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Des Teufels Werk

Titel: Des Teufels Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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Aufzeichnungen unter dem Aktenzeichen ›CB15 – 18/05/04‹
    … Es gelingt mir nicht mehr, Ereignisse voneinander zu trennen. Ich weiß nicht, ob ich mein Gedächtnis ausgeschaltet hatte oder ob ich so desorientiert war, dass es nicht richtig funktionieren konnte. Alles verschmilzt in die Zeit, als ich drinnen war und als ich draußen war. Ich habe Dan und der Polizei den Käfig beschrieben, und ich habe gesagt, dass er in einem Keller stand, aber der Rest …
    … Die Polizei glaubte, ich wollte ausweichen, als ich erklärte, mehr könne ich ihnen nicht sagen. Aber es war die Wahrheit. Als Dan mich fragte, was passiert sei, konnte ich ihm auch nichts sagen. Es hätte im Übrigen sowieso nichts gebracht. Die Polizei hätte niemals einen Menschen auf eine Geruchsspur hin verhaftet. Was soll das denn für eine Art der Identifizierung sein?
    … Der Maler Paul Gauguin hat einmal gesagt: ›So wie das Leben verläuft, sehnt man sich nach Rache.‹
Ich
sehne mich nach Rache. Ständig.

7

    Über den Herd sagte Jess mir nur, dass der Öltank draußen sei und immer zu mindestens einem Viertel gefüllt sein müsse. Sie ging mit mir zur Hintertür und zeigte mir einen Holzschuppen, der an die Garage angebaut war. »Da ist der Tank. Er hat einen Anzeiger hinter Glas, an dem man den Stand ablesen kann. Es ist auch ein Ventil da, das die Zufuhr regelt, aber ich habe es schon aufgedreht, ich denke, darum brauchen Sie sich weiter nicht zu kümmern. Wenn Sie vergessen, das Öl aufzufüllen, kann es Probleme geben. Die Telefonnummer des Lieferanten steht auf dem Zettel, der am Tank klebt, aber wenn die da viel zu tun haben, kann es Ihnen passieren, dass sie erst nach Tagen kommen. Also lieber zu früh als zu spät bestellen.«
    »Wie viel ist jetzt noch drin?«
    »Er ist voll. Das sollte für drei, vier Monate reichen.«
    »Muss ich das Ventil zudrehen, wenn ich den Herd ausschalten will?«
    »Dann müssen Sie kalt baden«, warnte sie mich. »Es gibt hier keinen Tauchsieder. Das heißt, man kann Wasser nur auf dem Herd heiß machen. Das Haus ist ziemlich altmodisch. Es gibt keine Zentralheizung und keinen Durchlauferhitzer, wenn Ihnen also abends kalt wird, müssen Sie Feuer machen.« Sie wies auf einen Holzstapel links vom Anbau. »Die Nummer des Holzlieferanten steht unter der von den Ölleuten auf dem Zettel am Tank.«
    Ich glaube, Jess war enttäuscht, dass ich das alles so gelassen hinnahm, aber genauso war ich in Simbabwe aufgewachsen. Zwar war statt Öl Holz unser Hauptbrennstoff gewesen, aber auch wir hatten keine Zentralheizung, und heißes Wasser war eine Kostbarkeit, bis endlich die Sonnenhitze eines Tages das Wasser in der Zisterne auf dem Dach erwärmte. Unsere Köchin Gamada hatte auf dem mit Holz beheizten Herd die köstlichsten Mahlzeiten gezaubert, und da ich bei ihr gelernt hatte, konnte ich mich mit Elektroherden mit Armaturen wie in einem Flugzeug nie richtig anfreunden.
    Weniger gelassen war ich angesichts des einzigen Telefonanschlusses in der Küche. »Das kann nicht sein«, sagte ich, als Jess mir den Apparat zeigte, der neben dem Kühlschrank an der Wand montiert war. »Es muss doch noch anderswo Telefone geben. Was passiert, wenn ich am falschen Ende des Hauses bin und dringend jemanden anrufen muss?«
    »Es ist schnurlos. Sie können es mitnehmen.«
    »Und die Batterie? Wird die dann nicht zu stark entladen?«
    »Sie brauchen den Apparat nur abends in die Station zu stecken, dann lädt sich die Batterie über Nacht wieder auf.«
    »Ohne ein Telefon am Bett kann ich nicht schlafen.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Dann müssen Sie sich ein Verlängerungskabel besorgen«, sagte sie. »Die gibt's in Dorchester zu kaufen, aber Sie brauchen mehrere, wenn Sie oben telefonieren wollen. Ich glaube, das längste Kabel hat dreißig Meter, aber bis zum großen Schlafzimmer sind es schätzungsweise gut hundert. Sie müssen sie hintereinander zusammenstecken – das heißt, Sie brauchen Adapter … und natürlich einen zweiten Apparat.«
    »Ist es ein Breitbandnetzanschluss?«, fragte ich. Mein Mund war trocken vor ängstlicher Erregung, weil ich nicht wusste, wie ich hier arbeiten sollte. »Kann ich gleichzeitig ins Internet und telefonieren?«
    »Nein.«
    »Was soll ich dann tun? Normalerweise könnte ich neben dem Festnetz mein Handy benutzen.«
    »Sie hätten ein neues Haus nehmen sollen. Hat der Makler Ihnen nicht gesagt, was Sie hier erwartet? Haben Sie keine Beschreibung bekommen?«
    »Doch. Ich habe

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