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Des widerspanstigen Zaehmung

Titel: Des widerspanstigen Zaehmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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fragt."
    „Willst du unsere Verlobung lösen, Jane?"
    „Kannst du wenigstens für einen Moment ernst bleiben?"
    Er sah auf, da ihn das unüberhörbare Knarren eines sich öffnenden Fensters ablenkte. Spontan nahm er Jane an der Hand und führte sie hinter den Geräteschuppen. „Jetzt, da sie uns nicht mehr sehen können, werden sie erst recht beunruhigt sein. Also, was soll es heute Abend sein: eine Soiree oder ein Essen für zwei?"
    Jane widerstand der Versuchung, sich an ihn zu schmiegen. „Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass normale Menschen auch einen Abend zu Hause verbringen, um zu lesen oder um sich auszuruhen?"
    „Die Gottlosen haben keinen Frieden, meine Liebe. So steht es schon in der Bibel geschrieben."
    „Als ob du jemals die Bibel gelesen hast!"
    „Oh, aber gewiss doch", entgegnete er. „Mit einer Gouvernante, die praktisch so alt wie ich war und die mir mit dem Rohrstock drohte. Ich hatte seitdem allerdings einige Schwierigkeiten, Bibeltexte zu lernen. Manchmal frage ich mich, was wohl aus dieser Frau geworden ist und wen sie heute quält."
    Jane zwang sich zu einem Lächeln. Sie konnte sich vorstellen, dass er als kleiner Junge ein wahrer Wildfang gewesen war. Doch bei dieser Gouvernante konnte es sich nur um Esther Chasteberry handeln, die inzwischen Lady Boscastle war, Mutter einer weiteren Generation ungezogener Boscastle-Jungs. Die Gouvernante mit der eisernen Hand. Janes Ängste, ihr Plan könnte aufgedeckt werden, erreichten einen neuen Höhepunkt, da Grayson sich so gut an die Frau erinnern konnte. Er würde ganz gewiss keine Scherze machen, wenn er wüsste, dass Esther längst die Frau seines verschwundenen Cousins war.
    „Was soll ich dazu sagen? Vermutlich hattest du dir deine Bestrafungen auch verdient. Ich ..."
    Sie zwinkerte, als er plötzlich seine Hand um ihr Kinn legte und ihr einen schnellen, aber leidenschaftlichen Kuss gab. Im gleichen Augenblick wurden ihre Sinne von einer wohligen, gefährlichen Wärme überspült, die sofort nachließ, als Grayson sich zurückzog. Zurück blieb ein Anflug von Verärgerung. „Das wird für die nächsten Stunden genügen müssen", sagte er bedauernd. „Die Gärtner sind auf dem Weg hierher."
    „Das wird genügen müssen? Also bitte, Sedgecroft! Als könnte eine Frau zwischen zwei Küssen von dir nicht mehr leben oder atmen. Das ist ja so arrogant!"
    Lachend führte er sie vom Weg fort ins Grüne, um der Schubkarre des beflissenen Gärtners auszuweichen. „Das habe ich schon mehr als einmal zu hören bekommen", erwiderte er und ließ seine Hand auf ihrer Schulter liegen. „Jedenfalls kann ich so verhindern, dass du irgendeinem schwermütigen jungen Lord in die Finger fällst, der ein Auge auf dich hat."
    „Er tut mir leid", sagte Jane. „Du solltest dich nicht über ihn lustig machen."
    „Ein Mann auf der Suche nach einer Frau kann solches Mitgefühl leicht zu seinem Vorteil nutzen", meinte er zynisch.
    „Sagte der Mann, der alle Tricks und Kniffe kennt."
    „Du kannst einen Besseren bekommen als Brentford, Jane. Wir haben unsere Suche gerade erst begonnen."
    „Wurde dir eigentlich schon mal das Herz gebrochen?", fragte sie leise.
    Er wich einen Schritt zurück und ließ seine Hand sinken. Caroline und Miranda waren gerade in den Garten gekommen und taten so, als würden sie die Stockrosen bewundern. Bei diesem peinlichen Anblick musste Jane sich abwenden.
    „Nur einmal. Es war ein schreckliches Gefühl." Er verzog den Mund und ging in Richtung Gartentor davon. „Wir werden heute Abend eine schöne Zeit verbringen. Bring deine Bibel mit - oder einen Rohrstock, je nachdem, was dir lieber ist."

16. KAPITEL
    Ihre Bibel oder einen Rohrstock!
    Eiskalt lief es Jane den Rücken hinunter, während Sedgecroft sich entfernte. Sie würde alle Gebete benötigen, die die Bibel zu bieten hatte, und auch den Rohrstock, um sich gegen Grayson zu verteidigen, wenn der herausfand, wohin es seine einstige Gouvernante verschlagen hatte - und welche Rolle Jane und Nigel bei dem Ganzen spielten. Wie lange konnte sie dieses Schauspiel noch fortsetzen, ehe ihre Kräfte versagten? Und wie lange würde es dauern, bis er begriff, dass sie ihn die ganze Zeit über getäuscht hatte?
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, als ihre beiden Schwestern sich ihr von hinten näherten. „Was ist geschehen?", wollte Caroline wissen, die das Gartentor nicht aus den Augen ließ.
    „Wir sind sofort aus dem Haus gekommen, als wir dich gesehen haben",

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