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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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vordersten Reihe einnahm.
    Den Blick noch immer gesenkt, holte das Medium tief Atem. Morgan hatte noch nicht aufgeblickt, seit er sich hinter das Vortragspult gestellt hatte, und Nightingale fragte sich allmählich, ob er in einem Anfall von Lampenfieber verstummt war. Doch dann durchlief das Medium plötzlich ein Schauder, und es richtete sich auf. Es legte den Kopf schief wie ein neugieriger Wellensittich und zeigte auf eine ältere Dame, die mit einer großen Handtasche auf dem Schoß auf der linken Seite saß. » Ich sehe einen Mann. Er hat eine Glatze und reibt sich ständig den Kopf, als hätte er Kopfschmerzen. «
    » Mein Vater … ist es mein Vater? « , fragte sie. » Er ist an einem Schlaganfall gestorben. «
    » Vor langer Zeit, nicht wahr? « , fragte das Medium.
    Die Frau nickte. » Vor vierzig Jahren. « Stirnrunzelnd rechnete sie im Kopf nach. » Vor dreiundvierzig Jahren. «
    Das Medium nickte ermutigend. » Ja, er hat gesagt, dass er vor langer Zeit gestorben und jetzt zusammen mit seiner Frau glücklich ist. Ihre Mutter ist ebenfalls verschieden? «
    Nightingale wandte sich an Jenny. » Andernfalls wäre sie inzwischen über hundert « , flüsterte er.
    Jenny sah ihn böse an und hielt sich den Finger vor die Lippen.
    Die alte Dame nickte.
    » Ihr Vater sagt, dass er Sie liebt und dass er und Ihre Mutter über Sie wachen. Er sagt, Ihre Gesundheit sei derzeit nicht die beste, aber Sie sollten sich seinetwegen keine Sorgen machen. « Er lächelte. » Er sagt, Sie sollten mehr frisches Obst essen. Können Sie das annehmen? «
    Die alte Dame lächelte dankbar. » Ja, das kann ich annehmen « , antwortete sie.
    » Er sagt, Sie hätten sich letzthin nicht wohl gefühlt und hätten wenig Energie. Darum sollen Sie Obst essen. Äpfel und Orangen. Können Sie das annehmen? «
    Die Frau tupfte sich mit einem Taschentuch die Augen. » Gott segne Sie « , sagte sie.
    Nightingale blickte zu Jenny. » Was bedeutet das? Dauernd reden sie von ›annehmen‹. Das verstehe ich nicht. «
    Sie flüsterte ihm ins Ohr: » Die Vorstellung ist wohl, dass der Geist einem eine Information gibt oder einen Rat erteilt. Den kann man entweder annehmen, oder eben nicht. Das bedeutet es wohl. «
    Morgan blickte zu dem jungen Paar hinüber, das mit seinem Baby da war. » Ich sehe eine Frau, die auf das Baby schaut. Das muss wohl die Großmutter des Kindes sein. Ist das richtig? «
    » Meine Mutter « , antwortete die Frau.
    » Sie ist erst kürzlich verstorben? « , fragte das Medium.
    » Vor zwei Jahren « , antwortete die Frau.
    » Genau, noch bevor sie wusste, dass Sie schwanger waren. «
    Nightingale beugte sich zu Jenny hinüber. » Das kann er sich an fünf Fingern abzählen « , sagte er. » Das Baby ist noch kein Jahr alt, also muss sie ja zwangsläufig vor der Schwangerschaft gestorben sein. «
    » Jack, jetzt hör auf, dich lustig zu machen « , zischte Jenny. » Du bist doch derjenige, der kommen wollte. «
    » Ich wusste ja nicht, dass wir es mit einem Scharlatan zu tun haben würden « , flüsterte Nightingale zurück. » Der erzählt ihnen doch einfach nur das, was sie hören wollen. «
    Das Medium beendete sein Gespräch mit dem jungen Paar. Die Frau weinte, und ihr Mann legte den Arm um sie und sagte etwas, während sie das Baby fest an sich drückte.
    Das Medium zeigte auf Jenny. » Ich sehen einen Mann neben Ihnen, einen alten Mann. Mit einem Bart. «
    Jenny schluckte nervös.
    » Kommt er Ihnen bekannt vor? «
    » Ja. «
    » Er ist vor Kurzem gestorben, dieser Mann. Und es war ein plötzlicher Tod. «
    Jenny nickte. Sie starrte das Medium an und hatte die Hände im Schoß verschränkt.
    » Er sagt, er heißt Larry. Ist es Larry? «
    Jenny schüttelte den Kopf.
    » Nein, nicht Larry « , fuhr das Medium fort. » Aber der Name fängt mit L an. «
    » Lachie « , antwortete Jenny, und Nightingale zuckte zusammen. Von Larry zu Lachie war es ein gewaltiger Sprung.
    Das Medium lächelte begeistert. » Lachie, genau. Ist das vielleicht Ihr Vater oder Großvater? «
    » Nein. «
    » Aber er hat Ihren Vater gekannt? «
    » Ja. «
    Das Medium lächelte Jenny an. » Er sagt, es geht ihm gut, und Sie sollen sich keine Sorgen um ihn machen. Er hat jetzt Frieden gefunden. «
    » Kann ich ihm eine Frage stellen? « , bat Jenny.
    Nightingale brummte leise, sie solle sich nicht von diesem Betrüger drankriegen lassen, aber sie hörte ihn nicht.
    » Wir können es versuchen « , antwortete das Medium.
    » Können Sie ihn fragen,

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