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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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hat, würde ich sagen."
    „Nigel und ich waren schockiert, als wir hörten, dass Ihre Eltern sich ohne Sie aufs Land zurückgezogen hatten." „Nun ..."?!
    „Haben Sie keine Angst. Wir werden Sie in Ihrer Stunde der Schmach nicht im Stich lassen, so wie es Ihre Familie tat", sagte Esther tröstend.
    „Das ist sehr nett von Ihnen", entgegnete Jane, die noch nicht bereit war, von irgendwem als gefallene Frau bezeichnet zu werden. „Aber ich komme ganz gut zurecht, und ich habe immer noch Onkel Giles."
    „Sie kommen eigentlich überhaupt nicht zurecht", widersprach Esther. „Sie sind von Ihrer Leidenschaft für Sedgecroft geblendet."
    „Wie können Sie so etwas sagen?"
    „Weil ich in meiner Zeit als Gouvernante ähnlichen Versuchungen habe widerstehen müssen. Einmal gab es da einen Duke, der ..., ach, das ist jetzt nicht weiter wichtig. Die Frage lautet vielmehr: Was machen wir mit Ihnen?"
    „Ich bin durchaus in der Lage, mich allein um meine Angelegenheiten zu kümmern."
    „Dass Sie sich in diesem Haus aufhalten, widerlegt bereits Ihre Worte." Esther seufzte leise. „Vielleicht finden wir auf dem Rückweg nach London eine Lösung."
    „London?"
    „Ja, Jane. Nigel und ich müssen gemeinsam seinen Eltern gegenübertreten. Und Sie nehmen wir zu Ihrem Schutz mit. Es sei denn, Nigel kann Sedgecroft davon überzeugen, diese Angelegenheit in Ordnung zu bringen."
    Jane lächelte. „Grayson hat bereits um meine Hand angehalten."
    „So? Aha, na, auf jeden Fall müssen Sie bei uns bleiben, Jane, bis wieder Ruhe eingekehrt ist."
    „Einmal, Esther, nur ein einziges Mal möchte ich in meinem Leben das Sagen haben. Nur mal hier und da ein Wort, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Einfach nur eine Gelegenheit, meine Meinung zu äußern."
    Esther sah sie ruhig an. „Sie hätten sich nicht in einen Boscastle verlieben dürfen."
    „Mir ist da eigentlich keine Wahl geblieben", erwiderte Jane und dachte zurück an ihre erste Begegnung mit Grayson und an die faszinierenden Wendungen, die ihr Leben seitdem genommen hatte. „Genau genommen weiß ich bis heute noch nicht, wie ich mein Herz an ihn verloren habe."
    „Das weiß man nie, Jane. Trotz all meiner Weisheit und Erfahrung im Umgang mit widerspenstigen jungen Männern konnte ich meinem Nigel nicht widerstehen. Jeden Tag danke ich dem Himmel dafür, dass es seinen Cousins nie gelungen ist, ihn zu verderben."
    Nigel hatte bereits zwei Gläser Portwein getrunken, ehe er den Mut fand, sein Anliegen vorzutragen. Das Wissen, dass Esther vermutlich an der Tür lauschte, machte ihm zusätzlich Mut, aber es ängstigte ihn auch. Lieber wäre er mit verbundenen Augen zum Duell mit Grayson angetreten, anstatt dem Zorn seiner schwangeren Frau ausgeliefert zu sein.

„So wie ich die Sache sehe, gibt es nur eine Lösung", verkündete er, während er unauffällig den Zigarrenqualm wegfächelte, den Heath ihm ins Gesicht blies.
    „Eine Lösung für was?", wollte Grayson wissen, der es sich auf dem Sofa bequem gemacht und die Augen halb geschlossen hatte.
    „Für diese Geschichte, dass Jane eine Kurtisane sein soll." So, jetzt hatte er es ausgesprochen, ohne Grayson direkt zu erwähnen und ihm vorzuwerfen, für Janes Niedergang verantwortlich zu sein.
    „Ich finde, er sollte sie heiraten", meinte Heath.
    Grayson setzte sich auf. „Wirklich?"
    „Das würde einige Probleme lösen", gab Nigel zu bedenken, der seine Erleichterung über die Entwicklung dieses Gesprächs überspielte.
    „Dann wäre das für dich akzeptabel?", fragte Grayson, als sei ihm dieser Gedanke nie zuvor durch den Kopf gegangen. „Konnte ich auf dich zählen, dass du Jane davon überzeugst, einen Heiratsantrag anzunehmen? Als ihr bester Freund sollte dir das wohl gelingen."
    „Aber natürlich." Nigel fühlte sich so geschmeichelt, in eine Verschwörung seiner beiden Cousins einbezogen zu werden, dass er seine ursprüngliche Absicht ganz aus den Augen verlor. „Ich werde mein Bestes geben, sie zu überreden . .. vorausgesetzt ... "
    „Vorausgesetzt was?", wollte Heath sofort wissen.
    „Ich werde natürlich erst Esther um Rat fragen müssen. Selbstverständlich nur aus Rücksicht auf ihre momentane Verfassung."
    „Greift sie eigentlich ab und zu noch mal zum Rohrstock?", fragte Grayson.
    Nigel errötete. Auch nach all den Jahren versetzte es ihm einen Stich, dass er früher so oft von den Aktivitäten des wüsten Boscastle-Clans ausgeschlossen worden war. „Ich weiß nicht so recht, wie ich auf eine derartige

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