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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Nummer zu klein war, und der Haarkranz um seine sommersprossige Glatze hätte mal wieder geschnitten werden können. Doch er war ein cleverer Cop. Zielstrebig. Hochdekoriert und erfahren. Wie er selbst oft genug betonte, beherrschte er sein Handwerk. »Ihr wisst, dass euer Opfer schwanger war, oder?« Seine Augenbrauen schossen anzüglich hoch und wieder runter.
    »Wir haben davon gehört«, erwiderte Bentz.
    »Mein Gott, wie konnte das denn passieren? Sie ist doch eine Nonne!« Sein Glucksen klang heiser und endete in einem Hustenanfall. »Ein Schäferstündchen im Beichtstuhl? Was meint ihr?« Er nahm einen Schluck Kaffee aus seinem Becher. »Und was ist mit euch los? Ständig habt ihr es mit Nonnen oder Priestern zu tun!«
    »Vater John war
kein
Priester«, betonte Montoya, weil Brinkman auf einen zurückliegenden Fall anspielte, bei dem ein Serienmörder im Priestergewand New Orleans in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    Brinkman grinste schief, aber er war ohnehin nie einer Meinung mit den anderen. Er war eben ein echtes Arschloch.
    »Verrat uns etwas, das wir noch nicht wissen«, schlug Bentz unbeirrt vor.
    »Wie wär’s mit der Blutgruppe des Fötus?«
    Jetzt hatte Brinkman ihre Aufmerksamkeit.
    »B negativ«, tat er kund.
    »Und das bedeutet?«, fragte Montoya.
    »Sehr viel«, feixte Brinkman. »Die Mutter, Camille Renard, ist A positiv. Also muss der Vater des Babys negativ sein. Das grenzt das Feld ein.«
    Santiago sah Brinkman fest an. »Er muss nicht nur negativ sein«, präzisierte sie. »Wenn das Baby zur Gruppe B negativ gehört, muss der Vater B oder AB negativ sein. Beides seltene Blutgruppen. Trifft auf etwa zwei Prozent der Bevölkerung zu, wenn nicht auf noch weniger.«
    Es schien Brinkman nichts auszumachen, dass Santiagos Biologiekenntnisse die seinen übertrafen. Er war stolz auf sich. »Ach ja, das Blut auf dem Kittel des Priesters, oder wie man diese Dinger nennt, ist ebenfalls A positiv.«
    »Soutane.« Santiago war sichtlich genervt. Es war ihr deutlich anzumerken, dass es ihr nicht behagte, auf so engem Raum mit Brinkman zusammen zu sein.
    Montoya ging nicht näher darauf ein. »A positiv?«, fragte er stattdessen. »Wie das des Opfers? Dann ist Frank vielleicht gar nicht der Vater?«
    Brinkman zwinkerte, auf seiner hohen Stirn bildeten sich sichtbare Schweißtropfen. »Bingo! Sieht so aus, als wäre er aus dem Schneider.«
    Montoya runzelte die Stirn. »Ich wünschte, der DNS -Test würde schneller gehen. Gibt’s schon ein Ergebnis bei der toxikologischen Untersuchung?«
    Brinkman schüttelte den Kopf. »Das ist noch zu früh.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Santiago.
    »Hab nachgefragt, bevor ich hergekommen bin.« Brinkman grinste. Er genoss es, die Oberhand zu haben.
    »Ist das alles?«, fragte Montoya.
    »Nicht ganz.« Brinkmans Grinsen wurde breiter und legte seine von jahrelangem Rauchen und Kaffeetrinken verfärbten Zähne frei. Seine Augen glitzerten hämisch. »Unten steht ein Kerl, der sich gern mit dir unterhalten würde. Veranstaltet einen Mordsaufstand.«
    »Wer denn?«, fragte Montoya mit einem mulmigen Gefühl. Brinkmans selbstgefälliges Benehmen deutete auf Ärger hin.
    »In der Tat ein echter Aufrührer. Er geht der Rezeptionistin gehörig auf die Nerven. Sie weiß, dass du beschäftigt bist, deshalb hat sie mich hinzugezogen, als ich gerade die Treppe raufgehen wollte.«
    »Nun sag schon«, drängte Montoya mit einem Blick auf sein blinkendes Schreibtischtelefon, das mehrere Anrufeingänge anzeigte. »Wer ist es?«
    Brinkman strahlte und zögerte genussvoll den Augenblick in die Länge. Ein weiteres Warnsignal. Schließlich nahm er einen Schluck aus seinem Kaffeebecher, ohne den Blick von Montoya zu wenden. »Er sagt, sein Name sei Cruz. Cruz Montoya.«
    Das mulmige Gefühl, das Montoya den ganzen Tag über begleitet hatte, wurde plötzlich stärker. Er griff bereits nach seiner Jacke, als Brinkman hinzufügte: »Behauptet, er sei dein Bruder.«
     
    Valerie stand in der heißen Nachmittagssonne im Garten des Konvents und verstand. Verstand, warum die Frauen, einschließlich Camille, beim Anblick des Priesters ins Schwärmen gerieten.
    Frank O’Toole entsprach voll und ganz dem Klischee des großgewachsenen, dunkelhaarigen Hollywood-Beau. Mit seinem selbstironischen Lächeln, den braunen, vor Temperament und Intelligenz sprühenden Augen und seinem Priesterkragen, der für ein eindeutiges Tabu stand, war er der Inbegriff der verbotenen Frucht.
    Sexy, aber

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