Destiny (Beachrats: Teil 7)
hatte.
»Du wirst, solange du es brauchst oder möchtest, hier bleiben«, sagte Kevin. »Am Montagmorgen fangen wir an, uns um alles zu kümmern. Deine Mutter hatte durch die Arbeit eine Lebensversicherung, also wirst du dadurch ein bisschen Geld bekommen. Ich bin mir auch sicher, dass das Haus versichert war. Weißt du vielleicht Genaueres?«
»Es gibt ein Schließfach bei einer Bank. Ich schätze, die ganzen Sachen werden dort sein.«
»Das ist gut«, sagte Kevin. »Hast du einen Schlüssel?«
»Ja, irgendwo«, sagte Chuck, dann seufzte er. »Oh, ich weiß, wo er war. Zuhause in meinem Schrank. Ich schätze, ich habe ihn nicht mehr. Es sei denn, er ist im Wagen.«
Er, Kevin und ich gingen nach draußen, um nachzusehen und er hatte Glück. Der Schlüssel war in einer kleinen Tasche im Handschuhfach.
Am Montag fuhr ich morgens zum College , um meine Vorlesung nicht zu verpassen. Normalerweise ging ich anschließend noch mit Paul einen Kaffee trinken oder Frühstücken, doch an diesem Tag fuhr ich sofort zurück nach Hause, um anschließend mit Kevin und Chuck zur Bank zu fahren. Kevin und ich durften aber nicht mit in den Tresorraum, wo sich das Schließfach befand. Chuck hatte einen Schlüssel und der Mitarbeiter der Bank, der ihn begleitete, hatte einen zweiten Schlüssel. Man brauchte scheinbar beide Schlüssel, um das Schließfach zu öffnen.
Es dauerte nicht lange, bis Chuck zurückkam. Er trug einen Stapel Papier und anderen Kram, der in zwei Umschlägen steckte. Außerdem hatte er eine Box mit Orden und Auszeichnungen dabei, die sein Dad während seiner Zeit beim Militär bekommen hatte. Er warf einen Blick in die Umschläge. In einem davon befanden sich nur Familienfotos. Im zweiten waren jedoch die Unterlagen, auf die er gehofft hatte. Wir fuhren in Kevins Büro, um uns die Sachen in Ruhe anzusehen.
»Ja, das ist alles, was du brauchst«, stellte Kevin fest, nachdem wir die Papiere durchgesehen hatten. »Gott sei Dank hat deine Mom diese Sachen nicht zuhause aufbewahrt.«
Kevin rief in der Anwaltskanzlei an, für die Chucks Mom gearbeitet hatte. Mit dem Chef vereinbarte er einen Termin für 13 Uhr.
»Sie werden ihr Möglichstes tun, um dir zu helfen«, sagte Kevin. »Die Sekretärin hat mich sofort zu ihm durch gestellt, als sie wusste, wer ich war und warum ich anrief. Das ist ein gutes Zeichen.«
Wir verließen Kevins Büro wieder und gingen etwas essen. Danach fuhren wir gleich in die Anwaltskanzlei. Ich dachte, dass Kevin und ich im Vorzimmer des Anwalts warten müssten, aber Chuck sagte, dass er uns vertraute und dass er uns gerne bei sich haben würde. Deswegen durften wir mit ihm in das Büro gehen.
Bei dem Gespräch erfuhren wir alle, dass Chuck nicht gerade arm sein würde. Seine Mom hatte nach dem Tod ihres Mannes Geld vom Staat bekommen und sie hatte alles davon gespart. Genauer genommen hatte sie es angelegt. Außerdem hatte sie zwei Lebensversicherungen, von der die größere davon die Klausel beinhaltete, dass Chuck das doppelte der Versicherungssumme bekommen würde, wenn seine Mutter bei einem Unfall ums Leben kommt. Darüber hinaus erfuhren wir, dass sowohl das Haus als auch der Inhalt versichert war. Außerdem gab es eine Versicherung für ihren Wagen, den die Versicherung vermutlich ersetzen würde. Der Anwalt fand zudem ein Testament, das Chuck zum alleinigen Erben erklärte. Das überraschte natürlich niemanden.
Der Anwalt erklärte, was alles zu tun sei, um die Versicherungssummen zu bekommen und dass seine Kanzlei sich darum kümmern würde - unentgeltlich. Es würde allerdings ein paar Wochen dauern, aber er fragte Chuck, ob er Konten hätte, auf die das Geld überwiesen werden könnte. Chuck nickte.
»Ist denn vom Haus noch etwas übrig?«, fragte der Mann.
»Nein, nicht wirklich. Ich bin ein bisschen durch gegangen, aber ich habe fast gar nichts mehr gefunden.«
»Chuck, wir gehen alle mit dir noch einmal durch und schauen, ob nicht doch noch etwas zu retten ist«, schlug Kevin vor. »Vielleicht gibt es doch noch etwas, das du behalten möchtest.«
»Chuck, Sie wohnen in der Zwischenzeit bei Mr. Miller?«, fragte der Anwalt.
»Das ist richtig«, antwortete Kevin für ihn. »Und er wird, solange er möchte und solange es sein muss, bei uns bleiben. Darum kümmern wir und schon.«
»Und Sie gehen noch zur Schule?«
»Ja«, antwortete Chuck. »Ich soll aber in diesem Semester meinen Abschluss machen.«
»Wirklich?«, fragte ich.
Ich wusste nicht, dass er schon so
Weitere Kostenlose Bücher