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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freund O’Toole ist der Hauptverdächtige.« Er rollte den Kaugummi zusammen und steckte ihn sich in den Mund. »Kannst du ihn dir als Vater vorstellen?«
    Montoya schnaubte. »Ich kann ihn mir genauso wenig als Priester vorstellen.«
    »Die Sache gefällt mir gar nicht.«
    »Mir auch nicht.«
    »Nonnen werden nicht schwanger.«
    »Tja, normalerweise sorgt das Keuschheitsgelübde dafür«, stimmte ihm Montoya zu und bog um eine Ecke, an der ein einzelner Saxophonspieler vor einem kleinen Publikum Blues zum Besten gab, den Instrumentenkoffer, in dem ein paar Münzen in der Sonne blinkten, aufgeklappt vor sich.
    »Glaubst du, dass er vor Camille Renard noch mit einer anderen Nonne ein Verhältnis hatte?«, fragte Bentz und kniff die Augen vor der Sonne zusammen.
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll, aber wir werden das überprüfen. Zaroster ist dran.«
    »Was ist los mit diesem Kerl? Warum wird er Priester, wenn er so hinter den Frauen her ist?«
    »Wer weiß?«
    »Ich kapiere sowieso nicht, was diese ganze Sache mit dem Zölibat soll. Bringt die Leute doch nur in Schwierigkeiten. Das ist nicht natürlich, Gott hin oder her.«
    Montoya antwortete nicht. Seine Gedanken drehten sich so schnell wie die Räder seines Wagens. Er fragte sich, wie Camille Renard in einem Kloster in New Orleans hatte enden können – schwanger. Er war davon überzeugt, dass sie ein Kind in sich trug, es gab keinen Grund, warum die Schwester lügen sollte, zumal eine Autopsie ohnehin die Wahrheit ans Licht bringen würde.
    »Die ganze Szenerie am Tatort passte nicht«, sagte Bentz schließlich, ohne den Blick von der Straße zu wenden.
    »Inszeniert.«
    »Nonnen tragen keine Brautkleider oder Schmuck.«
    »O’Toole hat behauptet, sie trügen die Kleider, wenn sie ihre Gelübde ablegen, genau wie den Ring. Aber ich weiß, was du sagen willst. Das Hochzeitskleid, die Art und Weise, wie ihr Leichnam vor dem Altar drapiert war, die Blutstropfen rings um den Halsausschnitt ihres Kleides …«
    »Sieht nach einem Ritual aus«, stellte Bentz fest.
    »Pervers.«
    Bentz’ Handy piepste. Er meldete sich und schloss das Fenster vor dem Lärm, der von draußen hereindrang.
    Montoya blendete das einseitige Telefonat aus und überholte einen Karren, der von einem grauen Maultier gezogen wurde. Während sie am Fluss entlangfuhren, versuchte er, die Teilchen ihrer Ermittlung zusammenzusetzen. Camille, das Opfer, trug ein zerschlissenes Brautkleid und war offensichtlich stranguliert worden. Wer hatte ihr den Tod gewünscht? Wer würde solch eine bizarre Tat begehen? Der Vater ihres ungeborenen Kindes?
    Unwahrscheinlich.
    Dann jemand anderes. Jemand aus dem Konvent? Oder ein Feind von draußen? Was war mit ihrem Schwager, Slade Houston? Montoyas Finger umklammerten das Lenkrad. Houston kam ihm nicht vor wie ein Mörder, genauso wenig wie Frank O’Toole. Und was die Vaterschaft anging, vorausgesetzt, Schwester Camille war wirklich schwanger gewesen – war O’Toole der Vater? Oder wer sonst? Montoya verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen. Seine eigene Beziehung mit Camille hing ihm immer noch schmerzhaft nach.
    Er bremste vor einer roten Ampel. Bentz klappte sein Handy zusammen und schaute seinen Partner an. »Das war das Büro des Gerichtsmediziners«, sagte er mit leiser, zorniger Stimme. »Der vorläufige Bericht über Camille Renard. Sieht nach Erstickungstod durch Strangulation aus, genau wie wir angenommen haben. Und ja, sie war schwanger. Wir haben also einen Doppelmord.«
    Wieder krampften sich Montoyas Hände ums Lenkrad. Er dachte an Camille in der Kapelle, an ihren sorgfältig zurechtgelegten Leichnam, den Rosenkranz zwischen ihren Fingern. »Wer außer Valerie Renard wusste, dass sie schwanger war?«
    »Höchstwahrscheinlich der Vater des Kindes. Vielleicht ein oder zwei Freundinnen. Womöglich die Mutter Oberin oder ein anderer Priester als O’Toole. Zum Beispiel einer, bei dem sie die Beichte abgelegt hat.«
    Montoya hatte bereits darüber nachgedacht. »Vermutlich aber ist ihr Geheimnis innerhalb der Konventsmauern geblieben – und bei ihrer Schwester.«
    »Es sei denn, es hätte jemand geredet – und dazu neigen die Menschen nun einmal.« Bentz starrte wieder aus dem Fenster. »Das Labor überprüft gerade die Blutgruppen – die von Camille und dem Fötus. Wir brauchen auch eine Probe von O’Toole. Entweder er ist es, oder wir können ihn endgültig ausschließen.«
    »Das gilt auch für alle anderen Männer, die sie

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