Destiny (Beachrats: Teil 7)
würdest dich bestimmt auch alleine in der Stadt zurechtfinden.«
»Alex, du wirst sauer und ich will nicht, dass du wegen so etwas sauer auf mich bist. Es tut mir leid, dass ich etwas gesagt habe. Das war nicht fair von mir und ich werde genau das machen, worum du mich gebeten hast.«
»Lasst uns von vorne anfangen«, warf Brian ein. »Was sollen wir jetzt genau machen, Alex?«
»Ich dachte mir, dass ihr mich vielleicht einen Reiseplan zusammenstellen lasst, bevor wir wieder stundenlang darüber diskutieren, was wir jeden Tag machen wollen. Ich habe die Sachen rausgesucht, die für mich interessant klangen. Das National Ballet steht zum Beispiel nicht auf der Liste, weil ich nicht dachte, dass es jemanden von euch interessieren würde. Ich habe versucht, Sachen aufzulisten, die Jungs interessieren.«
»Okay«, sagte Justin. »Das klingt gut für mich. Und du hast recht. Es macht keinen Sinn, den halben Tag darüber zu diskutieren, was wir machen wollen. Lasst uns abstimmen.«
Ich war der Meinung, dass die Sachen auf der Liste alle ziemlich gut waren. Und es war wirklich alles Jungs-Kram. Mir fiel auf, dass er ›Dupont Circle Nightlife‹ auf die Liste geschrieben hatte. Das war eine große, schwule Nachbarschaft und ich war mir sicher, dass sie voller Clubs, Bars, Geschäfte und Restaurants war. Wir hatten das schwule Nachtleben in Boston, New York und New Orleans kennengelernt. Ich schätze, ich würde es nicht dauernd machen wollen, aber zwei oder drei Mal im Jahr fand ich es schon gut.
Unser Flug nach Atlanta dauerte wie immer eine Stunde und mit unserem Anschlussflug nach Washington waren wir eineinhalb Stunden unterwegs. Als wir in unser Hotel eincheckten, war es 15:30 Uhr. Wir übernachteten in einem Hotel in der Gegend des Dupont Circle und ich war mir sicher, dass Kevin, der die Reservierungen gemacht hatte, um die Bedeutung der Nachbarschaft wusste. Das Hotel gehörte natürlich wieder zu einer Kette, von denen Alex‘ Dad selbst eines besaß. Unsere Zimmer waren direkt nebeneinander und es gab eine Tür, durch die die Zimmer miteinander verbunden waren. Wir stellten unser Gepäck im Zimmer ab, aber wir packten nicht aus. Stattdessen gingen wir etwas essen und dann organisierten wir uns eine Bus-Tour durch die Stadt.
Die Tour begann um 16:30 Uhr und wir fuhren am Supreme Court , der Library of Congress , dem Arlington National Cemetery und an vielen anderen Sehenswürdigkeiten vorbei. Im Anschluss an den ersten Teil der Tour war ein Abendessen geplant bevor der Bus noch einmal nach Einbruch der Dunkelheit zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten fuhr, damit wir sie uns ansehen konnten, wenn sie beleuchtet waren.
Als wir bei Tageslicht am Weißen Haus vorbei fuhren, war es ganz okay. Wir hatten Häuser auf Plantagen gesehen, die so ähnlich aussahen, also war es nicht wirklich etwas Besonderes. Im Dunkeln war es jedoch vollkommen anders: das Weiße Haus war atemberaubend. Mein persönliches Highlight war allerdings das Lincoln Memorial . Dort stiegen wir aus dem Bus aus und ich fand es wirklich bewegend, als wir diese Stufen hinaufgingen und diese riesige, beleuchtete Statue sahen. Alex nahm meine Hand.
»Das ist umwerfend«, sagte er mit gebrochener Stimme.
Ich wusste, dass er emotional genauso bewegt war wie ich. Ich belegte gerade den Fortgeschrittenen-Kurs in Amerikanischer Geschichte und ich dachte darüber nach, was diese Gebäude für unser Volk und die ganze Welt repräsentierten.
»Lass uns wieder runtergehen«, schlug ich vor.
Alex hielt noch immer meine Hand, während wir die Stufen hinuntergingen. Dann gingen wir zum Vietnam Veterans Memorial , das auf der linken Seite lag. Dort waren eine Menge Menschen, die nach Namen von Angehörigen an der Wand suchten. Ich dachte an Kevins Onkel, der in diesem Krieg gefallen war und ich fragte mich, ob wir seinen Namen finden würden. Wir wussten das Jahr allerdings nicht, also suchten wir nicht wirklich danach. Als wir im Laufe der Woche bei Tageslicht dorthin zurückkamen und das Jahr wussten, fanden wir ihn jedoch.
Wir kamen gegen 21 Uhr in unser Hotel zurück und gingen direkt nach oben. Wir gingen alle in Alex‘ und mein Zimmer.
»Nun, bisher hast du das ganz gut gemacht, Alex«, sagte Justin.
Brian und ich mussten lachen, Alex grinste allerdings nur.
»Ich habe dir doch gesagt, dass es gut werden würde«, sagte Alex. »Du musst mir nur v-e-r-t-r-a-u-e-n .«
Alex lag auf dem Bett und Justin sprang auf ihn, als er das Wort
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