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Deserteure (Orion 04)

Deserteure (Orion 04)

Titel: Deserteure (Orion 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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erkundigte sich Hasso, »was ist das?«
    Sherkoff sagte:
    »Das Hirn, jedes Hirn, sendet Wellen aus. Sie können innerhalb gewisser Grenzen als Radiowellen bezeichnet werden. Es ist grundsätzlich möglich, die ›Sendungen‹ eines Hirns zu belauschen. Stellen Sie sich vor, genau das ist mit dem Digitalrechner geschehen. Verfügt man über eine geeignete Verstärkeranlage, kann man einem menschlichen Hirn auf diesem Umweg Botschaften vermitteln und einen posthypnotischen Befehl dazu, diese Botschaft allen anderen gegenüber zu vergessen. Das und nichts anderes ist hier passiert.«
    »Die Robots auf Destroy II!« flüsterte Tamara.
    »Richtig. Pietro gehört ebenfalls zu den Opfern.«
    »Das hat uns gerade noch gefehlt!« sagte McLane. »Aber ich beginne, einen derjenigen Pläne zu entwickeln, wegen der ich strafversetzt worden bin.«
    Atan Shubashi rief aufgeregt: »Bravo!«
    »Ruhe«, sagte Cliff. »Reden Sie weiter, Professor. Wir lauschen gebannt.«
    »Diese Telenose – Hypnose über weite Entfernungen hinweg – kann also das Bewußtsein und innerhalb gewisser Grenzen auch die Reaktionen von Maschinen einschränken. Ich meine natürlich das Bewußtsein von Menschen wie uns. Dem Gegner ist es grundsätzlich möglich, auf dem Umweg über diesen Sender –« er deutete auf die Platte der Kabinenverkleidung, hinter der sie alle den Digitalrechner wußten, »– die Objektperson zu jeder möglichen Handlung zu veranlassen.«
    »Teuflisch!« sagte Tamara und gab Helga zu verstehen, sie möge einen der beiden Strahler Hasso zurückgeben. »Also auch zu Handlungen, die seinem moralischen Empfinden widersprechen?«
    Spöttisch fragte Atan Shubashi:
    »Was verstehen Sie unter Moral, Leutnant Jagellovsk?«
    Blitzschnell erwiderte Tamara:
    »Bestimmt nicht Desertion, Verrat oder Kollaboration mit den Extraterrestriern.«
    »Sie haben recht, Leutnant«, erklärte Professor Sherkoff. »Die Fremden machen uns mit den Telenosestrahlen völlig wehrlos. Sobald einer von uns in den Sendebereich des Komputers kommt und arbeiten will, wird er nur noch das tun, was sie ihm befehlen. Gleichgültig, ob es unseren Wünschen entspricht oder nicht.«
    Hasso fröstelte, als er das Thema weiterführte.
    »Das ist eine Waffe«, sagte er erschüttert, »mit der man die gesamte Erde unterjochen kann!«
    »Und diese Robots auf Destroy II waren ebenfalls Opfer des Telenosestrahls?« fragte Helga Legrelle.
    »Der gesamte Bereich hier liegt innerhalb des Strahls«, sagte McLane. »Die Fremden hätten mit uns machen können, was sie wollten.«
    Ruhig fragte de Monti:
    »Und warum haben sie es nicht getan?«
    Sherkoff hatte eine Erklärung, die glaubwürdig genug klang.
    »Sie wollten sowohl uns als auch Alonzo Pietro lebendig haben. Unser Wissen, unsere technischen Einrichtungen, dazu die Overkill-Projektoren. Und uns dann vermutlich dort in dieser Station gefangennehmen und studieren.«
    »Welche Station?« fragte de Monti düster.
    »Von der diese Telenosestrahlen ausgesendet werden«, erwiderte Sherkoff.
    »Und diese Station liegt dort, wo wir hingekommen wären, wenn wir den programmierten Koordinaten gefolgt wären?«
    »Richtig.«
    »Kommandant an alle«, sagte Cliff. »Angenommen, wir hätten nicht gemerkt, was hier vorging. Dann würden wir dem Telenosebefehl Folge leisten und auf die bewußten Koordinaten lossteuern. Wir wären dann zwangsläufig auf die geheimnisvolle Basis der Fremden gestoßen und wären gefangengenommen worden.«
    »So schien man es zu wollen«, stimmte Sherkoff zu.
    »Es ist natürlich jetzt klar, daß mein Freund Pietro nicht desertieren wollte«, sagte McLane. »Er sollte in die gleiche Falle gehen wie wir auch.«
    Tamara begriff, was McLane vorhatte.
    »Sie wollen doch nicht etwa ›desertieren‹?« fragte sie fassungslos.
    »Doch. Wir desertieren«, sagte Cliff entschlossen.
    »Was willst du tun?« erkundigte sich Atan und tat so, als habe er sich verhört.
    »Natürlich nicht auf diese Weise, wie es unsere geheimnisvollen Auftraggeber wünschten. Wir tun jetzt so, als wollten wir zu den Fremden überlaufen.«
    »Ich verstehe«, erwiderte Tamara. »Als wären wir auf diesen Trick hereingefallen.«
    Cliff nickte.
    »Wir haben keinen anderen Wunsch auf dieser Welt, als unsere ORION VIII den Extraterrestriern auszuliefern, einschließlich der Mannschaft.«
    Atan wandte sich an Mario und sagte geheimnisvoll:
    »Und dann vernichten wir sie!«
    »Wir sollten schnell handeln«, sagte Cliff. »Los! Fertigmachen zum

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