Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)
weg, die brauche ich nicht. Prima, lass uns noch mal zum Thema Ekel kommen. Ich ekle mich außerordentlich vor Schimmel. Wenn ich unten in der Tiefgarage aussteige, rieche ich schon: «Upps, in der Wohnung, im Kühlschrank, ist eine Zitrone schimmelig!» Da kannst du drauf wetten, dass dann auch ein grüner Bart an so einer Zitrone sprießt.
Ekelst du dich vor Schimmel, oder hast du Angst vor den gesundheitlichen Auswirkungen, wenn man Kontakt mit Schimmel hat?
Nö. Kleine, grüngraue, pelzige Unebenheiten auf einer eigentlich perfekten gelben Frucht find ich eklig. Außerdem ekle ich mich vor Hahnentritt.
Den kriegst du aber auch seit 20 Jahren mühsam aus’m Ei gefischt. Ich setze die Brille auf, um auch ja! alles zu entfernen. Ich operiere jedes Ei, damit die berühmteste Lesbe Deutschlands nicht den kleinsten Samenstrang zu sehen bekommt.
Oder er als schlabberige Zumutung auf meiner Zunge landet. Danke! Dafür bin ich dir auch von Herzen dankbar.
Ich ekle mich am meisten vor Mundgeruch. Es gibt Menschen, bei denen ist es krankhaft bedingt, das tut mir dann auch leid – aber Mundgeruch geht gar nicht. Merkwürdigerweise haben die Menschen, die schlecht aus dem Mund riechen, die Angewohnheit, einem ganz nahe zu kommen beim Sprechen. Ich bin im Gegensatz zu dir keine Schauspielerin, ich weiß, mein Gegenüber sieht mir an, dass ich mich zu Tode grause. Ich versuche dann, die Luft anzuhalten, das geht kurz, aber diese Menschen tendieren auch dazu, zu monologisieren …
… jaaaa! Denn der häufigste schlechte Mundgeruch ist ja dieser Manager-Mundgeruch! Diese Schlipsträger, die morgens und mittags nichts fressen, sondern sich erst zum Abendessen auf ein Business-Dinner verabreden, die haben ja den Mundgeruch! Und die kommen einem ja auch zu nah, weil die ja dufte psychologisch geschult sind. «Ich muss meinem Gegenüber in die Augen gucken, und ich muss ihm nah kommen und es auch noch anfassen, um Vertrauen zu schüren.» Die beuteln eine ja mit ihrem Höllen! Hunger! Atem!
Deren Mägen wölben sich schon der Speiseröhre entgegen mit sauer aggressiven Säuren …
Ich ekle mich vor Straßenpinklern.
Mooooment! Da gehe ich gerne hin! Bleibe stehen und starre penetrant lange und sehr unverschämt …
… auf das Gemächt?
Ja. Und weißt du, wie oft die ihren Pinkelprozess abbrechen und danach auch nicht mehr abpissen können?
Du bist so frech und mutig. Deswegen liebe ich dich auch. Never! Ever! würde ich mich das trauen!
Ihr Pinkeln ist ja auch frech.
Wo du recht hast, hast du recht! Ich gucke ja gerne Fußballübertragungen, und ich ekle mich intensiv vor dieser Rasenrotzerei.
Du hast es gut. Du siehst die nur im Fernsehen! Mir begegnen die morgens beim Einkaufen, wenn die mir vor die Turnschuhe spucken.
Wo wir bei Männern sind – das vergaß ich eben bei Terrorgeräuschen: Huper! Huper nerven mich auch. Jetzt kommst du und sagt: «Du hast es erfunden.»
Huper. Von Sinnen regt sich über Hupen auf? Das glaube ich jetzt nicht. Du hupst bei jeder kleinen Gelegenheit. Selbst wenn eine Taube die Straße kreuzt, wird die weggehupt. Du bist eine rollende Hupe.
Es lügt! Es lügt! Ich bin in der letzten Zeit schon oft zur Lichthupe übergegangen! Grmpf. Lass uns über Sachen sprechen, die wir lieben. Ich liebe Schreibwaren.
Du liebst mich.
Ich liebe dich. Aber ich liebe auch Schreibwaren. Weil ich früher als Kind immer in Mutters Büro Büro gespielt habe. Ich liebe frischgespitzte Bleistifte, frische Radiergummis, geile Tintenfüller, geile Kugelschreiber und frisches, gutes, weißes Papier. Ich liebe Petzibären! Ich liebe Kirmes! Ich liebe Softeis! Schade, dass die Angst vor Salmonellen größer ist als die Gier! Ich liebe Donald-Duck-Geschichten! Ich liebe das Kind in mir! Ich liebe immer noch Weihnachten, obwohl Hanne Weihnachten ums Leben gekommen ist. Und ich liebe dich dafür, dass du das Jahr für Jahr immer wieder so schön mit mir zelebrierst. Wir haben die schönste Tanne der Welt. Unsere kleine, weiße Papiertanne, die sich biegt unter kleinen Mäuschen und Disney-Kugeln. Und ich liebe DICH. Das ist das Schönste. Ich möchte noch Minimum 50 Jahre mit dir Weihnachten feiern.
Ich liebe dich dafür, dass du mir diese schönen Weihnachten geschenkt hast. Vorher war es irgendwie steif. Ich liebe dich sowieso für so viele Dinge, die du in mein Leben gebracht hast. Ich liebe dieses Leben. Und ich
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