Destiny (Beachrats: Teil 7)
als die Beerdigung um 14 Uhr begann, war es immer noch ziemlich bewölkt und unangenehm. Es wäre vermutlich ein guter Nachmittag gewesen, um ihn mit den Jungs zuhause vor dem Kamin zu verbringen.
Es waren einige Leute gekommen. Der Coach des Debattier-Teams war da und auch ein paar andere Lehrer waren anwesend. Auch Sally Parker fehlte natürlich nicht. Bei den Lehrern stand auch eine Gruppe Schüler. Denny sagte uns, dass alle Mitglieder in ihrem Debattier-Team waren und er ging zu ihnen, um hallo zu sagen.
»Wer sind die anderen Kids?«, fragte ich Alex.
»Sie gehörten zur GSA «, sagte er.
» Gay-Straight Alliance ?«, fragte ich.
»Ja, genau.«
Joshs Eltern und sein jüngerer Brüder sahen aus, als hätten sie eine Woche lang nicht geschlafen. Ich fragte mich, was ihnen in diesem Moment durch den Kopf ging. Ich war froh darüber, dass sie traurig aussahen und nicht glücklich darüber zu sein schienen, dass Josh tot war.
Es dauerte nicht lange, dann zog auch schon dieser Prediger die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich.
»Brüder und Schwestern, wir haben uns heute hier versammelt, um von Joshua Stanton Abschied zu nehmen, der unter tragischen Umständen ums Leben gekommen ist. Ich kannte Josh nicht persönlich, aber solange ich hier der Priester bin, habe ich ihn jede Woche in der Kirche gesehen. Ich weiß, dass er ein sehr intelligenter junger Mann und ein guter Schüler war. Er war im Debattier-Team seiner High School aktiv und viele seiner Mitschüler sind heute hier. So tragisch Joshs Tod auch gewesen sein mag, es gibt noch eine viel größere Tragödie. Josh hatte vor kurzem beschlossen, homosexuell zu werden und diesen sündigen Lebensstil zu führen.«
»Nein«, rief Joshs Mutter.
Winfield ignorierte sie jedoch einfach.
»Das Wort Gottes, die heilige Bibel, sagt uns: Gott hasst Homosexuelle und alles, wofür sie stehen. Wir können für den armen Josh, der sich bereits vom Himmel abgewandt hat, nichts mehr tun -«
»Hören Sie auf«, schrie Joshs Mutter, dann wandte sie sich ihrem Mann zu. »Roy, tu etwas.«
Mr. Stanton stand auf und ging zu Mr. Winfield.
»Vielen Dank, aber ich übernehme an dieser Stelle«, sagte er in einem eisigen Ton.
Ich hatte den Eindruck, dass Winfield das Feld nicht freiwillig räumen wollte, aber Mr. Stanton war eine beeindruckende Erscheinung. Widerwillig trat der Prediger zur Seite. Ich war bereits auf ein paar Beerdigungen gewesen, aber so etwas hatte ich noch nicht gesehen.
»Freunde«, begann Mr. Stanton, »ich habe keine Ahnung, was Reverend Winfield sagen wollte, aber ich kann es mir in etwa vorstellen. Es gab eine Zeit, in der meine Frau und ich seinen Bullshit über Homosexuelle geglaubt haben, aber diese Zeiten sind seit letztem Mittwochabend vorbei, als ein Junge und sein Vater zu uns kamen, um uns Joshs Abschiedsbrief zu bringen. Diejenigen unter euch, die auf die Harbor High gehen, haben bereits am Mittwochnachmittag die letzten Worte unseres Sohnes gehört. Und ich weiß, dass sein Brief viele von euch bewegt hat. Ich kenne Alex Goodwin nicht, aber mein Sohn hat ihn offensichtlich so sehr geschätzt, dass er ihn gebeten hat, in seinem Namen zu sprechen. Als Alex und sein Vater mir den Brief brachten, war ich dankbar dafür, ihn zu haben. Als ich ihn las, war ich entsetzt. Ich war nicht entsetzt, weil mein Sohn homosexuell war. Er hatte es uns gesagt und ich habe auf eine Art und Weise überreagiert, die ich mir selbst niemals zugetraut hätte. Ich war von mir selbst entsetzt und davon, dass ich diesen Unsinn, den Leute wie Winfield erzählen, jahrelang geglaubt und akzeptiert hatte. Ich war entsetzt darüber, dass ich mein eigen Fleisch und Blut zurückgewiesen und damit zu dieser Verzweiflungstat getrieben habe. Meine Frau, unser Sohn Brady und ich sind wegen dem, was passiert ist, so sehr erschüttert, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Aber mit Gottes Hilfe können wir die Zeit der Trauer überstehen. Meine Frau und ich möchten Gott und euch alle um Vergebung bitten, für die Rolle, die wir beim Tod unseres Sohnes gespielt haben. Ich möchte mich bei euch für euer Erscheinen bedanken und möchte euch bitten, mit uns zu beten.«
Ich war schlicht und ergreifend sprachlos. Ich sah Rick an und es war offensichtlich, dass es ihm genauso ging. Nach dem Gebet war die Trauerfeier beendet und Sally Parker kam zu uns.
»Ich kann nicht mehr«, sagte sie zu uns als Begrüßung.
»Geht mir genauso«, antwortete ich. »Haben Sie so etwas schon
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