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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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Umriss verdunkelte sich.
    »Kann ich dann jetzt fahren?«, fragte er mit höhnischer Ungeduld.
    »Ja«, sagte ich. Als er den Gang einlegte und rückwärts losfuhr, starrte ich in seine Frontscheinwerfer. »Ich wollte aber nur kurz sagen …« Ich schaffte es, meine Worte zusammenzubringen. »Norman, du bist mehr Familie für mich, als die es sind.«
    Er brauchte eine Weile, um zu antworten. »Wow«, sagte er weich.
    »Ja.« Ich machte eine Pause. »Und das ist gleichzeitig einzigartig und traurig, weißt du?«
    »Ja, ich weiß.«
    Ich konnte mir vorstellen, wie er nickte, während sein Auto am Ende der Straße stand, der Blinker wie ein Herzschlag pulsierend. Er fuhr auf die Hauptstraße und war innerhalb von Sekunden weg.
    »Schönes Thanksgiving, Zan.«
    »Für dich auch, Jayna. Genieß deinen freien Tag morgen. Wir sehen uns am Samstag.«
    »Klar. Du auch.«
    »Und danke«, sagte er. »Es ist gut, ein Zuhause zu haben, das nicht demnächst wieder verschwinden wird.«
    »Ich seh dich«, sagten wir beide und legten auf.
    Die Stille der Nacht schien bedrückend und dröhnend und wurde durch die plötzliche Abwesenheit aller im Haus und auf der Straße spürbar. Ich ging ins Haus zurück, atmete tief ein und fühlte die Erschöpfung zusammen mit der Erleichterung, dass der Tag vorbei war. Die Küche sauber zu machen war natürlich doppelte Arbeit nach Olivias und meinem Seifenschaumkampf, aber das war es wert, weil ich für einen Moment meine Schwester wiederhatte.

30
    Potato Shack
    AM DIENSTAG nach Thanksgiving, genau drei Minuten vor sieben Uhr abends, schloss ich die Türen ab und begann mit dem Kassenabschlag, während Susanna sauber machte. Ich war hinter der Theke, als ich ein Klopfen an der Glastür hörte, und als ich von der Kasse hochschaute, hörte ich Susanna rufen: »Das ist Car-Talk-Kenny.«
    Ich hörte auf zu zählen. »Kenny?«
    »Soll ich ihn reinlassen?«
    »Sag ihm, er soll eine Sekunde warten«, sagte ich und zählte das Kleingeld noch mal. Als ich fertig war, nahm ich meine Schlüssel von der Theke und ließ ihn herein.
    »Hey«, sagte er. »Bist du frei heute Abend?«
    Ich schaute ihn verblüfft an. »Was?«
    »Gehst du heute Abend mit irgendjemandem aus?«
    Ich lachte bei der Vorstellung, dass ich irgendwohin ausgehen könnte. »Nein.«
    »Gut. Willst du mit mir essen gehen?«
    Das war der Moment, in dem ich ihn mir genau anschaute. Zuerst einmal waren seine Haare kurz und gestylt. Die ungleichen Haarsträhnen waren weg und sie sahen sogar dunkler aus – weniger wie Sandpapier, mehr walnussfarben. Der Schnitt schmeichelte seinen Gesichtszügen, betonte seine Augen und die Konturen seines sauber rasierten Gesichts.
    Meine Augen bewegten sich weg von seinem Gesicht, nur um den Rest von ihm zu betrachten – er trug ein hellblaues Oxford-Hemd, das in dunkelblauen Jeans steckte. Einen braunen Ledergürtel und passende Nubukschuhe. Statt dünn und schlaksig stand er groß und hochaufragend da, professionell. Seine Gegenwart war total präsent, kraftvoll, dominant, dem Mann nicht unähnlich, den ich vor Monaten am Strand joggen gesehen hatte.
    Kurz gesagt,
wow
.
    »Ist das – fragst du mich nach einer richtigen Verabredung?«, fragte ich. »An einem Dienstag?«
    Er nickte. »Sieht so aus.«
    »Ich stinke nach Kaffee.«
    »Ich bringe dich ja nicht zur
Tavern on the Green

    »Ich brauche wirklich dringend eine Dusche«, sagte ich.
    »Dann fahre ich hinter dir her zu dir nach Hause.«
    Während der siebenminütigen Fahrt zu meinem Haus schaute ich alle paar Sekunden in meinen Rückspiegel, um sicherzugehen, dass er auch hinter mir war in seinem Sonnenschein-orangenen Volkswagen Karmann Ghia Cabrio von 1970. Der berühmte Karmann Ghia. Der, über den Click und Clack in ihrer Radiosendung
Car Talk
so entzückt waren. Er bog hinter mir in die Einfahrt ein und folgte mir zur Vordertür. Alles, woran ich denken konnte, war, wie unaufgeräumt mein Haus war. Aber ich konnte ihn ja schlecht im Auto warten lassen.
    »Bei mir zu Hause ist das totale Durcheinander«, warnte ich ihn, als ich die Tür aufschloss.
    »Ich schaue nur auf die aufgeräumten Stellen«, versprach er. Wir gingen rein und er lief durch einen Raum nach dem anderen. »Nett.«
    »Ich hab ein paar anständige DVDs hier«, sagte ich und deutete auf mein Entertainment-Center. »Nicht, dass ich so lange brauche, aber, na ja, bedien dich.«
    Er sah die DVDs im Regal vor ihm durch und beugte sich leicht nach unten. Ich ging ins Bad, wo

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