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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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letzte Ziehung hatte ihm ein Primärziel beschert. Ross King verdiente den Tod. Es gab keinen anständigen Menschen, der nicht seiner Meinung gewesen wäre. Er war nicht schnell oder schmerzlos gestorben, und am Ende hatte er wirklich herzerweichend gefleht. Er hatte sich früher oft gefragt, ob er jemanden misshandeln konnte, der um Gnade flehte. Jetzt wusste er es.
    Er hatte in jener Nacht eine gute Tat getan und die Welt von einem gefährlichen Parasiten befreit. Gott würde erfreut sein. Die Unschuldigen waren nun wieder ein klein wenig sicherer. Und deswegen traf er nun eine Entscheidung: Er würde zuerst alle geknickten Zettel nehmen. Natürlich spielte der Zufall noch immer eine Rolle, natürlich traf Gott letztendlich doch die Wahl. Sobald alle Eselsohren weg waren, würde er sich um die geringeren Verbrechen kümmern. Und wenn er nicht mehr bis dorthin gelangen sollte, dann hatte er wenigstens die Gewissheit, dass er das Beste aus seiner Zeit gemacht hatte.
    Er entfaltete den kleinen Zettel, und sein Lächeln wurde grimmig.
O ja. Ich bin bereit.

Mittwoch, 18. Februar, 23.35 Uhr
    »Das ist ja richtig lecker.«
    Abe lachte leise. »Sie klingen überrascht.«
    »Das bin ich auch.« Kristen musterte ihre Gyros-Pita im kalten Licht der Straßenlaternen. Sie waren nur noch wenige Meilen von ihrem Haus entfernt, aber sie hatte, weniger als eine Minute nachdem sie das Drive-in verlassen hatten, in das Sandwich gebissen. Sie war sogar noch hungriger gewesen, als sie geglaubt hatte. »Was ist drin?«
    »Lamm, Kalb, Zwiebeln, Feta und Joghurt. Und Sie haben so was wirklich noch nie gegessen?«
    »Nein. Ausländisches Essen stand da, wo ich aufgewachsen bin, nicht gerade auf dem täglichen Speiseplan.«
    »Wo sind Sie denn aufgewachsen?«
    Sie betrachtete das Brot so lange und genau, dass er schon dachte, sie würde nicht antworten. »Kansas«, sagte sie schließlich. Es war deutlich, dass sie nicht weiter darüber reden wollte.
    Er bemühte sich um einen lockeren Tonfall. »Ernsthaft? Ich hätte Sie an die Ostküste gesetzt.«
    »Nein.« Sie schaute aus dem Fenster. »An der Ampel links.«
    Er schwieg, als sie mit angespannter Stimme knappe Anweisungen gab, bis sie bei ihr zu Hause ankamen. Er hielt seinen Wagen vor ihrem Carport an und rutschte ein wenig herum, sodass er sie betrachten konnte. Ihr Profil, um es genau zu sagen, denn sie sah ihn nicht an. Und auch nicht ihr Haus. »Ich könnte Sie zu einem Hotel fahren, wenn es Ihnen lieber ist«, sagte er, und sie versteifte sich. »Ich meine es ernst, Kristen. Niemand würde es Ihnen verübeln, wenn Sie heute Nacht nicht hier schlafen wollten. Ich kann das Haus kurz überprüfen, während Sie eine Tasche packen.«
    »Nein. Ich wohne hier. Ich lasse mich nicht aus meinem eigenen Haus vergraulen.« Sie wickelte den Rest ihres Pitabrots ein und nahm ihren Laptop aus dem Fußraum. »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, aber es sieht ja nicht so aus, als wollte er mir etwas tun. Ich habe eine Alarmanlage, und Spinellis Leute kommen jede Stunde vorbei. Es geht schon. Im Übrigen muss ich meine Katzen füttern. Allerdings wäre ich froh, wenn Sie sich kurz umsehen würden.« Sie zog einen Mundwinkel hoch, und er musste ihren Mut bewundern. »Die Katzen sind als Schutz nicht besonders gut geeignet.«
    Er folgte ihr zur Seitentür und wartete, bis sie eingetreten war und die Alarmanlage ausgeschaltet hatte. Sie machte das Licht an, und er sah sich langsam in ihrer Küche um. Die stumpfen Armaturen, die geschmacklose abwaschbare Tapete und die Schränke aus abgesprungenem Pressspan ließen darauf schließen, dass sie noch nicht genug Nächte durchwacht hatte, um auch diesen Raum zu renovieren. Sein Blick war wieder bei ihr angelangt, und er musterte sie, wie sie dort stand, reglos, kerzengerade, den Mantel noch nicht einmal geöffnet. Selbst im dämmrigen Licht konnte er sehen, dass sie schluckte, und plötzlich wurde das Bedürfnis, sie zu beschützen, übermächtig. Doch die wenigen Stunden, die er sie kannte, reichten aus, um zu wissen, dass sie seine Berührung nicht akzeptieren würde, selbst wenn sie tröstend gemeint war. Also blieb er stehen und schob die Hände in die Taschen.
    »Soll ich Licht anmachen oder auslassen?«, murmelte sie.
    »Ich mache es auf dem Weg an«, antwortete er und wünschte gleichzeitig, sie hätte sich doch für das Hotel entschieden. Er wusste nicht, ob sie tatsächlich in Gefahr war, aber sie hatte Angst, und das gefiel ihm nicht.
    Langsam

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