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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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treffen. Mit älteren und jüngeren. Es spielte keine Rolle. Ihre Mutter hatte nur drei Worte gesagt:
verrückt nach Jungs.
    Das hatte es auf den Punkt gebracht: Cammie
war
verrückt nach Jungs gewesen.
    Sie hatte ihrer besten Freundin den Freund ausgespannt – vielleicht war er derjenige gewesen, der ihr den kitschigen Highschool-Ring mit dem funkelnden roten Stein geschenkt hatte. Und während sie noch in Ben »verliebt« gewesen war, wurde sie mit einem Studienreferendar erwischt. Es war Cammies letztes Jahr an der St. Timothy Highschool, und Val hatte bereits ihren Abschluss am Ole Miss College in der Tasche und war aus New Orleans fortgezogen. Sie hatte einen Job in Texas angenommen, doch sie hörte von Cammies Eskapaden. Da Cammie bereits achtzehn war, kam der Studienreferendar strafrechtlich ungeschoren davon, aber er hatte seine Sachen packen müssen.
    Später, nachdem Cammie einen Zweijahreskurs in Buchhaltung auf einem Junior College absolviert hatte, wechselte sie ihre Jobs genauso schnell wie ihre Freunde.
    Schließlich zog sie nach Texas zu Valerie und Slade, und der Rest war bekannt. Auf der Ranch kam es zum Eklat, und das Nächste, was Valerie von ihrer Schwester hörte, war, dass diese beschlossen hatte, ihr Leben im Kloster von St. Marguerite als Nonne zu verbringen.
    Wie seltsam, dass sie beide nach New Orleans zurückgekehrt waren.
    Sie hatten sich so gut wie möglich ausgesöhnt, und Cammie hatte ihre Sachen bei Valerie auf dem Garagenboden verstaut. »Was soll ich damit anfangen?«, hatte Val ihre Schwester gefragt.
    »Keine Ahnung.«
    »Bist du sicher, dass du nichts davon brauchst?«
    »Im Augenblick nicht, und wenn, kann ich doch herkommen und es mir holen.«
    »Du wirst in einem Konvent leben.«
    »Ja, aber das ist schließlich kein Gefängnis. Ich kann kommen und gehen, wann ich möchte.«
    Sie waren aus der Garagentür spaziert, hinaus in den strahlenden Sonnenschein von Louisiana. »Ich fürchte nur, wenn du erst mal drin bist, wirst du wenig Gelegenheit haben, wieder herauszukommen.«
    »Das war vielleicht früher so. Aber Schwester Charity hat mir versprochen, dass ich in der Klinik von St. Elsinore oder mit den Kindern dort arbeiten kann, wenn ich das möchte.«
    »Und, möchtest du?«
    Cammie hatte die Achseln gezuckt, als wäre es ihr gleichgültig. »Ich habe keinen blassen Schimmer. Aber glaub mir, Val, wenn ich wieder gehen möchte, werde ich das tun. Es ist ein Gotteshaus. Es gibt dort keine Schlösser an den Türen.«
    Jetzt kam es Valerie merkwürdig vor, dass ihre Schwester so sehr darauf beharrt hatte, wie frei sie in St. Marguerite leben konnte, zumal sie die Mutter Oberin später als »Gefängnisaufseherin« bezeichnet hatte.
    Bestanden die Schlösser also nur in den Köpfen derjenigen, die innerhalb der Klostermauern lebten? War es das, was Camille gestört hatte?
    Valerie war nicht überzeugt.
    Camilles Tagebuch fiel ihr ein, die grafischen Darstellungen von Sex und Unterwerfung. War es möglich, dass sie den Gehorsam gegenüber Gott damit verwechselt hatte, sich Männern zu unterwerfen? Waren Sex und Religion in ihrem Kopf durcheinandergeraten? Waren Sünde und Sex gleichbedeutend? Nein, das ergab keinen Sinn. Aber was machte schon Sinn? Diese kryptischen Einträge etwa?
    Das Herz mit dem einzelnen Wort
CALLED
darin?
    Und was hatte es mit
TOM BF
2
M and M
auf sich? Beste Freunde mit M und M. War Tom der beste Freund von M und M? Wer war Tom? Wer waren M und M? Oder war mit der Zwei ein Doppel-F gemeint, also
BFF
 – beste Freunde für immer?
    Val kannte sich nicht besonders gut mit diesen Abkürzungen aus.
    Die andere Nachricht bereitete ihr noch mehr Kopfzerbrechen.
    »C U N
7734
,
RM CV
«,
sagte sie laut, während nach wie vor heißes Wasser aus den ächzenden Rohren über sie strömte. Für sie waren das nur merkwürdige Buchstaben- und Zahlenkombinationen. Wieder und wieder sagte sie sich den Eintrag laut vor und starrte dabei auf die dampfbeschlagene Milchglastür der Duschkabine. Halt! Noch einmal wiederholte sie die Buchstaben und Zahlen, und plötzlich fiel ihr etwas aus ihrer Kindheit ein, etwas aus ihrer Zeit im Waisenhaus. Eines der Mädchen – jenes, das Val am Rutschen gehindert hatte, ihr Name war Darlene, Eileen oder so ähnlich gewesen – hatte verschlagen gesagt: »Du weißt, was sieben-sieben-drei-vier bedeutet, oder nicht?« Dann hatte sie zu ihrer Freundin mit dem Lockenkopf und dem starken Überbiss geblickt und gesagt: »Es ist die

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