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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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dein größter Fan. Aber einer von uns beiden muss hier immer noch wachsam bleiben. Ich meine, komm schon, der Typ mag noch nicht mal Chai!«
    Ich zeigte ein obligatorisches Lächeln, um das schmerzende Gefühl zu überdecken, dass Minerva in letzter Zeit mit nichts, was ich tat, einverstanden war. Oder vielleicht hatte sie ja auch recht – vielleicht war da nichts, worüber man bisher glücklich sein konnte. Ich rief mir die letzten zwei Tage in Erinnerung, die beides waren, sowohl entspannend als auch wunderbar erschöpfend. Nein, da gab es genug, worüber man glücklich sein konnte. Ich musste Scott nur eine Chance geben. Und wenn Minerva das auch erst mal getan hatte, wäre sie auch glücklich für mich.
    »Mag Jay denn Chai?«
    »Niemand ist perfekt«, sagte Minerva steif.
    Ich drehte die Lautstärke meiner Stimme nach unten, genauso wie den scherzhaften Ton. »Und wie geht es euch sonst so, du weißt schon, seit …« Ich brach ab.
    Sie zuckte die Achseln. »Okay, glaube ich. Ich meine, du hattest recht. Das ist so überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt, um schwanger zu werden. Aber Jay ist wundervoll wie immer. Gott, wie ich diesen Jungen liebe. Er ist mein bester Freund, weißt du?«
    Bei den Worten
bester Freund
verscheuchte ich ein Bild von Scott aus meinem Kopf.
    »Neben dir natürlich«, fügte sie pflichtgemäß hinzu.
    »Ich weiß. Ihr beide habt Glück, dass ihr einander habt.«
    »Dank dir«, erinnerte sie mich sarkastisch.
    »Das stimmt«, sagte ich und setzte mich gerade hin. »Du hast dich seit Langem nicht mehr dafür bedankt.«
    Als wir beide noch Kommilitonen waren, hatte ich Minerva überredet, an einem Poetry Slam an der NCLA teilzunehmen, bei dem sie Jay kennenlernte. Er hatte ein Gedicht vorgetragen mit dem Titel
Wenn im Wald ein Baum fällt, wer fällt ihn dann?
    Minerva berührte mit dem Finger die Stirn und machte einen faulen Salut.
    »Ziehe den Hut vor dir, Partner«, sagte sie.
    Ich salutierte zurück. »Ich muss wieder an die Arbeit. Norman hat sich heute krankgemeldet.«
    Sie schaute erstaunt. »Norman? Krank? Ist das eine neue Art von Grippe, die da herumgeht?«
    »Gott bewahre!«
    »Ich hoffe, er ist in Ordnung«, sagte sie.
    »Hat vielleicht einfach einen freien Tag extra gebraucht.«
    Bevor ich aufstand, hielt ich kurz inne. »Weißt du, dass Scott vor Kurzem etwas gesagt hat, das mich ein bisschen verunsichert hat? Er sagte, dass Norman in mich verknallt sei und er nicht der Einzige sei. Er machte einen Scherz von wegen ein Fanklub für mich. Was hältst du davon?«
    Minerva machte ihr Lerngesicht, so als ob ich sie gerade gebeten hätte, die DNA der Mitochondrien zu erklären.
    »Hmmmmm … Ich habe schon bemerkt, dass dich Norman manchmal beobachtet, wenn du nicht hinsiehst. Bin mir nicht sicher, ob
verknallt
das Wort ist, das ich benutzen würde – es ist mehr eine Anziehung, über die er sich nicht ganz sicher ist. Er macht sich Gedanken über dich, das ist klar. Ich meine, so viel ist offensichtlich. Mich hast du jedenfalls drin in diesem Klub. Würde aber Spaß machen, zu raten.« Sie deutete in Richtung eines Gastes, der sich gerade den Schaumbart von seinem Latte von den Lippen leckte. »Er könnte zum Beispiel ein Mitglied sein.«
    Ich kicherte und suchte weiter. »Es könnte der Typ sein, der meine Papiersachen anliefert.«
    »Es könnte Dara sein.«
    Ich lachte ungläubig. »Dara hat einen Freund!«
    »Vielleicht ist es ein weibliches Verknalltsein; du weißt schon, so was, was man für Wonder Woman hat.«
    Bei dem Gedanken wurde ich schwach. »Es sind diese roten Stiefel.«
    Ich ging wieder in den hinteren Raum, um mit Verkäufern zu reden und die Gehaltsabrechnungen zu machen. Zurück im Café, sah ich Kenny an Minervas Tisch sitzen und blieb stehen. Fest entschlossen, mich ganz locker zu geben, schritt ich an Scott vorbei und stellte mich vor ihren Tisch.
    »Car-Talk-Kenny«, sagte ich mit übertriebener Freundlichkeit, die genauso durchsichtig war wie der Plastikbecher, aus dem er gerade den letzten Schluck Eiskaffee schlürfte.
    Er sah mich verwirrt an und kaute auf seinem Strohhalm.
    »Jaaaaa …«, sagte er zögernd und machte weiter, Bissspuren auf dem Strohhalm zu hinterlassen.
    »Wo bist du gewesen?«, fragte ich.
    »Beschäftigt.«
    »Nein, im Ernst«, sagte ich und machte ihn damit nach. »Wo bist du gewesen?«
    »Ich war vor ein paar Tagen hier gewesen, aber du warst schon gegangen.«
    »An welchem Tag?«
    »An deinem Geburtstag.«
    O

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