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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frauen waren halb bekleidet, die roten Haare zerzaust, die Augen blicklos. Die blutroten Wunden rings um ihren Hals rührten von den tiefen Einschnitten einer Perlenschnur her – in Bellechamps’ Fall von einem Rosenkranz.
    »Was machst du da?«, fragte er und betrachtete die beiden nahezu identischen Bilder.
    »Vater John.« Bentz spuckte den Namen förmlich aus. »Ich wollte es selbst nicht glauben, aber ich denke, er ist wieder am Werk.« Er schob ein Blatt über die Schreibtischplatte zu Montoya, der das kleine Büro mittlerweile ganz betreten hatte. »Habe gerade die Blutgruppenbestimmung von dem Sperma erhalten, das man in Grace Blanc gefunden hat«, sagte er. »Und ob du es glaubst oder nicht: Es stimmt mit den Proben überein, die man bei Vater Johns früheren Opfern sicherstellen konnte.« Bentz griff in eine Schreibtischschublade und zog ein Päckchen Juicy Fruit heraus, dann bot er Montoya wortlos einen Streifen an. Als sein Partner den Kopf schüttelte, wickelte er einen aus und schob ihn sich in den Mund. »Es ist zwar keine DNS , trotzdem …«
    »Ich war sicher, der Scheißkerl wäre tot.«
    »Da bist du nicht der Einzige, aber sieh mal hier.« Er deutete auf den Bildschirm mit den körnigen Fotos. »Der Tatort ist so gut wie identisch. Selbst wenn es sich um einen Trittbrettfahrer handelt – wie wahrscheinlich ist es, dass der genau dieselbe seltene Blutgruppe hat wie Vater John?« Er schüttelte den Kopf.
    »Nun, zumindest wissen wir jetzt, wer es ist.«
    »Wirklich?« Bentz klickte mit dem Kugelschreiber in seiner Hand. »Womöglich hat er eine völlig neue Identität, wenn nicht gar ein völlig neues Gesicht.« Er zog ein Foto des Killers von vor zehn Jahren aus einer Akte. »Ich habe bereits eine Computersimulation für das hier beantragt. Wie würde er heute mit Bart aussehen oder ohne, mit blonden Haaren … Ach verdammt, wer weiß schon, wie er tatsächlich aussieht!«
    Montoya betrachtete das alte Foto und spürte, wie sein Magen übersäuerte. »Dann glaubst du also, er könnte auch einer der Priester sein, mit denen wir geredet haben?«
    »Nun, Vater Thomas zeigt sich äußerst zurückhaltend uns gegenüber, und Camille hat in der Klinik von St. Elsinore gearbeitet, so dass sie mit ihm in Kontakt gestanden haben muss. Und in einer Klinik gibt es Pharmazeutika, bestimmt auch Rohypnol.«
    »Sollte Vater John tatsächlich unter einer neuen Identität zurückgekehrt sein, kann er keine anderen Fingerabdrücke und schon gar nicht eine andere DNS  … oder Blutgruppe haben.«
    »Tja, hier kommt der Knüller«, sagte Bentz voller Abscheu. »Die Blutgruppe ist dieselbe wie die von Schwester Camilles Baby. Der Rosenkranzmörder ist womöglich der Vater, verfluchte Sch…, ich meine verflixter Mist!«
     
    Slade hielt den Regenschirm über Valeries Kopf, als sie eiligen Schrittes über den Parkplatz des kleinen Luxushotels zum Auktionsdinner gingen.
    Das Hotel war im frühen neunzehnten Jahrhundert erbaut und erst kürzlich renoviert worden. Jetzt erstrahlte es in seinem vollen Vorkriegscharme: Imposante weiße Säulen flankierten den großzügigen Eingangsbereich, rechts und links erstreckten sich über drei Meter hohe Sprossenfenster, alle mit schwarzen Läden versehen. Gaslaternen leuchteten flackernd gegen den Sturm an.
    Unter einem Dach aus Regenschirmen strömten die Hotelgäste durch die Eingangstüren. Ihr Lächeln funkelte mit ihren Juwelen um die Wette. Ein Nachrichten-Team war eingetroffen, der Van parkte auf der Straßenseite gegenüber. Die Reporterin Brenda Convoy und ihr Kameramann dokumentierten die Ankunft der Gäste – alle, die in der Halbmondstadt Rang und Namen hatten, waren vertreten, vom Bürgermeister über örtliche Fernsehprominenz und Sportler bis hin zu Geschäftsleuten und Vertretern kultureller Einrichtungen. Es ging das Gerücht, dass auch Trey Wembley, Sohn eines der reichsten Männer der Stadt und angesagter Hollywood-Beau, an der Veranstaltung teilnehmen würde.
    Ein Interview mit ihm würde sich Brenda Convoy sicher nicht entgehen lassen, dachte Valerie säuerlich.
    »Ich hasse solche Festivitäten«, flüsterte Slade, der bereits an seiner Krawatte nestelte, als Valerie Schwester Simone begrüßte, die als Gastgeberin fungierte.
    Heute Abend trugen nicht nur die Nonnen von St. Marguerite ihre traditionelle Ordenstracht, auch Schwester Simone bildete keine Ausnahme. Ihr Wimpel und ihre Haube hoben sich strahlend weiß von ihrem schwarzen Habit ab, an

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