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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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ihn nicht trage."
    Jane tat so, als sei sie am Boden zerstört. „Hat er dir nicht zugesagt?"
    „O doch, sehr sogar. Ich bin vor Lachen fast aus dem Bett gefallen."
    Einzelne Sonnenstrahlen ließen ihr Haar hier und dort golden aufleuchten, das sie lose zusammengebunden im Nacken trug. Grayson betrachtete aufmerksam ihr zart geschnittenes Gesicht, gleichzeitig regte sich in den Tiefen seines Herzens eine eigenartige Empfindung, ein ungewohntes, beängstigendes Gefühl.
    Er wagte es nicht, diesem Gefühl einen Namen zu geben, sondern hoffte, es würde von selbst wieder verschwinden. Eine leise Stimme in seinem Kopf besagte allerdings, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllen würde.
    „Ich glaube, die Welt lässt sich von dir täuschen, Jane."
    Jane stutzte, das Funkeln in ihren Augen verblasste. „Wieso?", fragte sie leise.
    „Tief unter diesem damenhaften Äußeren verbirgt sich der Verstand einer Füchsin. Du bist eine wahre Teufelin."
    „Das sagt der Richtige", entgegnete sie.
    Er grinste flüchtig, dann dirigierte er mit einem Druck seiner kraftvollen Schenkel den Hengst zu Jane hinüber. „Ich würde sagen, dass ein Teufel einen anderen erkennt. Sollen wir versuchen, deinen Bruder abzuschütteln?"
    Auf ihr zustimmendes Nicken hin wählten sie zuerst einen beliebten Reitweg, bis Grayson das Tempo zurücknahm und einen Spaziergang vorschlug. Einige andere Paare winkten ihnen zu und sahen verstohlen zu Jane, als seien sie sich nicht sicher, ob sie vorgeben sollten, von dem Hochzeitsskandal nichts zu wissen.
    Sie ignorierte diese Blicke und blickte stattdessen hinaus auf den See, weil diese Aufmerksamkeit sie verlegen machte. Immerzu musste sie daran denken, dass die Gesellschaft mutmaßte, sie und Grayson würden auf eine Ehe zusteuern.
    „Ob Simon wohl nach uns sucht?", fragte sie auf einmal. Allerdings war die Frage nicht so sehr aus Sorge um den Bruder geboren, sondern diente mehr dem Zweck, sich selbst von allen Überlegungen abzulenken, die sie und Grayson betrafen.
    Er nahm ihre Hand, als sie abstieg, und drückte sie so fest an sich, dass es auf sie wie ein wohliger Schock wirkte. „Du kannst mich jetzt loslassen", flüsterte sie mit bebender Stimme.
    „Warum?", murmelte er, während seine Lippen über ihr Haar strichen. „Du fühlst dich göttlich an, deine Reitkleidung schmiegt sich an dich wie eine zweite Haut, und du wiederum schmiegst dich an mich wie eine zweite Haut. Was Simon angeht", fügte er an und ließ sie los, „scheint er mit einer Gruppe junger Damen auf dem Weg zum Serpentine zu sein."
    „Ich hoffe, er fällt nicht hinein", sagte sie und schaute hinüber zum Serpentine, jenem Teich im Hyde Park, der schlangenförmig angelegt worden war. „Auf seinem Pferd schaukelt er ja die ganze Zeit von einer Seite zur anderen. Ich wünschte, er würde eine anständige junge Frau finden, die er heiraten könnte."
    Sie gingen nebeneinander her und machten einen Bogen um die vielen Kindermädchen, die Kindern und Hunden hinterher eilten. Grayson bemerkte Lord Brentford auf dem Rotten Row; etliche Spaziergänger drehten sich nach den beiden ungestümen Braunen um, die seinen eleganten Phaeton zogen. Gezielt dirigierte er daraufhin Jane in die entgegengesetzte Richtung. Auf beinah beängstigende Weise ließ Brentford in ihm einen besitzergreifenden Zug zutage treten.
    „Was machst du da?", fragte sie und lachte ein wenig nervös.
    „Ich beschütze dich vor dem üblen Wind, der im Begriff ist, uns ins Gesicht zu wehen. Aber zurück zu Simon. Warum glaubt ihr Frauen eigentlich immer, die Ehe sei ein Allheilmittel für unsere Sorgen?"
    „Die Ehe ist ein Grundpfeiler unserer Zivilisation", antwortete sie abweisend und spähte über Graysons Schulter.
    Er folgte ihrem Blick und setzte eine finstere Miene auf, als er sah, dass Brentford seinen Phaeton langsamer fahren ließ, um zu Jane zu schauen. Gleichzeitig machte er viel Aufhebens darum, seine Braunen zu bändigen. Hatte er Janes lästigem Verehrer auf dem Ball nicht klar zu verstehen gegeben, was er von ihm erwartete?
    „Du starrst ihn an, Jane", sagte er missbilligend.
    Sie schreckte hoch. „Es tut mir leid. Ich habe ihn wirklich angestarrt, nicht wahr?"
    „Ja, das hast du. Wieso?"
    „Ich weiß nicht. Er hat mich zuerst angestarrt. Man ist gezwungen zurückzustarren."
    „Jane." Graysons Lächeln war gezwungen, seine Haltung unnachgiebig. „Einer von uns könnte sich gezwungen fühlen, seinem Starren ein für alle Mal ein Ende zu

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