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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ihre Uhr, und Kyle stöhnte wieder. »Wenn Sie sich solche Sorgen machen, dann rufen Sie ihn doch auf dem Handy an.«
    »Ich will nicht, dass er denkt, ich würde ihn kontrollieren wollen.«
    Kyle schnaubte. »Frauen.«
    »Wir sind alle gleich«, sang Rachel, und wieder musste Kristen lächeln.
    »Du, die du schon so lange Frau bist, hast da sicher deine Erfahrungen«, sagte sie trocken.
    »Hey, Lady, ich bin nicht blind, und ein bisschen weiß ich auch schon.« Rachel nahm das Telefon und reichte es ihr. »Ruf ihn an. Du willst es, und du weißt es.«
    Verlegen nahm Kristen das Telefon und wählte. Dann runzelte sie die Stirn. »Abgeschaltet.«
    Kyle zog die Brauen zusammen. »Was?«
    »Er hat das Handy abgeschaltet. Oder er ist irgendwo, wo er keinen Empfang hat.«
    Kyle streckte die Hand aus. »Geben Sie mir das Telefon.«

Donnerstag, 26. Februar, 22.20 Uhr
    D ebras Eltern hatten ihn um Verzeihung gebeten. Das war das Letzte gewesen, womit er gerechnet hätte. Abe legte die Arme auf das Lenkrad und blickte auf das beleuchtete Riesenrad am Navy Pier. Es war der einzige Ort, wo er eine lächelnde Debra sehen konnte. Sie waren nach dem Blind Date, das Sean und Ruth arrangiert hatten, hierher gekommen. Und er war mit ihr hierher gekommen, als er ihr einen Heiratsantrag machen wollte. Er hatte den Riesenradbetreiber bestochen, damit er das Karussell anhielt, wenn sie oben waren und Chicago ihnen zu Füßen lag, damit seine Worte den passenden Hintergrund bekamen. Sie war mit ihm hierher gegangen, um ihm zu sagen, dass er Vater werden würde, und auch sie hatte den Mann am Riesenrad zu diesem Zweck bestochen. Also war er heute Abend hergekommen, um seine Frau in seiner Erinnerung noch einmal als den glücklichen Menschen aufleben zu lassen, der sie gewesen war. Und um in sich so viel Güte zu finden, wie er brauchte, um ihren Eltern zu vergeben.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange er dort gesessen hatte, als ein Klopfen am Autofenster ihm einen höllischen Schrecken einjagte.
    Draußen stand Sean und sah ihn wütend an. »Was zum Teufel machst du hier? Wir sind alle krank vor Sorge.«
    Abe blickte überrascht auf die Uhr. »Mir war nicht klar, dass es schon so spät ist.«
    »Wo ist dein blödes Telefon? Wir versuchen seit eineinhalb Stunden dich zu erreichen!«
    Abe fischte es aus der Tasche und runzelte die Stirn. »Der Akku ist leer.« Das war das erste Mal, dass er so unvorsichtig war. Er stöpselte es mit dem Ladegerät in seinen Zigarettenanzünder ein.
    »Kristen ist im Wagen.«
    Sein Kopf fuhr herum, und er sah Kristen in Seans Auto. Sie starrte auf ihre Hände. »Wieso denn das?«
    »Sie ist beinahe durchgedreht. Sie hat gedacht, Contis Männer hätten dich erwischt.«
    Plötzlich erschöpft, ließ Abe sich gegen die Lehne zurückfallen. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Tja, dann sag ihr das mal schön selbst. Ich muss zu meiner eigenen Frau zurück.«
    Eine Minute später brauste Sean davon, und Kristen stieg auf den Beifahrersitz. Sie senkte sofort den Blick, und sein schlechtes Gewissen verstärkte sich. Wie hatte er nur so gedankenlos sein können.
    »Es tut mir Leid, Kristen. Ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass du dir Sorgen machen könntest.«
    »Na ja, das habe ich, aber es ist schon in Ordnung.« Ihr Kinn bohrte sich förmlich in ihre Brust.
    »Kannst du mich bitte ansehen?«
    Sie gehorchte, wandte ihren Kopf ein wenig und sah ihn aus dem Augenwinkel an, aber das war es nicht, was er gemeint hatte. Sie wirkte … seltsam.
    »Was ist los?«
    Sie schloss die Augen und sog mühsam die Luft ein. »Fährst du mich nach Hause?«
    »Nicht, bevor du mir sagst, was los ist. Mach die Augen auf.«
    Sie schien auf ihrem Sitz zu schrumpfen. Ließ die Augen aber zu. »Abe. Bitte.«
    Plötzlich voller Angst steuerte er den Geländewagen vom Parkplatz. »Was ist passiert? Verdammt, Kristen, wenn du es mir heimzahlen willst, weil du dir Sorgen machen musstest, dann gelingt dir das ganz wunderbar.«
    »Darum geht es nicht. Fahr bitte.«
    Er gab Gas. »Geht es um Vincent?«
    »Nein, sein Zustand ist unverändert. Owen hat mich angerufen, als ich bei Sean im Auto saß.«
    »Ist Timothy noch einmal zurückgekehrt?«
    »Das habe ich nicht gefragt. Ich war zu besorgt wegen dir.« Er sah, wie sie ein Auge öffnete, in den Außenspiegel blickte, und es wieder schloss.
    Er schaute in den Rückspiegel, sah aber nichts als die grellen Lichter des Riesenrads. »Wenn wir bei dir sind, sagst du es mir aber?«
    Sie

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