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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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Reinigung des Bodens. Staubsaugen finde ich ganz weit oben. Wenn du im Bett liegst, sauge ich doch gerne mal unmotiviert um dich rum, nicht ahnend, dass ich um eine tickende Zeitbombe herumwusele?
     
    ALLERDINGS! Wenn man um mich herumsaugt, werde ich sehr, sehr schlecht gelaunt. Ich denke auch, dass bei vielen Leuten dieses Unwohlsein beim Zahnarzt aus diesem unfassbar penetranten Terror-Bohrgeräusch resultiert! Deswegen behaupte ich ja auch steif und fest, dass die Männer nicht auf dem Mond waren. Wenn Mann nicht in der Lage ist, einen geräuschlosen Fön zu konstruieren, war man auch nicht auf dem Mond! Manchmal gehe ich gern zum Frisör, weil meine Frisörin Doris Käthe eine Freundin von uns ist. Aber wenn ich da reinkomme und höre ein, zwei Föns bei der Arbeit – da könnte ich mich auf dem Absatz umdrehen und rausrennen. Nervige Geräusche strengen mich extrem an. Positiv dagegen meine große Freude an Musik. Schöne Geräusche – Meeresrauschen! Musik! Machen mich glücklich. Dabei kann ich mich innerhalb von fünf Sekunden in eine völlig neue Gefühlslage beamen.
     
    Prima. Dann komm ich jetzt mal laut pfeifend mit meiner Lieblingsgewohnheit, die mir erst durch dich aufgefallen ist, um die Ecke: Ich liebe lautes Essen, ich liebe alles, was laut ist. Beim Kauen laute Geräusche erzeugt: roher Kohl, Möhren, rohe Kohlrabi, Radieschen, Chips …
     
     … unreife Papaya, unreife Birnen …
     
    … Paprika, Knäckebrot – was noch?
     
    Egal. Hauptsache, es ist laut. Aber das SCHRAPPSCHRAPPSCHRAPP reicht dir ja nicht! Du musst ja auch noch presslufthammerknistern! Nicht nur, dass das Aufreißen einer Tüte Chips dezibeltechnisch mit ’nem Formel-1-Rennen mithalten kann – du musst ja dann auch in der funny-frisch-Fülle ZWANZIG MINUTEN nach dem perfekten Kartoffelchip suchen! Jeder einzelne wird studiert, und auf dem Boden der Tüte findest du dann den auserwählten … Aber das hat ja auch ’ne gewisse Komik, wenn ich mir die Ohrhörer überstülpe …
     
    … j a … sonst passiert es, dass ich mein wunderbar lautes Essen genieße und du nölst: «Jetzt muss ich zurückspulen, du hast mir die Pointe zerkaut.»
     
    Oder zerraschelt. Was mich noch auf die Palme bringt: meine Nägel zu feilen!
     
    Da brauchst du ja auch immer ein Jahrhundert. Du bist die langsamste Nägel-Feilerin Mitteleuropas. In der Zwischenzeit habe ich eingekauft, mein Auto zur Inspektion gebracht, das Dach neu gedeckt, eine Katze vorm Ertrinken gerettet, eine Modekollektion entworfen, drei Krankenbesuche gemacht, und ich komme zurück …
     
    Ja! Ja! Ja! Und die Küche haste auch noch frisch gestrichen, und ich feile immer noch …
     
    … an Finger NUMMER ZWEI!!!
     
    Ich verabscheue Nägelfeilen. Ich kann es auch nicht, und ich will es nicht. Der Nagelstaub stinkt zudem. Ich bin aber auch nicht gewillt, mir diese kleinen Nagelclips zu organisieren, weil ich Kanten und Ecken an den Fingernägeln auch nicht ab kann.
     
    Dabei würde es dir available life time bescheren.
     
    Ich kann dazu nichts sagen, du hast einfach nur recht. Könntest du vielleicht jetzt an dieser Stelle den Monolog über deine Zeitungsmeise halten?
     
    Okay. Ich kann es nicht ertragen, wenn jemand meine Zeitung vor mir liest – ich möchte sagen: «entjungfert». Das geht mir auch mit Büchern so. Wenn du dir ein Buch greifst und sagst: «Ach, das lese ich jetzt mal.» Dann sage ich: «Ja, klar, mach das!» Habe es aber im selben Moment in meinem Kopf abgehakt. Da könnte ich noch so gespannt darauf gewesen sein, dieses Buch ist für mich gegessen.
     
    Und jetzt Butter bei die Fische: Warum?
     
    Wenn meine Mutter am Frühstückstisch saß und ich es gewagt habe, eine der vor ihr aufgefächerten acht Tageszeitungen auch nur zu berühren, bevor sie sie gelesen hatte, gab es ein Riesen-Donnerwetter.
     
    Jetzt wissen wir, wo es herkommt. Aber du hast es kritiklos übernommen, und das arme Helli darf keinen «Express» vor dir lesen.
     
    Du wirst aber nicht ausgeschimpft, wenn du es tust. Ich lese die Zeitung nur nicht mehr. Zumal ich sie komplett durcheinander, zerknittert und zerknautscht zurückbekomme. Mit der Zeitung lässt sich bestenfalls noch ein Meerschweinchenkäfig auslegen.
     
    Wenn ich wüsste, wo unser Bügeleisen steht, könnte Butler Helli sie dir demnächst zu deiner Zufriedenheit rekonstruieren. Vielleicht kann ich jetzt wieder mit ’ner Macke punkten: Haare! Ich ekle mich vor Haaren. Wenn ich in einer Maske sitze und

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