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Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
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die nachträgliche Idee dazu nicht. Wenn der Moment vorbei ist, ist er vorbei. Hebt es euch fürs nächste Mal auf. Oder noch besser, seht zu, dass es kein nächstes Mal gibt.

    Unsere große Wiedereröffnungsparty des neuen und verschönerten Leseraums hatte neue Kunden angelockt, während die Originale und Stammgäste unser festes Inventar blieben. Minerva half immer noch zweimal die Woche aus und machte außerdem, trotz meiner Versuche, es ihr auszureden, Pläne, auf eine Friseurschule zu gehen. Sie besaß bereits ein Paar guter Haarschneidescheren und hatte Jays Haare geschnitten, seit sie sich kannten. Ganz nach ihrer Art, informierte sich Minerva gründlich über alle Schulen immittleren und südöstlichen Carolina, besuchte jede einzelne und verglich Kosten und Angebote und Jobaussichten nach dem Abschluss. Das Aveda-Institut in Chapel Hill war ihr Favorit, doch sie wusste, dass sie dafür umziehen musste, und obwohl Jay anbot, mit ihr wegzuziehen, wollte sie nicht. Sie befragte örtliche Salon-Besitzer, um herauszufinden, welche Schule diese bevorzugten und warum (und fing sogar an, in einem dieser Salons für zwei Tage die Woche als Rezeptionistin zu arbeiten), bevor sie sich für die
Carolina Cosmetology School
, drei Orte entfernt, entschied. Sie meldete sich für die kommende Ausbildungsrunde an, die in zwei Monaten begann, was ihr eine Menge Zeit gab, ihre Meinung noch mal zu ändern, ohne ihre Anzahlung zu verlieren, wie ich ihr versicherte. Sie
schien
sich aber sicher zu sein. Sie war fest entschlossen, zumindest das.
    Während sie sich auf ihren baldigen Aufbruch und ich mich auf meinen Uni-Job in ein paar Monaten vorbereiteten, verpflichtete sich Norman dazu, eine neue Vollzeitkraft einzustellen – was schon lange fällig gewesen war. Er war unglaublich penibel bei der Suche nach der
richtigen
Person, was ich gut fand. Außerdem hatte er angefangen, sich mit einer Frau zu treffen, die er auf der Halloween-Party kennengelernt hatte: Jeannie mit den Jimmy Choos, wie wir sie nannten. Um genau zu sein, war sie die gnadenlos schöne Jeannie mit den Jimmy Choos. Die Männer konnten nicht aufhören, ihre langen Beine anzustarren und die Frauen ihre Schuhe. Sie war zu der Mikrofon-Show gekommen und hatte alle mit einer kurzen Südstaaten-Kurzgeschichte vom Hocker gehauen, sodass sich jeder vor Lachen bog. Minerva und ich mochten Jeannie sehr viel mehr als Samurai – sie war schlau, frech und stylisch, also gaben wir Norman unseren Segen.
    Scott und ich holten nach, was wir nach der Konfrontation mit Shaun verpasst hatten, und kehrten zu unserer üblichen Routine zurück: nach der Arbeit zusammen rumhängen, vor allem DVDs von Netflix gucken und danach ins Bett gehen. In letzter Zeit schlief ich immer völlig erschöpft nach der Hälfte des Films ein. Scott schien das aber nie was auszumachen. Er hielt mich weiter im Arm, währendich meinen Kopf auf seine Schulter legte, und oft trug er mich ins Bett (es sei denn, es war einfacher, mich auf der Couch liegen zu lassen) und gab mir einen Gutenachtkuss auf die Stirn.
    Das Geschäft lief glänzend. Meine Freunde waren zufrieden. Meine Beziehung lief wieder in normalen Bahnen. Kurz gesagt, alles war einfach bestens.
    Alles außer mir selbst.
    »Ich bin einfach nur fertig«, sagte ich eines Tages zu Minerva, als wir während einer Pause am Tisch saßen und am selben Blaubeermuffin knabberten.
    »Glaubst du, dass ich einfach nur ausgebrannt bin?«, fragte ich.
    »Vielleicht hast du einen zu niedrigen Eisengehalt oder so was«, erwiderte sie. »Wann war das letzte Mal, dass du dich hast untersuchen lassen?«
    »Ungefähr vor sechs Monaten.«
    »Dann solltest du mal wieder gehen. Geh zu dem Labor, wo ich mein Praktikum gemacht habe. Das waren die Einzigen, bei denen ich mir Blut abnehmen lassen konnte, ohne danach grün und schwindelig zu werden.«
    Ich schob den Muffin-Teller zu ihr rüber, weil ich genug hatte.
    »Du könntest schwanger sein«, schlug sie vor.
    »O bitte, sag so was nicht. Noch nicht mal im Scherz.«
    »Wann war das letzte Mal, dass du, du weißt schon, deine monatliche Rechnung bekommen hast?«
    Ich lachte. »Ist das ein offizieller medizinischer Ausdruck?«
    »Also?«
    Ich würdigte ihre Frage mit keiner Antwort. »Was, wenn es gar keine körperliche Sache ist?«
    Minerva neigte den Kopf so, dass sie mich über den Rand ihrer Hornbrille anschauen konnte anstatt durch die Gläser.
    »Eva, kann ich dich was fragen, ohne dass du sauer auf mich

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