Des widerspanstigen Zaehmung
seinen Satz zu Ende. „Habe ich mich geirrt?"
Athena kniff warnend den Mund zusammen. Sie fühlte sich so schuldig, und sie war so voller Sorge gewesen, als ihre wagemutige älteste Tochter in Brighton gewesen war, dass sie sich entschlossen hatte, unbedingt den Riss zu kitten, der zwischen ihnen entstanden war. Und wenn sie dafür zum ersten Mal in ihrer ziemlich glücklichen Ehe Howard zurechtweisen musste, dann ging es eben nicht anders. „Es war kein richtiges Werben, Howard."
„Nicht?" Er zwinkerte ein paar Mal ungläubig. „Als ob in diesem Haushalt in letzter Zeit überhaupt noch irgendetwas richtig gelaufen ist! Schwangere Gouvernanten, verhinderte Hochzeiten, Verschwörungen an jeder Ecke!"
Nigel sah betroffen auf seinen Teller, Jane biss nachdenklich ein Stück von ihrem Petit Four ab. Unterdessen saßen Caroline und Miranda so starr wie Statuen auf dem Sofa und hatten die Köpfe in ein Sammelbuch gesteckt. Esther nahm sich ein drittes Stück Gebäck.
„Sein Werben", erklärte Athena und atmete tief durch, wird dem Klatsch ein für alle Mal ein Ende setzen."
„Nur, wenn es zu einer Ehe führt", gab Howard zurück und sah seine Frau entsetzt an, weil ihm ein schrecklicher Gedanke kam. „Das wird doch mit einer Ehe der beiden enden, nicht wahr? Jane wird es sich doch nicht schon wieder anders überlegen wollen."
„Also wirklich, mein Lieber", meinte sie und schüttelte ungeduldig den Kopf. „Eine solche Frage kann man einfach nicht beantworten, ohne die Romantik zu verderben."
Allerdings war eben diese Frage schon zur Zufriedenheit von Janes jüngeren Schwestern beantwortet worden. Bei Kerzenschein studierten die beiden in Carolines Schlafzimmer Modezeichnungen und diverse Speisenfolgen, um das große Ereignis vorzubereiten.
„Wir müssen ganz von vorn anfangen", sagte Caroline und streckte sich auf ihrem Bett aus. „Jane kann das Kleid nicht noch einmal tragen."
„Werden wir Nigel einladen?", wollte Miranda wissen.
„Ja, aber für die Chasteberry müssen wir dann eine ganze Sitzreihe frei halten. Die Frau muss mit Drillingen schwanger sein."
„Glaubst du, Grayson wird diesmal wieder seine früheren Geliebten einladen?"
Carolines Augen funkelten schelmisch. „Ich finde, er sollte wenigstens erst Jane fragen, selbst wenn diese Frauen für eine gewisse Atmosphäre sorgen."
„Das finde ich auch."
Als sich Caroline auf den Rücken drehte, flatterten Listen und Skizzen zu Boden. „Können wir von Gunter's wieder diesen französischen Koch bekommen?"
„Wir werden auch neue Kleider haben wollen", überlegte Miranda.
„Ich frage mich, ob Drake und Devon diesmal anwesend sein werden", sagte Caroline in Gedanken.
„Das nehme ich doch an. Diese Familie scheint zusammen zuhalten,"
„Und sie sorgt für Skandale."
„Und für Leidenschaft."
„Wir auch."
Miranda stutzte. „Was? Sorgen wir auch für Skandale, oder sind wir für Leidenschaft zuständig?" „Ich würde sagen, beides ist möglich."
Caroline sah zur Stuckdecke. „Wir hätten wissen sollen, dass Jane etwas Verwegenes im Sinn hatte, als sie sich bei der Anprobe für ihre Brautausstattung so widerspenstig zeigte. Sie wollte für Nigel niemals attraktiv sein."
„Aber wie hätten wir das wissen sollen?" Miranda zeichnete eine Braut, die ein Bukett aus Unkräutern und Rosen mit hängenden Köpfen in der Hand hielt. „Würdest du je auf die Idee kommen, dir einen solchen Plan auszudenken, um deine eigene Hochzeit zu vereiteln?"
„Ich werde durchbrennen", erklärte Caroline überzeugt. „Wenn mir je der Mann meiner Träume begegnet, werde ich ihn höchstpersönlich zum Altar tragen."
Geduld war eine der wenigen Tugenden, die Grayson trotz all seiner Laster gepflegt hatte. Wenn Jane von ihm umworben werden wollte, würde er diesem Wunsch nachkommen. Immerhin war er überzeugt zu wissen, wer in diesem Spiel am Ende als Sieger dastehen würde. Sie konnte machen, was sie wollte, der Mann würde letztlich immer die Oberhand behalten. Nur zu gern wollte er ihr und aller Welt beweisen, wie sehr er sie anbetete.
Doch auch wenn er sich sicher war, siegen zu können, gab es sonst nur wenig in seinem Leben, das er für selbstverständlich hielt. Jane hatte ihn vom ersten Moment an emotional und intellektuell herausgefordert. Bis zu dem Moment, da sie vor den Altar traten, würde er ihr weiter nachsetzen, wenn er ihr nur so seine Hingabe beweisen konnte. Diesen Beweis zu erbringen, während er sie verführte, bereitete ihm
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