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Dessen, S

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Titel: Dessen, S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Because of you
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Zweiter?!«
    »Ja, Wahnsinn, schaut euch das an!«, murmelte Maggie.
    »Krass, oder?«, meinte Adam zustimmend, schüttelt ungläubig den Kopf. »Ich fasse es nicht, dass Eli nach so langer Zeit einfach wieder aufs Bike steigt und dann gleich so eine Wahnsinnsleistung hinlegt. Der Hammer!«
    Die Gestalt auf dem Fahrrad war winzig, doch jetzt fielen mir die langen Haare auf, die unter dem Helm hervorwehten.
    »Vielleicht war es aber auch anders«, sagte Maggie langsam.
    »Was meinst du damit?«, fragte Adam.
    Sie zögerte einen Moment, bevor sie antwortete: »Nur weil wir ihn nicht haben fahren sehen, heißt das nicht, dass er nie gefahren ist.«
    »Schon. Trotzdem«, erwiderte Adam. »Um so gut zu sein, muss er eine Menge trainiert haben. Und dabei hätte ihn garantiert irgendwann irgendwer gesehen. Außer er hat   …«
    »…   mitten in der Nacht trainiert«, fiel Leah ergänzend ein.
    Ich schaute unwillkürlich hoch. Sowohl Leah als auch Maggie sahen mich herausfordernd an. Als Adam das bemerkte, wanderte sein Blick zwischen ihnen und mir hin und her. »Moment mal«, sagte er. »Gibt es hier irgendetwas, das ich wissen sollte?«
    »Wusstest du das?«, fragte Leah mich. »Dass Eli wieder Rennen fährt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ehrlich?«, bohrte Maggie nach. »Ihr zwei scheint jede Menge Geheimnisse zu haben.«
    »Nein«, antwortete ich. »Ich hatte wirklich keine Ahnung.«
    Doch keiner der drei ließ mich aus den Augen, als ich nun die Quittungen nahm. Ich ging ins Büro, schloss die Tür hinter mir. Ich hörte, wie sie sich das Video noch ein paarmal ansahen, Kommentare über Elis Leistung abließen und sich gar nicht darüber einkriegten, wie er alle überrascht hatte. Vor allem mich. Ich war vollkommen geplättet. Und begriff jetzt erst, dass ich, im Gegensatz zu allen anderen, zumindest einen winzigen Blick darauf hatte werfen dürfen, was in ihm vorging. Aber so viel von ihm war noch unsichtbar und unerforscht.
    Trotzdem reichte mir das bisschen, das ich von Eli auf dem Video gesehen hatte, vollkommen. Ich wollte ihm nicht begegnen. Im Gegenteil, was ich gesagt und getan hatte, war mir so peinlich, dass ich ab jetzt einen großen Bogen um den Fahrradladen machte. Wenn ich zum
Clementine's
wollte, ging ich durch die Hintertür und behauptete, es wäre so kürzer für mich. Keine Ahnung, ob Maggie und die anderen mir glaubten, es war mir auch egal. In wenigen Wochen würde ich meine Sachen packen, nach Hause fahren und dann auch schon mein Zimmer im Studentenwohnheim beziehen. Diese seltsame Übergangszeit war also bald vorbei. Zum Glück.
    Als ich am selben Tag abends in die Küche kam, saß Heidi im Schaukelstuhl, den sie auf die Terrasse geschafft hatte, und telefonierte. Isby lag fest eingewickelt auf ihrem Schoß und schlief.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Heidi gerade. »Jedes Mal wenn wir reden, klingt er so resigniert, so mutlos. Alswäre er überzeugt, dass es nicht mehr funktionieren wird, egal, was wir tun.   … Ich weiß, aber   …«
    Sie schwieg eine Weile. Ich hörte das Knarzen des Schaukelstuhls, vor, zurück, vor, zurück.
    »Ich habe Angst, dass es schon zu spät ist«, meinte sie schließlich. »Dass er recht hat, dass es wirklich endgültig kaputt ist.   … Ich weiß, ich weiß, du sagst immer, es ist nie zu spät. Trotzdem bin ich mir total unsicher.«
    Mein Handy piepte, eine SMS.   Ich warf einen Blick aufs Display.
     
    Hast du Zeit für einen Kaffee? Ich lad dich ein.
     
    Ich las die Worte ein-, zwei-, dreimal. Nie zu spät, dachte ich. Es piepte wieder.
     
    Sag wo, ich kenne mich hier nicht aus. J.
     
    »Wer schickt dir so spät noch SMS?«, fragte Heidi, die gerade hereinkam.
    »Bloß so ein Typ, mit dem ich eigentlich für den Abschlussball verabredet gewesen wäre«, erwiderte ich. »Ist eine lange Geschichte.«
    »Wirklich?«, sagte sie. »Was   … nein! Das gibt’s nicht!«
    Ich zuckte zusammen, fuhr herum, rechnete fest damit, dass es hinter mir brannte oder irgendetwas jeden Moment zu Boden krachen würde. »Was?«, fragte ich. »Was gibt’s nicht?«
    »Abschlussball!« Heidi sah mich entgeistert an. »Dass uns das nicht eher eingefallen ist – ich fasse es nicht. AlsMotto für die Strandparty. Eine Ballnacht. Das ist es! Perfekt!« Sie klappte ihr Handy auf, wählte eine Nummer. Ich hörte, wie sich jemand am anderen Ende der Leitung meldete. »Eine Ballnacht!«, rief Heidi in den Hörer. Eine Pause entstand, schließlich fuhr sie fort: »Als Motto! Ist

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