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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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das selbst das kälteste, gottverlassenste Herz wärmen sollte, »lasst uns beten.« Er faltete die Hände und neigte den Kopf. »Vater unser im Himmel …«
    Auch Lucia senkte den Kopf, doch zuvor sah sie zu Schwester Edwina hinüber, die ihren Blick für einen kurzen Moment erwiderte. Und in jener Sekunde wusste Lucia, dass all die beruhigenden Worte nichts nutzten.
    Wie die anderen Nonnen, hatte auch Schwester Edwina Todesangst.

[home]
    Kapitel dreiundvierzig
    I ch denke, dieser Eintrag –«, Valerie tippte mit dem Zeigefinger auf den Handzettel für die Wohltätigkeitsauktion in St. Elsinore, auf den sie etwas gekritzelt hatte, »dieser Eintrag in Cammies Tagebuch –
C U N
7734
,
RM CV
 – bedeutet
See you in hell, Reverend Mother Charity Varisco
. Ich sehe dich in der Hölle, Mutter Oberin Charity Varisco.« Sie lehnte sich in ihrem Schreibtischstuhl zurück, so dass Slade, der zuvor in der Küche Sandwiches belegt hatte, einen Blick auf den Zettel werfen konnte. Da das Original bei der Polizei und die Kopie verschwunden war, hatte sie aus dem Gedächtnis notiert, woran sie sich erinnerte, und in den vergangenen drei Tagen darüber nachgedacht.
    »Schon möglich«, erwiderte er verhalten und stellte einen Teller mit Thunfisch-Broten und Essiggurken vor sie. »Hier, das ist für dich.«
    »Vielen Dank.« Sie lächelte zu ihm hoch. Er beugte sich über sie, so dicht, dass sie sein Aftershave riechen konnte, ein frischer, anregender Duft, der ungewollte Erinnerungen an morgendlichen Sex mit ihm hervorrief, an ihre nackten Körper auf den zerwühlten, von der Sonne getrockneten Laken, während die Morgendämmerung von Texas durch das geöffnete Fenster fiel. Der Gesang der Grasmücken wurde unterbrochen von dem Gezwitscher der Häher und untermalt von dem leisen Muhen eines einsamen Kalbs.
    Val spürte einen Kloß im Hals, als ihr bewusstwurde, wie sehr sie die Ranch vermisste. Wie sehr sie Slade vermisst hatte.
    Wenn ihm ihre Reaktion aufgefallen war, so ließ er sich nichts anmerken und studierte weiter ihr Gekritzel auf dem Handzettel.
    Valerie räusperte sich. »Ich, ähm, ich denke, sie hatte zu der Zeit einen echten Hass auf Schwester Charity.«
    »Was bedeutet das andere?«
    »Da bin ich mir nicht sicher«, gab sie zu und blickte auf eine weitere Notiz.
TOM BF
2
M and M.
»Aber ich habe auch darüber nachgedacht. Mich lässt diese ›Beste Freunde‹-Geschichte nicht los, und obwohl ›M und M‹ so gut wie alles bedeuten könnte, glaube ich, dass sie dabei an unsere Eltern gedacht hat – ich meine unsere leiblichen Eltern, Mike und Mary Brown.«
    »Die wir nicht ausfindig machen konnten.«
    »Vielleicht haben sie nie existiert. Vielleicht geht es darum.«
    »Und wer ist dann
TOM
?
«, fragte Slade.
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Thelma O’Malley gemeint ist«, antwortete Valerie.
    »Also nicht Tom wie Vater Thomas, der Priester von St. Elsinore.«
    »Nein. Thelma war die Witwe, die uns ins Waisenhaus gebracht und behauptet hat, unsere Eltern seien tot. Aber ich kann sie nicht ausfindig machen. Ich habe nach Thelma O’Malley gesucht, nach Mrs. Stanley O’Malley, S. O’Malley und T. O’Malley. Ich habe sogar Leute mit demselben Nachnamen angerufen, doch bislang ohne Erfolg.«
    »Hast du der Polizei davon erzählt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, denn ich bin mir einfach nicht sicher. Es ist nur ein Bauchgefühl, gepaart mit einer etwas zusammengeschusterten Logik. Außerdem hat die Polizei Camilles Tagebuch.« Frustriert ließ sie sich zurückfallen und lehnte die Schultern an Slades Hüfte. Kopfschmerzen machten sich bemerkbar. Slade, der immer noch über sie gebeugt gestanden hatte, richtete sich auf. »Ich wünschte, mir fiele eine Möglichkeit ein, diese Thelma ausfindig zu machen.«
    »Wenn sie noch am Leben ist.«
    »Ja.« Vals Blick blieb an dem Handzettel für die Auktion in St. Elsinore hängen. »Vielleicht liegt die Antwort dort«, sagte sie und tippte mit dem Finger auf das Hochglanzbild des Waisenhauses. In dem Flyer war eine Liste der Spenden aufgeführt, die ersteigert werden konnten, darunter eine Reise nach Las Vegas. Ein paar örtliche Berühmtheiten wollten ebenfalls erscheinen, so auch der Quarterback der New Orleans Saints, der Erzbischof und die Radiopsychologin Dr. Sam.
    »Im Kloster?«
    »Hm. Womöglich in den Akten, die die Mutter Oberin nicht herausrücken will«, sagte Valerie und dachte an Schwester Georgia. Warmherzig und leicht schusselig nach

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