. » Sie sagte, ihr Name sei Sophie. «
Nightingale drängte Lord, ihm weitere Informationen zu geben, aber der beharrte darauf, dass er ihm nur bei einer privaten Sitzung helfen könne.
Nightingale und Jenny ließen Lord im Gemeindezentrum zurück und gingen zu der Stelle, wo Jenny ihren Wagen geparkt hatte. Als sie ihren Schlüssel hervorholte, klopfte Nightingale ihr auf die Schulter. » Einen Moment noch. Ich muss Joshua zurückrufen. «
» Joshua? «
» Der Amerikaner. Der Mann, der immer meine Bücher kauft. Der Anruf vorhin, das war er. «
Jenny schloss den Audi auf und stieg ein. Nightingale fischte sein Handy aus der Tasche. Er erwiderte Wainwrights Anruf, und der Amerikaner nahm ab.
» Wo sind Sie, Jack? « , fragte er.
» In London « , antwortete Nightingale. » Ich bin kein Weltreisender wie Sie. Ich halte mich nur selten außerhalb der M25 auf. «
» Die M25? Was ist denn das? «
» Die Schnellstraße, die London umschließt, auch ›Highway to Hell‹ genannt. Sie würden sie wohl als Freeway bezeichnen. Wie steht es mit Ihnen? Wo sind Sie denn gerade? «
» Ungefähr zwei Stunden vom Flughafen London-Stansted entfernt « , antwortete der Amerikaner. » Ich wollte fragen, ob ich mir die Büchersammlung Ihres Vaters vielleicht morgen einmal anschauen kann. «
» Aber gerne « , antwortete Nightingale.
» Um zehn Uhr vormittags? «
» Perfekt « , antwortete Nightingale. Er blickte zu Jenny hinüber und hob den Daumen.
24
Nightingale stieg aus seinem MGB und machte das Tor auf. Er hatte am Morgen seinen Wagen abgeholt und die zweihundert Pfund für die Reparatur bar bezahlt. Der Mechaniker hatte ihm vielsagend zugezwinkert, als er das Geld eingesteckt hatte, ihm alles Gute gewünscht und ihm gesagt, dass er ihn wohl bald wiedersehen würde. Das hatte Nightingale nicht gerade Vertrauen eingeflößt. Er ließ das Tor offen stehen und fuhr langsam über die Zufahrt zu Gosling Manor. Er parkte neben dem Brunnen vor dem Haus, rauchte eine Zigarette und wartete auf Wainwrights Ankunft. Er fragte sich, ob Wainwright in einer Stretch-Limousine oder hinter dem Steuer eines teuren Sportwagens eintreffen würde, doch
Weitere Kostenlose Bücher