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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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sie und bekam sich endlich wieder in den Griff. „Warum starren diese Leute auf der anderen Straßenseite mich so an?"
    Er gab dem Diener ein Zeichen. „Ich weiß nicht. Es könnte sein, dass die Sie auch küssen möchten."
    Jane gab einen erstickten Laut von sich, als sie seine kraftvolle Hand in ihrem Rücken spürte, weil er sie in die Kutsche zu drängen versuchte. Es war ihr zu peinlich, ihn zurechtzuweisen, doch ein Blick auf die zwei Diener, die zu beiden Seiten der Klappstufe standen und wie Statuen starr geradeaus blickten, genügte Jane. Offenbar waren sie an das schamlose Verhalten ihres Herrn gewöhnt.
    „Niemand hat mich je in der Öffentlichkeit geküsst", flüsterte sie ihm zu, weil sie keine Zweifel aufkommen lassen wollte. „Ich habe daher nicht den Wunsch, von Ihnen geküsst zu werden."
    „Aber falls Sie Ihre Meinung ändern sollten ... "
    Sie musste sich zwingen, nicht zu lachen. „Wenn Simon dieses Gespräch mithört, wird er Sie zur Rechenschaft ziehen."
    Das Aufblitzen in seinen Augen hätte sie warnen sollen. Sie stieg in die geräumige Kutsche ein, doch dann schaute sie verzweifelt auf den Mann, der reglos auf der gegenüberliegenden Sitzbank lag. Ein toller Aufpasser! Ihr Bruder lag da und schlief den Rausch der letzten Nacht aus. Von ihrem Dilemma bekam er genauso wenig mit wie von allen anderen Dingen, die sich um ihn herum abspielten. Zu allem Überfluss schnarchte er auch noch herzhaft.
    „Das ist kein Hüter der Moral", beschwerte sie sich. „Das ist ... ein Toter!"
    Grayson versetzte ihr einen sanften Schubs, damit sie sich setzte. „Er erfüllt seinen Zweck, und darauf kommt es an."
    Amüsiert beobachtete er, wie Jane versuchte, sich zu ihrem Bruder zu setzen. Schließlich erkannte sie, dass es ein sinnloses Unterfangen war, sodass sie letztlich resigniert neben Grayson Platz nahm. Er selbst verspürte in zunehmendem Maß eine seltsame Unruhe und fragte sich, was der Grund dafür sein mochte.
    Er hatte die Gesellschaft vieler attraktiver Frauen genossen, aber dabei niemals eine solche Verwirrung erfahren. Vielleicht lag es daran, dass ihm die Rolle des edlen Ritters nicht vertraut war. Oder daran, dass er sich zum ersten Mal in seinem Leben über jeden Schritt Gedanken machen musste, ehe er ihn unternahm. Die ganze Sache mit Jane stellte wirklich ein Problem dar. Was sollte er nun tun, wo er wusste, wie anziehend sie ihn fand? Sollte er so tun, als fühle er sich nicht geschmeichelt? Sollte er all seine vertrauten männlichen Regungen und Bedürfnisse ignorieren?
    O ja, er würde sich jeden Schritt überlegen müssen, und das nicht nur aufgrund der öffentlichen Meinung. In der Vergangenheit war er oft genug Gegenstand von Klatsch und Tratsch aller Art gewesen. Es würde den Lästermäulern recht geschehen, wenn es ihm gelang, sie zu überlisten. Üble Nachrede hatte seiner Familie mehr als einmal geschadet, und er sollte verdammt sein, wenn Jane noch mehr Schmach erleiden müsste, als sie ohnehin schon über sich hatte ergehen lassen müssen.
    Jane drückte sich gegen ihn. Sofort schwanden all seine sorgenvollen Gedanken und ließen nur reines Begehren zurück. Er vermutete, seine Bestrebungen, sich tugendhaft zu geben, würden nicht von langer Dauer sein.
    Im grellen Licht auf dem Pfad der Verantwortung zu wandeln, war für ihn noch ungewohnt. Sich geschmeidig durch die Nacht zu bewegen das war eine ganz andere Sache.
    Jane hatte Recht. Er war kurz davor gewesen, sie auf der Straße zu küssen. Doch er bezweifelte, dass sie sich in ihrer Fantasie ein Bild davon machen konnte, wie weit er am liebsten gegangen wäre. Der Kuss ... , der wäre nur der Anfang gewesen.

7. KAPITEL
    „Ich bin zu einem Entschluss gekommen", verkündete Jane, nachdem sich die Kutsche in Bewegung gesetzt hatte.
    „Und zwar, Jane?", fragte Sedgecroft freundlich.
    „Ich werde so tun, als hätte diese Unterhaltung auf der Straße nie stattgefunden." Sie räusperte sich. „Und das Gleiche gilt auch für den gestrigen Vorfall in der Roten Galerie."
    Er griff nach der Gazette, die zwischen ihnen beiden lag. „Wie Sie wollen." Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht. „Falls es Ihnen gelingt."
    „Ich habe es bereits vergessen", erklärte sie nüchtern und legte die Hände in den Schoß.
    Sedgecroft ließ die Gazette sinken. Offenbar war er nicht gewillt, die Angelegenheit auf sich beruhen zu lassen. „Soll ich Ihre Erinnerung auffrischen?"
    „Vielleicht sollten wir zuerst Ihre

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