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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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mit einem guten Whisky? Zwanzig Jahre alt?«
    »Eine Woche in Florida.«
    »Saisontickets für die Bears.«
    Abe hielt die Hand hoch, um sie zum Schweigen zu bringen. »Ich verstehe schon. Dennoch hoffe ich, dass ich auf Ihre Kooperation zählen kann. Hat irgendjemand etwas gesehen, das uns helfen würde, den Zeitpunkt der Briefsendung näher einzugrenzen?« Niemand sagte etwas, und Abe seufzte. »Sie alle sind offensichtlich kluge Menschen. Sie wissen aus den Nachrichten, dass King nicht der Einzige ist, der getötet wurde. Sie wissen auch, dass wir Selbstjustiz nicht stillschweigend dulden dürfen. Wenn Sie es tun würden, hätten Sie King damals selbst beseitigt.«
    »Woher wissen Sie denn, dass wir es nicht jetzt getan haben?«, fragte Reston.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Abe. »Aber wie ich schon sagte, sind Sie ja nicht dumm. Sie wissen, dass Sie alle auf der List der Verdächtigen stehen. Und Sie wissen, dass diese Tatsache Ihren Kindern nicht weiterhilft. Sie haben bereits durch die Hölle gehen müssen. Und, sehen Sie, ich denke, der einzige Grund, warum Sie King vor Jahren nicht selbst erledigt haben, ist, dass Sie Ihre Kinder nicht nur durch Gitterstäbe aufwachsen sehen wollten.« Er sah den Mienen der Eltern an, dass er ins Schwarze getroffen hatte. »Ich muss wissen, wann Sie die Briefe erhalten haben, und ich muss wissen, wo Sie in der Nacht, in der King verschwunden ist, gewesen sind.«
    »In welcher Nacht ist er denn verschwunden?«, wollte Mrs. Reston wissen.
    »Alles der Reihe nach.« Abe holte sein Notizbuch hervor. »Zuerst brauche ich Ihre Namen. Dann möchte ich wissen, wann Sie Ihren Brief gefunden haben und wann er Ihnen vermutlich zugestellt worden ist.«
    Mr. Reston hob die Schultern. »Ich bin vorgestern Nacht auf dem Sofa eingeschlafen. Um drei bin ich aufgestanden, um die Außentür zuzumachen, und da steckte der Brief im Rahmen.«
    »Gut.« Abe schrieb es nieder. »Der Nächste?« Nacheinander erklärten die Eltern, wann sie die Briefe gefunden hatten. Der eine um sechs, ein anderer um sieben Uhr morgens.
    Schließlich hatte er von allen Antworten, nur nicht von jenem Mann, der Kristen angebrüllt hatte. Er saß immer noch mit hängendem Kopf da. Abe wartete einen Moment ab, aber er schwieg hartnäckig.
    Kristen hatte der Befragung bisher zugehört, ohne sich einzumischen. Nun beugte sie sich vor und berührte den Mann an der Schulter. »Wann sind Sie nach Hause gekommen, Mr. Littleton?«
    Er blickte auf und starrte sie mit verengten, geröteten Augen an. »Was wollen Sie eigentlich von mir?«
    Seine Frau seufzte müde. »Das weißt du sehr gut, Les. Er ist gegen halb zwei heimgekehrt.« Sie blickte zu Abe. »Les und Nadine Littleton.«
    »War die Nachricht dann schon da, Mr. Littleton?«, fragte Kristen.
    »Ja.« Littleton wandte sich ab. Da war noch mehr, Abe wusste es.
    »Haben Sie jemanden gesehen?«, hakte Kristen nach.
    Littleton zögerte, nickte dann aber. »Er hat den Umschlag durch den Briefschlitz gesteckt.«
    Abe wartete, aber der Mann sprach nicht weiter. »Und? Wie sah er aus?«
    Littleton zuckte die Achseln. »Er trug Schwarz. Durchschnittlich groß. Das war’s.«
    »Der Wagen?« Kristen berührte wieder seine Schulter. »Bitte, Mr. Littleton.«
    »Ein weißer Lieferwagen. Mehr weiß ich nicht.«
    Kristen richtete sich auf. »Kann ich Sie einen Moment unter vier Augen sprechen, Mrs. Littleton?« Sie wandte sich an Abe. »Fangen Sie schon mal mit den Alibis an«, murmelte sie. »Ich bin gleich zurück.«
    Als sie Mrs. Littleton in die Küche führte, wandte er sich wieder den anderen zu. Alle beschworen, mit dem jeweiligen Ehepartner zu Hause gewesen zu sein. Schließlich kehrte Kristen mit Mrs. Littleton aus der Küche zurück und zog ihre Handschuhe über.
    »Wir können gehen, Detective Reagan.«
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu, schlug dann aber wortlos sein Notizbuch zu und steckte die fünf Briefumschläge in eine Tüte. »Ich muss Sie bitten, nicht mit der Presse zu reden.«
    »Und wenn wir es doch tun?«, fragte Reston.
    Abe seufzte. »Das ist natürlich Ihr Recht. Aber Zoe Richardson ist vor allem an einer reißerischen Geschichte interessiert. Sie haben die Namen Ihrer Kinder beim ersten Mal aus der Sache heraushalten können. Ich hoffe einfach, dass Sie noch immer wissen, wo die Prioritäten zu setzen sind.«
    Mit diesen Worten verließen sie das Haus und gingen schweigend zu Abes Wagen. Als sie beide saßen und angeschnallt waren, startete

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