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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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auf das Sandwich in ihrem Schoß, und sie schwieg einen Moment. Schließlich seufzte sie. »Ja. Wahrscheinlich krieg ich dafür erst mal wieder Hausarrest.« Sie schaute auf und sah Kristen mit einem Leuchten in den blauen Augen an. Abes blaue Augen. »Es sei denn, Sie verraten mich nicht.«
    Kristen lachte leise. »Dann musst du dir etwas einfallen lassen, denn ich werde dich nach Hause bringen, und dann wirst du deinen Eltern schon erklären müssen, warum du bei mir bist. Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich dich hier noch einmal allein rauslasse, oder? Es ist fast dunkel.«
    Rachels hübsches Gesicht verzog sich. »Darüber habe ich vorher nicht nachgedacht.«
    Kristen zog die Braue hoch. »Du willst Anwältin werden? Dann musst du allen immer drei Schritte voraus sein. Du musst alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und für jede einzelne planen.«
    Rachel wurde wieder fröhlich. »Sie kommen also in meine Schule?« Sie legte die Hände auf ihr Herz. »Ich verspreche auch, nie wieder allein mit der
El
zu Ihnen zu kommen.«
    »Mir fällt auf, dass du nicht versprochen hast, nie wieder allein mit der
El
zu fahren«, erwiderte Kristen trocken, und Rachel grinste. Kristen warf einen Blick auf die Akten auf ihrem Tisch. Sie waren nun Gregs Problem. Sie, Kristen, nahm schließlich ihren »verdienten Urlaub«. »Warum nicht? In meinem Kalender sind plötzlich freie Kapazitäten.«
    Selbstzufrieden lächelnd, als hätte sie niemals etwas anderes erwartet, lehnte Rachel sich zurück und biss ins Brot. »Bonuspunkte – hier bin ich.«
    Kristen betrachtete das Mädchen mit warmem Blick. »Man spricht nicht mit vollem Mund, Rachel.«

Montag, 23. Februar, 17.00 Uhr
    Jacob Conti saß brütend auf seinem Stuhl. »Also, was hast du?«
    Drake schüttelte den Kopf. »Sie ist quietschsauber, Jacob. Die Frau hat nicht einmal Falschparken im Register. Sie scheint zu sein, was es eigentlich nicht gibt. Eine ehrliche Anwältin.«
    Jacob wandte sein Gesicht ab. »Das hast du mir bereits gesagt.«
    »Es stimmte damals schon, als Angelo vor Gericht stand, und es ist noch immer wahr«, antwortete Edwards mit einer Geduld, die seine Nerven strapazierte. Drake hatte Miss Mayhew bereits gründlich durchleuchtet, als der Prozess anstand. Sie hatten nach etwas gesucht, das man gegen sie verwenden konnte – das sie in Verlegenheit bringen würde und mit dem man sie, falls nötig, erpressen konnte, aber da war nichts gewesen.
    Sie war eine unbefleckte kleine Schlampe.
    Er starrte auf Angelos Foto, das an der Wand hing, und spürte das Brennen von Tränen in den Augen. Dieser dumme, elend dumme Junge. Warum hatte er den Hals so weit aufreißen müssen?
    Der Mann, der seinen Sohn umgebracht hatte, würde dafür bezahlen.
    Elaine hatte ihr Bett nicht mehr verlassen, seit er ihr gestern die schlechte Nachricht überbracht hatte. Es war das Schlimmste gewesen, was er je getan hatte. Sie hatte ruhig gestellt werden müssen, und der Arzt saß noch immer neben ihrem Bett für den Fall, dass sie aufwachte und einen weiteren hysterischen Anfall bekam.
    »Sie hat Paglieri gekratzt«, sagte Drake nun.
    Jacob wandte ihm den Kopf zu. »Was?«
    »Paglieri.« Drakes Miene war angespannt. »Den Kerl, den du ohne mein Wissen gestern Nacht zu Mayhew geschickt hast, um ihr auf den Zahn zu fühlen.«
    Jacob drehte sich ganz zu Edwards um. »Ich brauche deine Erlaubnis nicht, Drake. Noch bin ich hier der Boss, verstanden?«
    Drake zuckte mit keiner Wimper. »Ich weiß das durchaus. Aber ich sage dir trotzdem, dass du kaum etwas Dümmeres hättest tun können, Jacob. Du hast aus dem Bauch heraus gehandelt, nicht mit dem Verstand.«
    Ein Aschenbecher flog durch das Zimmer, zerschellte an der Wand, und es regnete Scherben, Kippen und Asche. »Natürlich handele ich aus dem Bauch heraus, Drake. Mein Sohn ist tot.« Eine Woge der Trauer überfiel ihn mit solch einer Macht, dass er unwillkürlich den Rücken krümmte. »Angelo ist tot, Drake.«
    »Das weiß ich«, gab Drake leise zurück. »Aber du kannst eine Frau wie Mayhew nicht in ihrem eigenen Haus belästigen, ohne die Konsequenzen tragen zu müssen. Sie hat sich gegen Paglieri gewehrt und ihm das Gesicht zerkratzt. Jetzt haben sie Proben seiner Haut, jetzt haben sie seine DNS . Wenn sie ihn kriegen, werden sie seine Spur bis zu dir zurückverfolgen. Lass mich das jetzt in die Hand nehmen.«
    »Du hast gesagt, du findest nichts.«
    »Nichts Illegales, Jacob. Das heißt nicht, dass man sie nicht doch

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