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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gekannt hat.«
    Bentz warf einen Blick in Montoyas Richtung. Unausgesprochene Fragen hingen im aufgeheizten Wageninneren zwischen ihnen. »Was meinst du damit? Sie war eine Nonne, um Himmels willen!«
    »Die sich hat schwängern lassen.«
    Die Ampel sprang auf Grün, und Montoya gab Gas.
    »Würde mich nicht überraschen, wenn dich die Chefin von dem Fall abzieht«, dachte Bentz laut. »Es kommt nicht oft vor, dass der ermittelnde Beamte das Mordopfer, den Hauptverdächtigen und die Person kennt, die die Leiche gefunden und die Tat gemeldet hat.« Er nickte, als wolle er seine Worte bekräftigen. »Nein, das wird der Chefin gar nicht gefallen.«
    »
Mir
gefällt das auch nicht«, sagte Montoya.
    »Was ist mit dieser Schwester Lucy?«
    »Lucia«, korrigierte Montoya und bog so schnell um eine Ecke, dass die Reifen quietschten. »Ihr richtiger Name ist Lucia.« Er spürte Bentz’ durchdringenden Blick und kannte die Fragen, die in den Augen seines Partners zu lesen waren.
    Was für ein Chaos! Er konnte sich Frank O’Toole nicht als Mörder vorstellen, doch er hätte auch nie gedacht, dass der ach so beliebte Fußballstar als Priester enden würde, trotz der rührseligen Geschichte von O’Tooles Schwester.
    Es ist schon Seltsameres vorgekommen.
    »Schätze, du wirst ihn danach fragen müssen.« Montoya trat auf die Bremse und ließ einen langsam fahrenden Minivan mit einem halben Dutzend Kinder darin überholen. Luftballons flatterten im Fahrtwind, sehr zur Freude der Grundschüler, deren Kichern und Lachen aus den geöffneten Fenstern drang. Nachdem das lärmende Fahrzeug an ihnen vorbeigerollt war, bog Montoya auf den Parkplatz ein und stellte den Motor ab.
    »Das Merkwürdige an diesem Fall ist, dass du im Mittelpunkt stehst«, bemerkte Bentz, streckte sein Bein aus und zuckte leicht zusammen. Es schmerzte immer noch von der Verletzung, die ihn einst eine ganze Zeitlang außer Gefecht gesetzt hatte, als er mit einem Fall in Baton Rouge befasst gewesen war – ein Fall, der seine ältere Tochter Kristi beinahe das Leben gekostet hätte.
    »Es ist vieles merkwürdig an dieser Sache.« Zum ersten Mal seit langem verlangte es Montoya dringend nach einer Zigarette. Eigentlich hatte er diese schlechte Angewohnheit schon seit Jahren aufgegeben, aber wenn es stressig wurde, ertappte er sich immer wieder dabei, dass er in seine Tasche griff und nach einer nicht vorhandenen Schachtel Zigaretten tastete.
    Das Schlimme war, dass Bentz recht hatte mit seiner Behauptung. Das Ganze sah wirklich aus wie ein großes Highschool-Treffen.
    Montoya beschlich das beklemmende Gefühl eines Déjà-vu, als hätte er einen Zeitsprung zurück gemacht. Bilder aus seiner Jugend zogen vor seinem inneren Auge vorbei wie die Parade an Mardi Gras.
    Er hoffte nur, dass nicht noch einer seiner ehemaligen Mitschüler aus der Versenkung auftauchte.
     
    »Ich sage Ihnen, er hatte etwas mit ihr«, beharrte Schwester Charity verärgert. Sie war so zornig, dass sie in Vater Pauls beengtem Büro auf und ab schreiten musste. Bücher füllten die Regale an den Wänden, Buntglasfenster dämpften das Licht. Vater Paul saß hinter einem wuchtigen Mahagonischreibtisch, dessen Holz so glänzte, dass sich das Licht darin spiegelte.
    »Wir wissen das nicht mit Sicherheit.«
    »Ich habe sie gesehen!« Schwester Charity bebte beinahe, so außer sich war sie. »Diskretion war nie eine von Schwester Camilles Stärken.« Der Kopfschmerz, der sich hinter ihren Augen anbahnte, begann zu pochen. »Und Vater Frank – nun, er versteht einfach nicht die Bedeutung des Zölibats.« Sie musste an den anderen Zwischenfall denken … Oh, heiliger Vater!
    »Ich habe mit dem Erzbischof gesprochen«, sagte Vater Paul leise. »Ihn über die Situation ins Bild gesetzt.«
    Charity schloss die Augen. »Es ist eine solche Schande für die Kirche«, flüsterte sie.
    »Wir werden das überstehen«, beschwichtigte sie Vater Paul, doch sie sah die Müdigkeit in seinen Augen. »Haben Sie Vertrauen.«
    »Das Vertrauen in meinen Glauben steht hier nicht zur Debatte.« Sie seufzte und schüttelte den Kopf. »Es besteht die Möglichkeit, Vater, dass Schwester Camille schwanger war.«
    Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu. In seinen Augen spiegelten sich Ungläubigkeit und noch etwas anderes – Argwohn? »Nein.« Er schüttelte den Kopf. Dummer, alter Mann. Als könnte er die Wahrheit beeinflussen!
    »Ich bin mir nicht sicher, doch ich habe ein Gespräch zwischen Schwester Camille und

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