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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Janet Briggs als steif und formell bezeichnen musste, so blieben in puncto Abwechslung bei der Befragung von Eileen Dorsey und ihrem Mann keine Wünsche offen. Kristens Trommelfelle schmerzten noch immer von dem Gebrüll, und ihr Puls würde noch eine Weile brauchen, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    »Na, das war ja lustig«, murmelte Mia und rieb sich müde die Stirn.
    Kristen lehnte sich gegen ihren Mietwagen. Sie war sich bewusst, dass sie ihr Zittern kaum verbergen konnte. Reagans tiefe, sonore Stimme erklang hinter ihr. »Geht’s? Kommen Sie zurecht?« Seine Worte und seine Nähe beruhigten sie, und sie spürte, wie das Beben langsam nachließ. Es war wundervoll, dies nicht allein durchstehen zu müssen, und sie weigerte sich, darüber nachzudenken, wieso er ihr ein Gefühl der Sicherheit vermitteln konnte. Im Augenblick wollte sie nur nehmen, was er ihr anbot, und es dabei belassen.
    Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Ich glaube ja. Aber ich bin froh, dass Sie dabei waren. Es war wohl nur die Anwesenheit von zwei bewaffneten Detectives, die sie davon abgehalten hat, mir an die Gurgel zu gehen. Und jetzt wissen wir wenigstens, dass sie eine Waffe besitzen.«
    Mia pfiff leise. »Eine? Eher fünfzig. Mann, ich habe noch nie ein so gut ausgestattetes Privatarsenal gesehen.«
    Reagan trat vor und lehnte sich mit der Hüfte gegen die Motorhaube von Kristens Wagen. »›Ja, und ob ich eine Waffe habe, Detective‹«, ahmte er Dorsey nach, und Kristen musste kichern. Er traf den Ton des empörten Mannes hervorragend, und sie sah wieder vor sich, wie er den riesigen Revolver auf den Tisch geknallt und anschließend zwei halbautomatische Waffen, ein Jagdgewehr und eine AK -47 daneben gelegt hatte. Dann hatte er einen Schrank geöffnet und ihnen mit wütender Miene die restlichen vierzig Schusswaffen gezeigt.
    »Und ja, jede einzelne ist kürzlich noch abgefeuert worden«, setzte Kristen hinzu. Sie schmeckte noch immer die Angst, die sie empfunden hatte, als Dorsey auf sie zugekommen und dicht vor ihr stehen geblieben war. Er würde jede Nacht davon träumen, Ramey mit Kugeln zu durchsieben, hatte er erklärt. Er habe ihn nicht getötet, würde aber schwer hoffen, sie als Staatsanwältin zu bekommen, falls er es doch getan hätte, da ihre Unfähigkeit schließlich sicherstellen würde, dass er zum Abendessen wieder zu Hause sein konnte. Zum Schluss hatte er sich vorgebeugt und ihr seine letzte verbale Granate entgegengeschleudert. Dass er wünschte, Ramey hätte sich
ihre
Garage in jener Nacht damals ausgesucht, sodass sie wissen würde, wie man sich als Vergewaltigungsopfer fühlte.
    Sie hatte die Wärme in ihrem Rücken gespürt, als Reagan hinter sie getreten war. Er hatte sie nicht berührt, nichts gesagt, aber etwas in seiner Miene schien Dorsey zu warnen, denn der Mann war behutsam einen Schritt zurückgetreten. Reagan hatte ihm ruhig eine Karte gereicht und ihn gebeten anzurufen, falls ihm noch etwas einfallen würde.
    Mia schüttelte den Kopf. »Ob die Nachbarn wissen, dass sie direkt neben einem Waffendepot wohnen? Er ist ›Sammler‹. Hurra.«
    Reagan zuckte die Achseln. »Sie sind alle registriert. Er verstößt nicht gegen das Gesetz.«
    »Und sie haben auch einen Brief bekommen.« Kristen versuchte, Dorseys wilden Blick aus ihrer Erinnerung zu drängen. Er war wütend genug, um zu töten, aber vermutlich zu jähzornig, um so methodisch vorgehen zu können.
    »Wie Janet Briggs«, bemerkte Mia.
    »Unser ergebener Diener hat entweder einen ausgesprochen diskreten Lieferservice gefunden, oder er war gestern Nacht selbst unterwegs«, sagte Abe. »Wenn wir davon ausgehen, dass die anderen Opfer auch Nachrichten erhalten haben, hat er elf Briefe verteilt. Irgendjemand muss etwas gesehen haben. Wir müssen die Nachbarn befragen. Vielleicht hat ja jemand einen Wagen oder eine auffällige Person bemerkt.«
    »Gute Idee.« Mias Handy ertönte mit einem schlichten Piepen. »Ja.« Sie verengte die Augen. »Wann? … Okay, wir kommen.« Sie schob das Telefon in die Tasche und schaute auf. »Spinelli. Das Labor hat Neuigkeiten. Wir sollen so schnell wie möglich zurück ins Büro. Kommen Sie mit, Kristen?«
    Kristen nickte, als ihr Magen zu knurren begann. »Ja, aber ich muss mir erst noch etwas zu essen besorgen. Detective Reagan, ich würde mich gern für das Gyros von gestern revanchieren. Ich fahre bei Owen’s vorbei und hole etwas. Sagen Sie Spinelli, er soll nicht anfangen, bis ich da bin.«
    »Was ist

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