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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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hatte. Mit einem blassen Arm stützte sie ihren Kopf, sodass ihre vollen Brüste vorgeschoben wurden und für eine sehr verlockende Silhouette sorgten. Die bloßen Füße baumelten über die Armlehne am anderen Ende des Sofas. Die Schönheit, deren Herz gebrochen worden war, trug noch immer ihr Hochzeitskleid.
    Er nahm sich Zeit, um sie genauer zu betrachten, solange sie ihn nicht bemerkt hatte. Ihre Augen waren geschlossen, die seidigen schwarzen Wimpern warfen lange Schatten auf ihre zarten Wangen. Die schlanken Zehen waren in ständiger Bewegung, während sie sich zu entspannen versuchte.
    Einzelne Strähnen ihres glänzenden honigfarbenen Haars fielen ihr über die Schultern und reichten zum Teil bis hinunter auf den Fußboden. Grayson stellte sich vor, wie er sein Gesicht in diesen Haaren vergrub, während er mit den Händen ihre Kurven nachzeichnete. Allein dieser Gedanke genügte, um sein Blut in Wallung zu versetzen.
    Wenn er nur daran dachte, dass Nigel sich in seinem Bett an all dem hätte erfreuen können ... Was war sein Cousin bloß für ein Idiot! Doch dann wurde Grayson eines klar: Er kannte Jane überhaupt nicht. Vielleicht besaß sie irgendeinen verborgenen Mangel, obwohl ... ein solcher Mangel hätte schon sehr verborgen sein müssen, um ihm nicht aufzufallen. Allein schon dazustehen und sie anzusehen, weckte in ihm ein gefährliches Verlangen.
    „Darf ich Sie für einen Moment stören?"
    Die tiefe Stimme riss Jane aus ihrem tranceähnlichen Zustand. Sie setzte sich so abrupt auf, dass ihr die Briefe vom Schoß rutschten und sich zu ihren Füßen auf dem Boden verteilten. Die Nachmittagssonne und die Anspannung während der unvollendet gebliebenen Hochzeitszeremonie hatten sie schläfrig werden lassen, und sie war in Tagträume versunken gewesen, als sie darüber nachgedacht hatte, wie sie die nächste Phase ihres Plans in die Tat umsetzen sollte.
    Welch wunderbare Freiheit Nigel ihr geschenkt hatte! Die Freiheit, sich selbst einen Ehemann zu suchen, nach Herzenslust zu flirten und sich so leidenschaftlich zu verlieben, wie es Nigel mit seiner Gouvernante ergangen war. Oder sich eben nicht zu verlieben, wenn ihr der perfekte Mann nicht über den Weg laufen wollte.
    In ihren Tagträumen hatte sie auch spekuliert, wie es wohl sein würde, wahre Leidenschaft zu erfahren, jene Art von Leidenschaft, die völlig impulsiv war, die ihren Leib von den Haarspitzen bis zu den Zehen kribbeln ließ, die sie vollkommen in ihrem Griff hatte bis diese tiefe Stimme sie dabei unterbrach.
    Ihr Herz begann vor Vorfreude heftig zu schlagen. Ein Schatten fiel in die Ecke des Zimmers, in die sie sich in einem Anflug von Selbstzufriedenheit zurückgezogen hatte.
    Ein Schatten, der ihr aus der Kapelle vertraut war und ihr einen Unheil verkündenden Schauer bereitete. Nein! Das konnte unmöglich sein. Nicht hier, nicht in ihrem Zuhause, ihrer Zuflucht...
    „Lord Sedgecroft, das ist eine unerwartete Freude."
    „Unerwartete Freude" beschrieb nicht einmal im Ansatz jene beunruhigenden Empfindungen, die sein Auftauchen auslöste. Die Sonne beschien sein Gesicht, und sie ließ das weizengoldene Funkeln in seinem Haar aufleuchten, als hätte ein Künstler zum Pinsel gegriffen.
    Und dazu diese Figur..., dieser schlanke Körper mit den breiten Schultern, die von der kohlengrauen Jacke betont wurden, dazu die schmalen Hüften in der eng anliegenden schwarzen Hose! Die Statuen der römischen Götter ringsum hätten beim Anblick dieses Mannes eigentlich vor Neid erblassen müssen.
    Sie erhob sich vom Sofa und bemerkte zu spät, dass sie in keiner Weise wie eine Göttin aussah, die diesem Mann eine ebenbürtige Partnerin hätte sein können. Auf ihrem Rock fand sich ein frischer Fleck aus Pfirsichsaft. Ihre Beine waren nackt, sie hatte ihre Strümpfe unter einem Kissen versteckt. Was suchte Sedgecroft hier? Auf einmal war ihre Kehle wie ausgedörrt. Konnte er schon von Nigels heimlicher Hochzeit erfahren haben? Nein, unmöglich!
    „Kann ich irgendetwas für Sie tun, Mylord?", fragte sie ruhig und verbarg alle Bedenken hinter einem spröden Auftreten.
    Er nahm ihren Ellbogen und ließ sie einen Schritt nach hinten machen. „Ich bin derjenige, der etwas für Sie tun möchte."
    Abrupt sank Jane auf das Sofa, weil seine Erwiderung sie so verblüfft hatte. Er setzte sich zu ihr, allerdings wesentlich eleganter als sie, da sie sich einfach hatte fallen lassen. Seine Präsenz hatte etwas Übermächtiges, sein kraftvoller Schenkel drückte

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