Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Desiderium

Desiderium

Titel: Desiderium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin C. Mittler
Vom Netzwerk:
dich um, ich schwöre es bei Gott. Ich bring dich um, du …« Es gab keine Worte, die hätte n beschreiben, was er war.
    Erst als er Jarons Nase gänzlich zertrümmert hatte, ließ er ihn wie einen Sack Kartoffeln auf den Boden fallen. Hätte ich nicht gewusst, wer dort lag, hätte ich ihn nicht mehr erkannt. Seine Augen waren geschlossen, von der Stirn bis zum Mund war die Haut aufgeplatzt. Aus allen möglichen Wunden strömte Blut. Er regte sich nicht mehr.
    Nicht mehr lange und er würde sterben, ich spürte es.
    Mit einem Krachen explodierten meine Fesseln. Die Metallteile flogen durch den Raum, schlugen gegen die gegenüberliegende Wand. Ich landete auf allen Vieren auf dem Boden.
    Doch noch bevor ich auch nur daran denken konnte, zu Jaron zu kommen, riss Darragh mich an den Haaren nach oben. Mit der freien Hand richtete er das Schwert auf meine Kehle. Seine Augen funkelten wütend. Es hätte mich einschüchtern sollen, aber ich hielt seinem Blick stand.
    Der Griff des Schwertes erhitzte sich. Ein Zischen ertönte, als das Metall der Klinge zerfloss; Die Flüssigkeit, silbern wie Jarons Augen, vermischte sich mit dem Blut auf dem Boden.
    Wie von Sinnen trat ich nach Darragh, bis er mich loslassen musste. Er taumelte und prallte mit dem Rücken gegen die Wand.
    »Was ist los, Darragh?«, zischte ich, als seine Reaktion auf sich warten ließ. » Bekommst du etwa Angst, wenn deine Gegner nicht mehr gefesselt sind?«
    Sofort begann ich auf ihn einzuschlagen, Treffsicherer als jemals beim Training mit Jaron landeten meine Fäuste in seinem Gesicht und seinem Magen. Aber schnell war Darragh wieder auf den Beinen und schlug zurück und ließ das Messer ein weiteres Mal aufschnappen.
    Dieses Mal schmolz das Metall nicht, das Messer blieb intakt.
    Darragh stürmte nach vorne. Reflexartig sprang ich nach oben, stieß ihm mein Knie gegen die Nase, aber die Klinge zog sich quer über meinen Oberschenkel. Glücklicherweise war die Wunde nicht so tief wie Jarons; wobei ich mich selbst, wenn man mir das Bein danach amputieren musste, nicht stoppen lassen würde. Trotz des stechenden Schmerzes verlagerte ich mein Gewicht auf das verletzte Bein. Mit dem unverletzten trat ich so oft zu, bis ich ihn zurück an die Wand gedrängt hatte.
    Und nachdem ich ihn zum persönlichen Spaß mehrere Male zwischen die Beine getreten hatte, ging er in die Knie. Mit einem gekonnten Sprung landete mein Fuß auf seiner Hand, damit er das Messer losließ – ein zufriedenstellendes Knacken bei ihm deutete auf einen Bruch hin.
    Darragh hob mit dem Kopf. »Weißt du …«, begann er zu zischen. »ich sehe keine Gegner .« Er schrie auf, als ich seinen Arm mit beiden Händen umfasste und ihm mit einem Ruck die Schulter auskugelte.  »Deine Zeit wird bald abgelaufen sein. Und Jaron sieht nicht aus als könnte er sich jemals wieder gegen irgendetwas wehren.«
    Plötzlich machte er eine schnelle Bewegung zur Seite und zog mir die Beine unter den Füßen weg. Ich war noch nicht einmal auf dem Boden angekommen, da hastete er bereits zur Tür. Der elende Feigling rannte davon.
    Hin- und hergerissen, ob ich ihm folgen oder mich zuerst um Jaron kümmern sollte, starrte ich ihm nach. Aber hier konnte ich nichts für Jaron tun und würde ich versuchen, ihn jetzt hinauszubringen, bestand die Gefahr, dass Darragh, womöglich noch mit Helfern, zurückkam. Und selbst wenn er sich nur verstecken wollte … Ich konnte ihn nicht ungeschoren entkommen lassen.
    Ein stummes Gebet auf den Lippen – Bitte, lass Jaron nicht sterben – stürmte ich Darragh hinterher die steile Wendeltreppe hinunter.
    Mein Körper protestierte bei der Anstrengung, den Bewegungen, aber dem konnte ich keine Aufmerksamkeit schenken. Der Drang nach Rache war stärker!
    Als ich auf den Platz zurückkehrte, lagen noch immer vereinzelte Pfeile auf dem Boden, aber von Darragh war keine Spur. Da ich keine Waffe zur Hand hatte, griff ich mir den, der am nächsten war.
    Doch kaum schlossen sich meine Finger um das dünne Holz, schoss ein Feuerball durch die Luft. Wie von Fäden gezogen umkreiste er mich, ehe er einen Bogen machte und in ein Haus zu meiner Linken ei nschlug.
    Schreie ertönten. Zwei Männer kamen heraus, hustend und stolpernd, das Gesicht von einem Stück Stoff verdeckt . Und beide trugen einen ledernen Köcher auf dem Rücken. Sie gehörten zu denen, die Jaron und mich gejagt hatten! Und nun wurden sie gejagt: Von einem weiteren Feuerball.
    Der Anblick machte mir bewusst, dass ich

Weitere Kostenlose Bücher