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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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rufen?«
    Würde sich das nicht ausgezeichnet in den Zehn-Uhr-Nachrichten machen? »Nein, danke. Haben Sie sie gefasst?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir suchen noch, aber ich denke, sie sind zu Fuß durch das Industriegebiet auf der anderen Seite der Straße verschwunden.« Er straffte sich plötzlich, und Kristen brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass Reagan eingetroffen war. Siebeneinhalb Minuten. Er musste ein paar rote Ampeln überfahren haben, um herzukommen. Und sie konnte nicht anders, als Dankbarkeit zu empfinden.
    Sein Gesicht erschien im Fenster. »Machen Sie die Tür auf, Kristen.«
    Das tat sie, wobei es ihr mit purer Willenskraft gelang, die Hände ruhig zu halten und nicht aufzuschreien, als sie bei der Bewegung einen scharfen Schmerz in der Schulter spürte. Dann zog er die Tür auf und kommentierte das laute Knarren mit einem finsteren Blick.
    »Sie haben mich auf dieser Seite gerammt«, murmelte sie. »Ich denke, der Rahmen der Karosserie ist verzogen.«
    Er ging in die Hocke, bis sein Gesicht auf einer Höhe mit ihrem war. »Der Airbag ist aufgegangen.« Er presste die Worte hervor, als würde der Airbag die Sache noch schlimmer machen.
    »Das passiert gewöhnlich, wenn man gegen einen Telefonmast prallt.« Sie zog eine Braue hoch und war stolz auf ihre Fassung. »Ich habe ihnen das Pfefferspray direkt in die Augen gesprüht.«
    Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, und sie war plötzlich unglaublich froh, dass er da war. »Gut gemacht.«
    »Sie sind abgehauen.« Sie deutete auf einen Streifen Beton, der in helles Licht getaucht war. »Durchs Industriegebiet. Ich nehme an, der Wagen, den sie benutzt haben, war gestohlen.« Sie hatten ihn stehen lassen, die Stoßstange noch immer mit ihrer verhakt. »Es waren auf jeden Fall Blades. Sie wollten wissen, wer ›ihre Brüder‹ umgebracht hat. Als ich sagte, dass ich es nicht wüsste, meinten sie, sie würden mich mitnehmen und gefangen halten, bis er mich holen käme.«
    Reagans Blick suchte ihren. »Sie haben Ihnen aber nichts getan.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mir tun nur Schulter und Knie weh. Eine Schmerztablette und ein heißes Bad, und morgen bin ich wieder fit. Bitte …« Ihre Stimme begann zu wanken, und sie schluckte. »Bitte bringen Sie mich nur nach Hause.«
    Er streckte ihr seine Hand hin, und sie zog sich daran aus dem Wagen. Einen Moment lang taumelte sie unschlüssig, dann gab sie plötzlich einem Bedürfnis nach, das sie sich nicht einmal selbst eingestehen wollte. Sie trat einen Schritt vor, lehnte sich gegen ihn und schmiegte sich an seinen starken Körper. Sie spürte, wie er sich einen kurzen Moment versteifte, doch dann schlangen sich seine Arme um sie, und er zog sie schützend an sich. Sie schauderte bei diesem Gefühl, diesem Gefühl der absoluten Sicherheit, und sie genoss es einen Augenblick, bevor der Schmerz in ihrer Schulter sich durchsetzte und die Empfindung störte. Sie konnte das Stöhnen nicht zurückhalten, und er erstarrte.
    »Sie sind doch verletzt. Ich bringe Sie ins Krankenhaus.«
    »Nein. Bitte nicht.« Sie holte bebend Luft und machte sich los, frustriert, dass der kurze Moment der Erholung vorüber war. Er streckte die Hand nach ihrem Gesicht aus, doch sie schüttelte den Kopf. »Nicht hier.
Sie
ist hier.«
    In seinen Augen glomm etwas auf, und sie wusste, dass er keine weitere Erklärung brauchte. »Wo?«
    Kristen wies auf einen kleinen unauffälligen Van. »Ihr Lakai hat uns im Visier.«
    »Ihr Lakai wird uns das verdammte Band aushändigen«, knurrte er. »Können Sie einen Moment lang allein stehen bleiben?«
    »Wenn ich dafür zusehen darf, wie Sie Richardson zusammenfalten?« Kristen rang sich ein Lächeln ab, das er erwiderte, sodass sie unwillkürlich an ihren Traum vom Strand denken musste. Nur, dass er in Wirklichkeit noch viel, viel attraktiver aussah als in ihrem Tagtraum.
    »Nur, wenn sie mich ärgert.«
    »Dann kann ich allein stehen.« Sie sah zu, wie Reagan die Distanz zwischen ihrem Auto und dem Van mit wenigen Schritten zurücklegte. Er riss die Schiebetür auf und stellte sich mit seinem großen Körper vor die Linse. Richardson krabbelte hastig heraus, die Hände empört in die Hüften gestemmt, doch Reagan kümmerte sich gar nicht um sie, und einen Augenblick später sah Kristen eine schwarze Videokassette in seinen Händen.
    Dann war er zurück und half Kristen in seinen Geländewagen.
    »Ich brauche noch eine Aussage, Sir.«
    Reagan holte tief Luft und sammelte sich, bevor

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