Destiny (Beachrats: Teil 7)
setzte mich dazu. Brian und David stellten Brady in der Zwischenzeit unsere Hunde vor. Justin war noch nicht zu Hause und ich hatte keinen blassen Schimmer, wo Ron und Denny waren.
»Ich bin Ihnen wirklich dankbar dafür, dass Brady heute Abend herkommen darf«, sagte Mr. Stanton. »Josh und er standen sich so nahe, dass seine Welt mehr oder weniger in Trümmern liegt.«
»Wir sind froh, dass er hier ist«, sagte Kevin. »Es gibt aber heute Abend nichts Ausgefallenes. Ich schätze, wir werden einfach Pizza bestellen.«
Rick und ich sahen uns an. Wir konnten beide an Kevins Stimme hören, dass er Mr. Stanton nicht mochte. Ich war mir allerdings sicher, dass es jemandem, der ihn nicht kannte, nicht auffiel.
»Ich habe ein paar DVDs ausgeliehen«, warf ich ein.
»Alex, ich möchte dir dafür danken, dass du am Mittwoch mit ihm in der Schule gesprochen hast. Er hat mir erzählt, dass du auch einen Bruder hast, der gestorben ist.«
»Ja, Sir«, antwortete ich. »Vor eineinhalb Jahren etwa. Er hatte eine Reaktion auf ein Medikament, das sie ihm im Krankenhaus gegen Kopfschmerzen gegeben hatten. Es war ein medizinischer Unfall.«
»Das tut mir leid. Standen du und dein Bruder euch nahe?«
»Ja, Sir. Wir waren beste Freunde, könnte man sagen. So wie Josh und Brady.«
»Sie liegen nur ein Jahr auseinander und sie haben alles zusammen gemacht.«
»Ja, Sir.«
Was sollte ich sonst darauf sagen?
»Nun, ich muss los. Brady weiß, dass er mich anrufen soll, wenn ihr von ihm die Nase voll habt.«
»Oder einer von uns kann ihn nach Hause bringen«, sagte Rick. »Wir finden schon einen Weg.«
»Wir gehen am Samstagabend normalerweise zur Kirche«, warf Kevin ein. »Anschließend gehen wir mit ein paar Freunden immer essen. Wäre es okay, wenn Brady mit uns kommt?«
»Natürlich. Welche Kirche?«
»Katholisch. St. Josephs «, sagte ich. »Ich mache gerade einen Kurs und in ein paar Wochen, an Ostern, werde ich auch ein Katholik sein.«
»Meine Frau und ich suchen nach einer neuen Kirche«, sagte Mr. Stanton. » St. Josephs hatten wir allerdings nicht in Betracht gezogen. Vielleicht sollten wir das tun.«
»Sie wären mehr als willkommen dort«, sagte Kevin.
Wir schüttelten Mr. Stanton die Hand, dann ging er.
»Ich fürchte, es wird eine Weile dauern, bis ich mich in Gegenwart dieses Mannes wohlfühle«, sagte Kevin. »Er scheint aber ein netter Kerl zu sein.«
»Brady hasst seine Eltern«, sagte ich.
»Wegen Josh?«
Ich nickte.
»Hat er dir das gesagt, als ihr euch in der Schule unterhalten habt?«
»Ja.«
»Alex, setz dich«, sagte Kevin. »Rick und ich wollen mit dir reden.«
In Ricks Gesicht stand deutlich geschrieben, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wovon Kevin sprach.
»Ich schätze, wegen Josh lastet vieles auf deinen Schultern«, sagte Kevin. »Es ist vermutlich nicht gerade fair, aber so ist es nun einmal. Und ich befürchte, dass dir das auch weiterhin passieren wird, wahrscheinlich für den Rest deines Lebens. Du hast einfach die Persönlichkeit dafür. Rick und ich würden niemals einen Ton sagen, weil Brady seine Eltern hasst. Deswegen brauchst du dir also keine Sorgen machen. Aber ich bin mir sicher, dass er dir auch andere persönliche Dinge erzählt hat, als ihr miteinander gesprochen habt. Das kannst du niemandem erzählen, okay?«
»Du meinst, das ist so etwas wie vertraulich?«, fragte ich.
»Ganz genau. Wenn er in einer Gruppe etwas sagt, das ist eine Sache. Aber wenn er dir etwas unter vier Augen sagt, dann sollte es vertraulich bleiben. Eine Ausnahme wäre, wenn er darüber reden würde, dass er sich selbst verletzen will oder über Suizid nachdenkt. Dann solltest du uns sofort anrufen. Oder deine Eltern, George, Sally Parker oder meinetwegen auch Jerry. Weißt du, was ich meine? Und du darfst ihn nicht alleine lassen, bis einer von uns bei euch ist.«
»Ja, Sir«, sagte ich.
Ich dachte darüber nach, was Brady noch gesagt hatte.
»Was ist mit Depressionen?«, fragte ich.
»Es ist zu erwarten, dass er wegen seinem Bruder deprimiert ist. Sag es uns aber, wenn es mehr als ein paar Wochen anhält. Wir haben gesehen, was Jeff durchgemacht hat. Wir wollen es bei Brady erst gar nicht so weit kommen lassen.«
»Das möchte ich auch nicht.«
»Lass uns nachsehen, was die anderen machen«, beendete Kevin das Gespräch.
Wir hatten einen wirklich angenehmen Freitagabend. Wir bestellten Pizza und sahen uns zusammen die beiden DVDs an, die ich ausgeliehen hatte. Einer der Filme war
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