Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
ann erzähl mir doch noch mal, was dein Problem mit Slade ist«, schlug Freya vor, während sie vor dem Ofen in die Hocke ging und ein Blech voller Brownies mit weißer Schokolade und Vanille – Blondies sozusagen – herauszog. Die Küche duftete himmlisch. Vals Magen knurrte und erinnerte sie daran, dass sie den ganzen Tag über nichts gegessen hatte.
    Sie nahm sich ein Glas und ließ ein paar Eiswürfel aus dem Gefrierschrank hineinfallen, bevor sie den Limonadenkrug aus dem Kühlschrank nahm. »Soll ich dir auch etwas einschenken?«, fragte sie Freya, die den Kopf schüttelte und auf die Anrichte deutete, wo eine riesige Tasse stand.
    »Ich hab mir bereits einen Eiskaffee gemacht.« Sie stellte das Blech mit den Blondies auf dem Eisenrost des Gasherds ab. »Du weichst mir aus. Ich habe dich nach Slade gefragt.«
    »Ja, ich weiß. Ich habe jede Menge Probleme mit Slade«, gab sie zu. »Zu viele, um nachzuzählen.«
    »Hm.«
    Die Hintertür stand offen. Durch das Fliegengitter konnte Val den Fellklumpen sehen, der Bo war. Reglos hockte er auf der Veranda und starrte in die Küche, so angestrengt, dass er nicht mal die streunende Katze bemerkte, die durch den Garten streifte. Merlin, ein schwarzer Kater mit langem Schwanz, verschwand hinter der Hecke.
    »Ich sehe dich«, sagte sie und lächelte.
    Mein Gott, hatte sie den alten Kerl vermisst!
    Sein Schwanz klopfte auf die gestrichenen Dielen, als sie zu ihm hinausging. Hinter ihr fiel die Fliegengittertür mit einem lauten Schnappen ins Schloss. »Du bist ein braver Hund«, sagte sie, bückte sich und kraulte Bo hinter den Ohren. »Das weißt du, hab ich recht?«
    Von drinnen rief Freya: »Er vermisst dich!«
    »Das glaube ich auch.«
    »Ich habe nicht von dem Hund gesprochen.«
    »Oh. Du meinst Slade?« Sie schüttelte den Kopf. »Das wiederum bezweifle ich.« Slade vermisste niemanden, schon gar nicht eine misstrauische Ehefrau, die sich von ihm scheiden lassen wollte.
    »Damit kenne ich mich aus.« Freya erschien auf der anderen Seite der Fliegengittertür, ihre überdimensionale Tasse in der Hand.
    »Und das sagt eine Frau, die zweimal verheiratet war.«
    »Und noch dazu einmal verlobt.«
    »Und die hier mit ihrem Freund unter einem Dach gelebt hat.«
    »Erinnere mich nicht daran.« Sie trat auf die Veranda hinaus und lehnte sich ans Geländer. »Aber ich habe Augen im Kopf, und ich sehe, wie der Kerl dich anschaut.«
    »Hör auf! Ich hab’s kapiert!« Val drückte sich ihr kühles Glas gegen die Stirn, um die aufziehenden Kopfschmerzen zu vertreiben, dann ging sie zu dem kleinen Tisch mit den zwei Stühlen, der neben der Hintertür stand, und setzte sich. Sie schloss die Augen und blendete Freya, Slade und die ganze verdammte Welt für ein paar Sekunden aus. »Hatten wir nicht eine Abmachung, als ich hier eingezogen bin? Wir wollten doch die Nase nicht in die Angelegenheiten der anderen stecken, oder?«
    Keine Antwort.
    »Freya?«, drängte Val. »Ich erinnere mich eindeutig –«
    »Schon gut, schon gut, ich sage doch nur –«
    »Ich weiß, was du sagen willst, und ich habe dich sehr gut verstanden.« Seufzend öffnete sie die Augen und nahm einen großen Schluck Limonade.
    »Möchtest du einen Vanille-Blondie?«
    »Unbedingt. Und du?«
    »Ich auch. Bin gleich zurück, dann kannst du mir erzählen, was heute Morgen passiert ist.« Freya ging in die Küche, während Val erschöpft über das nachdachte, was sie heute erreicht hatte. Alles zusammengerechnet, ergab eine dicke, fette Null. Vater Frank hatte ihr gar nichts an die Hand gegeben, die Mutter Oberin hatte nicht reden wollen, und außerdem hatte sie Detective Montoya verpasst. Sie hatte die E-Mails bei seinem Partner hinterlegt, der den Fall Camille Renard leitete. Und dann war da noch Slade … Ach, zum Teufel, wie sollte das bloß weitergehen?
    Der Schmerz und die Demütigung, die sie vor zwei Jahren verspürt hatte, überkamen sie mit neuer Heftigkeit, begleitet von dem mittlerweile wohlbekannten Herzweh. Im Rückblick erkannte sie, dass die ganze Zeit über Aussage gegen Aussage gestanden und sie ihrer Schwester vertraut hatte. Camille hatte ihr erzählt, Slade habe sich nicht nur an sie herangemacht, sondern sich an Weihnachten tatsächlich in ihr Zimmer zu ihr ins Bett geschlichen. Laut Camille war »nicht wirklich etwas passiert«, aber sie hatte so zögerlich gesprochen, dass Val ihre Worte bezweifelte. Das Misstrauen war gesät und hatte schnell Wurzeln gefasst. Slade hatte Camille immer

Weitere Kostenlose Bücher