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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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gegen ihr Knie. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihr Vater ihn zu ihr geschickt hatte, damit er was eigentlich?
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was Sie meinen."
    „ Diese ganze Angelegenheit muss Sie doch auf das Äußerste verstört haben."
    „Ziemlich." Aber längst nicht so sehr wie eine Heirat mit Nigel.
    „Ich muss zugeben, ich fand es bewundernswert, wie gefasst Sie waren."
    Hätte er den wahren Grund gewusst, warum sie so gefasst war, würde diese Unterhaltung jetzt wohl kaum stattfinden. „Danke."
    „Es muss schwierig gewesen sein."
    „Sie können es sich nicht vorstellen." Wie bemerkenswert. Er machte einen recht netten Eindruck. Was wollte er ihr wohl sagen?
    „Allein die Tatsache, dass jeder Sie anstarrte", fuhr er fort und schüttelte mitfühlend den Kopf.
    „Davon bekam ich kaum etwas mit."
    „Und dass alle tuschelten, während Sie so völlig gedemütigt dastanden."
    „Es war nicht angenehm, aber ich lebe noch."
    „Die Zielscheibe von Schande zu sein, von Spott, von Mitleid."
    Jane warf ihm einen mahnenden Blick zu. „Soll das etwa bewirken, dass ich mich besser fühle?"
    „Man muss sich den Tatsachen stellen."
    Warum, hätte sie am liebsten gefragt, war jedoch zu sehr von diesem Frage- und Antwortspiel fasziniert, um es zu unterbrechen. Was wollte er eigentlich von ihr? „Ja, das muss man."
    „Und es kommt einen teuer zu stehen, wenn man eine junge Frau demütigt."
    „Ja, das ... Sagen Sie, wie teuer kommt einen so etwas zu stehen?"
    „Überlassen Sie das ruhig mir. Sie sollen nur wissen, dass Nigel sich für das wird verantworten müssen, was er Ihnen antat."
    „Vielleicht hat er ja eine Entschuldigung."
    „Wagen Sie es nicht, diesen elenden kleinen Schuft auch noch zu verteidigen."
    Jane räusperte sich. „Ihre Wortwahl, Mylord."
    „Oh, verzeihen Sie. Manchmal geht mein Temperament mit mir durch."
    „Ja, natürlich", murmelte sie. Schon häufig hatte sie von seinem Temperament gehört, sich jedoch nie vorstellen können, es einmal so hautnah zu erleben.
    „Sie sind sich doch darüber im Klaren, dass die Gazetten jedes noch so peinliche Detail des heutigen Vorfalls aufgreifen werden, nicht wahr?"
    Jane zögerte, da der Anblick seiner kraftvollen, gepflegten Hände sie ablenkte. Diese Ablenkung war jedoch nichts im Vergleich zu dem Schock, den sie verspürte, als eine dieser Hände nach ihren Fingern griff. „ Die Gazetten ... , was ... , was machen Sie da?"
    Er wollte wohl ihre Finger auf eine tröstende Art drücken, doch die Wirkung seiner Berührung war eine ganz andere, denn ein beunruhigend starkes, angenehmes Kribbeln jagte durch ihren ganzen Körper. „Die Gazetten werden schreiben, dass wieder mal ein Lebemann aus dem Hause Boscastle einer Dame das Herz gebrochen hat", sinnierte er. „Viel Aufhebens wird man um die Tatsache machen, dass meine früheren Geliebten in der Kapelle anwesend waren."
    Sie zog eine Augenbraue hoch, als wolle sie damit andeuten, dass eine solche Reaktion der Gazetten nicht weiter verwunderlich war. Doch angesichts dessen, dass sie ihre eigene Hochzeit verhindert hatte - und dass sein Daumen in einer so wunderbar verwirrenden Weise über ihre Knöchel strich -, entschied sie, es sei besser, den Mund zu halten.
    Sedgecroft seufzte. „In diesem Moment erholt sich einer meiner Brüder von der Schlägerei, die er beim Hochzeitsfrühstück wegen einer Frau von zweifelhaftem Ruf vom Zaun gebrochen hatte."
    „ Oh, der Ärmste." Sobald er seine blauen Augen auf sie richtete, bekam sie ein seltsames Gefühl in der Magengegend, so als würden tausend Schmetterlinge mit ihren Flügeln schlagen - als seien ihr mit einem Mal an Händen und Füßen Flügel gewachsen, die sie in einen dunklen, warmen Nebel aufsteigen ließen.
    „Meine Schwester Chloe redet davon, sich auf dem Kontinent als Kurtisane zu verdingen", fügte er an.
    „Das meint sie bestimmt nicht ernst." Jane erinnerte sich an die bezaubernd aussehende schwarzhaarige Frau, die sich für eine Vielzahl wohltätiger Zwecke engagierte.
    Nein, dachte er. Wahrscheinlich nicht. Aber Grayson wollte auf etwas Bestimmtes hinaus, und eine kleine Überspitzung der Wahrheit würde nicht schaden, hatte er doch vor allem Janes Wohl im Sinn. Er musste daran denken, dass Nigel sich jetzt in diesem Augenblick mit Jane im Bett vergnügen könnte, hätte er nicht vor der Hochzeit die Flucht ergriffen. Grayson war noch nie einer Frau wie ihr begegnet. Ihre Hände waren unglaublich zart. Ihr

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